Alle Kakteen sind Sukkulenten, aber nicht alle Sukkulenten sind Kakteen
Sukkulenten sind Pflanzen, die sich wunderbar an ihre Heimat, die kargen Gebirgshänge und halbtrockenen und trockenen Gebiete unserer Erde angepasst haben. Sukkulenten speichern Wasser und Nährstoffe in ihren fleischigen Blättern, Stämmen und Wurzeln.
So trotzen sie extremen Temperaturen, regenarmen Zeiten und großen Temperaturschwankungen. Das hat ihnen ihren Namen „Sukkulente“ beschert, abgeleitet vom lateinischen suculentus = saftreich.
Durch die hohe Speicherfähigkeit und den sparsamen Wasserverbrauch überleben Sukkulenten bei extremen Klimabedingungen. Sie können dadurch Orte besiedeln, an denen man sonst nicht mit Pflanzen rechnen würde. Alle Kakteen sind Sukkulenten, aber nicht alle Sukkulenten sind Kakteen.
Sukkulenten bilden die Oberfamilie dieser Pflanzen und zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, Wasser zu speichern.
Man unterscheidet grundsätzlich die „Kakteen“ und die „anderen Sukkulenten“.
Das Hauptmerkmal der Kakteen sind ihre Dornen, die aus den kissenähnlichen Aureolen erwachsen. Diese Aureolen fehlen den anderen Sukkulenten, deswegen haben sie keine Stacheln.
Die Kakteen kommen ursprünglich aus Amerika, während die anderen Sukkulenten den Trockengebieten Afrikas entstammen.
Bei den anderen Sukkulenten unterscheidet man nach dem Ort, an dem das Wasser gespeichert wird:
- Blattsukkulenten wie Agaven haben wasserspeicherndes Gewebe in ihren Blättern. So wird das Überhitzen der Blätter verhindert, damit sie nicht austrocknen.
- Stammsukkulenten werden leicht mit Kakteen verwechselt. Sie speichern das Wasser in ihren dicken, gerippten Stämmen und sind so bestens gegen lange Dürren gewappnet. Vertreter dieser Gruppe sind zum Beispiel die Wolfsmilchgewächse.
- Wurzelsukkulenten wie die Sauerkleegewächse gibt es vergleichsweise wenige. Ihr Wasserspeichergewebe liegt unter der Erde, in ihren Wurzeln.
Die Kakteen sind die prominenteste Untergruppe der Sukkulenten.
Charakteristisch für Kakteen sind ihre Dornen. Sie haben sich im Laufe der Evolution aus den Blättern entwickelt, um sich der Hitze anzupassen – so die Evolutionstheorie. Dornen erleichtern die Wasseraufnahme aus frühmorgendlichem Wüstentau und Nebel und schützen die Pflanze vor der starken Sonneneinstrahlung und dem Verdunsten des gespeicherten Wassers.
Der harmlos wirkende Haarflaum oder die langen, bedrohlich emporragenden Stacheln eignen sich wunderbar, um Fressfeinde abzuwehren – oder um mit ihren vielfältigen Wuchsformen Betrachter in ihren Bann zu ziehen.
Ursprünglich waren Kakteen ausschließlich auf dem amerikanischen Kontinent verbreitet. Hier verteilten sie sich vom Süden Kanadas bis nach Feuerland. Nur der Binsenkaktus hat es bis in die Karibik und weiter nach Afrika geschafft.
Hintergrundinfo: Verwendung von Sukkulenten
Kakteenfrüchte enthalten viel Calcium, Kalium, Eiweiß, Vitamin B und viel Feuchtigkeit. Schon die Azteken verzehrten Kakteen. Auch heute sind viele Sukkulenten eine beliebte Süßigkeit, z. B. der Igelkaktus in Mexiko. Die jungen Sprossen des Feigenkaktus’ lassen sich zu Salat oder Gemüse verarbeiten. In Mexiko werden aus Kakteen außerdem Kämme, Nadeln oder Baustoffe hergestellt.
In der Medizin werden Kakteen wegen ihrer heilenden Eigenschaften geschätzt. Sie stärken das Herz, helfen bei Durchblutungsstörungen oder Darmbeschwerden und wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Viele Sukkulenten wie die Aloe vera werden wegen ihrer feuchtigkeitsspendenden und heilenden Wirkung in Cremes und anderen Kosmetika verarbeitet.
Sukkulenten und Kakteen richtig pflegen
Die Herkunft von Kakteen und Sukkulenten gibt Aufschluss auf ihre Vorlieben bei Standort und Pflege. Sie sind angepasst an extreme klimatische Bedingungen: warm bis heiß, Trockenperioden oder saure, nährstoffarme Böden. Dennoch gibt es einige Pflegetipps, die Deine Pflanzen Dir danken werden.
