Was sind Trauermücken?
Trauermücken sind kleine, schwarze Fliegen mit einer Größe von bis zu 3 mm. Sie sehen ähnlich aus wie Obstfliegen, haben jedoch längere Beine, sowie Flügel und Fühler. Die Mücken an sich sind dabei nicht das Problem, sondern ihre Larven. Diese sind weiß mit schwarzem Kopf. Trauermückenlarven fressen die Wurzeln Deiner Pflanzen im Topf an, sodass diese kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. So verliert Deine Pflanze an Widerstandskraft und stirbt im schlimmsten Fall. Insbesondere bei Jungpflanzen kann das sehr schnell gehen. Bei Trauermückenbefall ist also schnelles Handeln gefragt, damit Du die Trauermücken loswerden kannst.
Trauermücken erkennen
Ein Trauermückenbefall lässt sich schnell erkennen. Wenn Du Deine Pflanze gießt oder bewegst fliegen kleine Tierchen auf. Falls der Befall schon fortgeschritten ist, siehst Du immer mehr Mücken um die Pflanze herum schwirren.
Wenn Du ganz sicher sein möchtest, solltest Du Dir Gelbsticker besorgen. Diese werden einfach in die Erde gesteckt. Die gelbe Farbe zieht die Tiere an. Wenn Du nach einigen Tagen schwarze Tiere kleben sehen kannst, handelt es sich um Trauermücken.
Ursachen für Trauermückenbefall
Meistens holst Du Dir die Trauermücken direkt mit Deiner neuen Pflanze ins Haus. Dann kommt es aufs Trauermücken loswerden an. Generell gibt es drei Möglichkeiten, wie Trauermücken an Deine Zimmerpflanzen kommen:
- durch befallene Pflanzen
- durch befallene Erde
- fliegen durchs Fenster herein
Trauermücken fühlen sich in dauerfeuchten Böden und Substraten mit hohem Humusanteil wie beispielweise Komposterde wohl. Daher solltest Du darauf achten, dass Du Deine Pflanzen nicht zu oft gießt. Auch organischer Dünger kann Trauermücken anziehen.
Trauermücken bekämpfen
Ist Deine Zimmerpflanze erstmal von Trauermücken befallen, ist schnelles Handeln gefragt. In einem ersten Schritt solltest Du die kranke Pflanze von den gesunden isolieren. So können die Schädlinge sich nicht weiter ausbreiten. Danach kannst Du mit dem konkreten Trauermücken Bekämpfen starten.
Nützlinge wie SF-Nematoden sind das beste Mittel gegen Trauermücken. Bei SF-Nematoden handelt es sich um kleine Fadenwürmer, die die Trauermücken Larven fressen. Sie sind für Mensch, Tier und Umwelt unschädlich. Nematoden sind sehr klein (ca. 1mm) und werden als Pulver verkauft. Das Pulver musst Du in lauwarmem Wasser auflösen und anschließend ins Gießwasser geben.
Schon nach wenigen Tagen tritt Besserung ein. Damit die Trauermücken nachhaltig und für einen längeren Zeitraum bekämpft werden, solltest Du die Erde für mindestens 4 Wochen durchgehend leicht feucht halten, damit die Nematoden ihre Arbeit gut verrichten können. Nematoden funktionieren bei Bodentemperaturen zwischen 8°C und 32°C und sollten nicht bei direkter Sonneneinstrahlung ausgebracht werden.
Weitere Nützlinge sind Raubmilben. Sie gehören zu den natürlichen Fressfeinden der Trauermückenlarven und wirken gut vorbeugend und bei schwachem Befall. Die Hypoaspis-Raubmilben werden in der Regel in einem Gemisch geliefert und sollten sofort um die Pflanzen ausgesetzt werden. Dafür einfach das Gemisch auf die Erde der betroffenen Pflanzen geben und die Pflanze in einen Raum mit 15-35°C stellen. Die sich daraus entwickelnden Raubmilben fressen anschließend die Larven.
Bei hartnäckigem und wiederkehrendem Befall hat sich eine Kombination aus beiden Nützlingen bewährt.
Gerade wenn es zu heiß oder zu kalt für eine Nützlingsanwendung ist, kannst Du es mit Neemöl versuchen. Darin ist der Wirkstoff Azadirachtin enthalten. Dieser blockiert die Entwicklung der Larven. Verdünne das Neem-Öl gemäß Gebrauchsanweisung und bringe es mindestens 2xaus, um alle Larvengenerationen abzutöten.
Hausmittel gegen Trauermücken können bei schwächerem Befall Linderung verschaffen:
Streichhölzer unangezündet mit dem Kopf nach unten in die Blumenerde stecken. Anschließend etwas gießen. Durch das Wasser löst sich der Schwefel in den Streichholzköpfen, welcher für die Larven tödlich ist. Trauermücken loswerden leicht gemacht!
Einen ähnlichen Effekt hat Knoblauch. Das in ihm enthaltene Allicin wirkt tödlich für die Larven. Dafür musst Du einfach ein paar Knoblauchzehen in Würfel schneiden und auf der Blumenerde verteilen.
Ein letztes Hausmittel ist Backpulver bzw. Natron. Einfach mit einem Sieb über der Blumenerde verteilen und anschließend gießen. Bei Bedarf nach ein paar Tagen wiederholen.
Anwendung bei Jungpflanzen
Jungpflanzen sind zum Teil sehr empfindlich. Setze bei diesen besser nur Nützlinge und Gelbsticker ein!
Trauermücken vorbeugen
Das beste Mittel gegen Trauermücken ist der richtige Schutz, sodass es erst gar nicht zu einem Tauermückenbefall kommt. Wir verraten Dir ein paar Tipps, mit denen Du Trauermücken vorbeugen kannst.
- Verwende insbesondere in der Jungpflanzenanzucht immer gleich Gelbsticker, um einen Befall schnellstmöglich zu entdecken und einzelne Mücken zu töten.
- Blumenerde bedecken: Trauermücken legen ihre Eier in die Blumenerde ab. Damit sie diese nicht mehr als Nistplatz erkennen, kannst Du die Erde mit feinem Kies oder Sand abdecken. Deck auch die kleinen Wasserablauf-Löcher an der Unterseite der Pflanzentöpfe mit Sand ab.
- Staunässe vermeiden: Trauermücken und ihre Larven lieben es feucht. Zu viel Wasser und Feuchtigkeit im Topf ist daher kontraproduktiv.
- Raumtemperatur gering halten: Neben Feuchtigkeit mögen Trauermücken hohe Temperaturen. Achte darauf die Raumtemperatur unter 20°C zu halten und lüfte regelmäßig.
- Erde sterilisieren: Häufig sind die Larven bereits in neuer Blumenerde enthalten. Um dem Schlüpfen der Trauermücken vorzubeugen kannst Du die Erde sterilisieren. Dafür musst Du die Erde auf einem Backblech verteilen und bei 200°C für 20 Minuten erhitzen. Insbesondere bei Anzuchterde lohnt sich das!
Trauermücken bekämpfen: häufige Fragen
Wie lange dauert es bis Trauermücken weg sind?
Mit der richtigen Behandlung sollte sich Dein Trauermückenbefall innerhalb von 2-3 Wochen erledigt haben.
Was hilft schnell bei Trauermücken?
SF-Nematoden und Neemöl wirken am schnellsten gegen Trauermücken.