Der richtige Standort
Sukkulenten brauchen viel Licht, aber sie sollten nicht der stechenden Mittagssonne ausgeliefert sein. Die Idealtemperaturen liegen zwischen 15 und 23 °C – auch im Winter. Andere mögen’s in den kalten Monaten lieber kühler (ca. 10 °C). Der Großteil der Sukkulentenarten hält erhebliche Temperaturschwankungen aus, teilweise sogar Nachtfrost.
Im Sommer kannst Du die Überlebenskünstler ins Freie, auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Du solltest ihnen eine kurze Eingewöhnungszeit im Halbschatten zugestehen, damit sie sich an die hohe Lichtintensität gewöhnen können und nicht sofort einen Sonnenbrand bekommen.
In der Wohnung solltest Du darauf achten, dass Deine Pflanzen viel Frischluft erhalten, sie sollten aber nicht im Luftzug stehen.
Die richtige Erde
Als Wüsten- und Halbwüstengewächse sind Sukkulenten und Kakteen auf sandige und nährstoffarme Böden spezialisiert. Daher sollten sie unbedingt in spezielle Kakteenerde gepflanzt werden.
Die Botaniker der Qualitätsmarke FloraSelf haben eine Spezial-Kakteenerde entwickelt, die perfekt auf die Bedürfnisse der Sukkulenten und Kakteen abgestimmt ist: Sie besteht aus lockerer Erde und Sand, sodass das Wasser gut versickert. Außerdem enthält sie – wie die Wüstenböden und im Gegensatz zu normaler Blumenerde – wenig Kalk und Stickstoff.
Um Staunässe im Topf zu vermeiden, sollte dieser mindestens ein Ablaufloch haben. Du kannst zusätzlich Tonscherben oder Kieselerde auf den Grund des Topfes legen, damit die Ablauflöcher nicht verstopfen.
Tipp: Kakteen und Sukkulenten vermehren
Sukkulenten lassen sich super vermehren. Sie bilden regelmäßig sogenannte Kindel. Diese Nebensprossen kannst Du einfach abtrennen und in Kakteenerde setzen. Lass‘ die Schnittfläche vorher ein wenig antrocknen. Oft reicht schon ein einziges Blatt. Dann braucht es nur noch Licht, etwas Wasser und Geduld, bis sie Wurzeln schlagen.
Wie gieße ich Kakteen und Sukkulenten richtig?
Zum Gießen solltest Du kalk- und salzarmes Wasser verwenden, Regenwasser eignet sich super dafür. Sukkulenten speichern Wasser in den fleischigen Blättern oder im Stamm. Damit sie nicht ertrinken oder durch Staunässe faulen, solltest Du erst gießen, wenn das Substrat trocken ist. Um sicher zu gehen, kannst Du den Wiegetest machen: Pflanze hochheben. Wenn sie leicht ist, kann gegossen werden.
Beachte den unterschiedlichen Wasserbedarf in der Wachstums- und Ruhephase. Damit er nicht fleckig wird, sollte der Pflanzenkörper nicht mit Wasser benetzt werden. Es sei denn, die Luft ist sehr trocken, dann kann man ihn schon einmal besprühen. Damit ahmt man den natürlichen Nebel oder Tau nach, der sich in der Natur auf der Pflanze niederschlägt.
Richtig düngen
Für einen angemessenen Nährstoff-Kick verwende immer speziellen Sukkulenten- oder Kakteendünger, auf keinen Fall Universaldünger. FloraSelf-Kakteendünger versorgt Deine Pflanzen mit einer ausgewogenen, auf die Pflanzenart abgestimmten Nährstoffkombination. Er enthält wenig Stickstoff, aber viel Kalium und unterstützt so die Trockenresistenz und Kälteverträglichkeit der Wüstenblumen in der Winterruhe. Das sorgt für ein gesundes Wachstum.
Kakteen und Sukkulenten solltest Du nur in der Wachstumsphase düngen, und dann schön vorsichtig, um die empfindlichen Faserwürzelchen nicht zu beschädigen.
Schnellwachsende Sukkulenten kannst Du ruhig einmal im Monat düngen, aber nicht trocken oder in der prallen Sonne. Anschließend solltest Du sie ca. 3 Tage feucht halten.
Sukkulenten und Kakteen umtopfen
Sukkulenten musst Du nur alle 2 bis 3 Jahre umtopfen, weil das Substrat dann an Struktur verliert. Die beste Jahreszeit dafür ist der Frühling, wenn die Pflanzen aus dem Winterschlaf erwachen.
- Zuerst: Handschuhe nicht vergessen!
- Wurzeln mindestens 3 bis 4 Stunden abtrocknen lassen.
- Bei Kakteen sollte das neue Gefäß gleich groß oder nur 1-2 cm größer sein als das alte.
- Unbedingt wieder Tonscherben oder Kieselerde als Drainage einfügen, um Staunässe zu vermeiden.
- Spezielle Kakteenerde verwenden
- Flach eintopfen und die Erde nur wenig andrücken. Pflanzt man sie zu tief ein, dann kann der Wurzelhals faulen. Pflanzt man sie jedoch zu hoch ein, sodass ein Teil der Wurzel an der Luft freiliegt, dann kann die Wurzel absterben.
- Säulenkakteen und rankende Sukkulenten-Gattungen benötigen eine Halterung.
- Wichtig: Erst nach 7 Tagen angießen. Zugluft vermeiden.
- Kakteendünger erst 4 Wochen nach dem Umtopfen einsetzen, weil das Kakteensubstrat bereits angedüngt ist.
Tipp
Damit man die Kakteen ohne Wurzelschäden aus dem alten Gefäß lösen kann, einfach mehrere Tage vor dem Umtopfen nicht gießen!
Das richtige Pflanzgefäß wählen
Bei der Wahl des Pflanzgefäßes solltest Du die Art des Wurzelwerks beachten:
- Flachwurzeln sind dünne Faserwurzeln, die man gut in flache Schalen pflanzen kann. Die meisten Kakteen haben dieses Wurzelwerk. (z. B. Cereus, Gymnacalycium)
- Rübenwurzeln benötigen ausreichend große und tiefe Töpfe.
(z. B. Sulcorebutia, Ariocarpus, Opuntia) - Luftwurzeln hängen aus dem Gefäß heraus. Für diese Pflanzen sind Ampeln geeignet.
(z. B. Rhipsalis oder Hylocereus)
Tipp
Denke bei Solitärkakteen an Stäbe und Halterungen! Man kann natürlich auch mehrere Pflanzen in ein Gefäß setzen. Etagenbeete, Pflanzterrassen oder außergewöhnliche Pflanzschalen setzen die Pflanzen gekonnt in Szene.
Schädlinge und Krankheiten erkennen
Regelmäßig genauer hinschauen lohnt sich. Wenn Du Schädlinge frühzeitig erkennst, kannst Du Krankheiten vorbeugen oder frühzeitig schlimmere Pflanzenschäden vermeiden.
Den Großteil der Pflanzenkrankheiten kann man aber mit der richtigen Pflege vermeiden. Häufige Pflegefehler sind:
- Nährstoffmangel in der Wachstumsphase
- zu wenig Licht, gerade in der Wachstumsphase für die Pflanze lebensgefährlich
- Zu nasses Substrat, dadurch Staunässe
- Zu warmer Standort im Winter
- Zu wenig Frischluft
- Zugluft
Schädlinge wie Läuse kann man absammeln, alternativ Gelbtafeln gegen die Trauermücke in die Erde stecken. Zur Not kann man verdächtige Pflanzenteile auch einfach entfernen.
Wichtig:
- Befallene Pflanzen separieren, damit andere Pflanzen in der Umgebung nicht angesteckt werden.
- Befallene Pflanzenteile gehören nicht in den Kompost, sondern in den Hausmüll (Ansteckungsgefahr für andere Pflanzen).
- Wenn nichts hilft, dann kannst Du den Schädlingen mit einem Pflanzenschutzmittel zu Leibe rücken. Bei Befall mit Viren gibt es aber leider keine Hoffnung mehr.
Schadbild | Mögliche Ursachen | |
---|---|---|
Hautschicht verfärbt sich bräunlich, verkorkt oder verholzt. |
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Kleine Insekten im Substrat | Trauermücken | |
Knorpelig verdickte Wurzeln und knollige Auswüchse | Wurzel-Nematoden oder Milben | |
Wurzeln lösen sich auf, leuchtende Rotfärbung der Leitungsbahnen | Fusarium-Pilz | |
Braune Faulstellen, die von der Pflanzenbasis ausgehen | Phytium- und/oder Phytophtora-Pilz | |
Dunkle, leicht eingesunkene, von grauem Schimmel überzogene Faulstellen | Grauschimmelpilz (Botrytis) | |
Fleckig verfärbte Pflanzenteile, immer mehr Gewebe stirbt ab. | Virusbefall |
Hilfe! Meine Sukkulente schießt nach oben
Macht Deine Sukkulente komische Sachen wie zum Beispiel nach wenigen Wochen zuhause statt flach am Boden, steil in die Höhe zu wachsen. Dadurch wird der Stamm immer wackeliger. Das kommt Dir bekannt vor? Wir haben gelernt, dass Sukkulenten wenig Wasser brauchen. Dafür brauchen sie aber umso mehr Licht!
Bekommen sie nicht genug, dann strecken sie sich der Lichtquelle entgegen. Das führt dazu, dass sie eher in die Höhe als in die Breite wachsen. Stelle also sicher, dass Deine Sukkulenten an einem Fenster in Richtung Süden stehen. Sind Deine Sukkulenten schon aufgeschossen, dann kannst Du sie wieder auf den Boden zurückholen. Dafür kappst Du die Spitze und lässt die Schnittstelle trocknen. Nach ein paar Wochen können sich darausfeine Wurzeln bilden.
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