Drehe zuerst das Eckventil an Deinem Spülkasten zu und entleere dann den Spülkasten (Bedientaste betätigen). Die Verschraubungen des WCs am Boden kannst Du nun lösen. Wenn noch eine Silikonfuge am Rand vorhanden ist, schneide diese mit dem Universalmesser auf.
Das Spülrohr kannst Du jetzt aus dem WC herausziehen und beiseite legen. Das WC nun entfernen und dabei den Anschlussstutzen aus dem WC ziehen. Das Restwasser im WC kannst Du in einen Eimer entleeren.
Silikonreste sollten soweit wie möglich entfernt werden. Falls noch ein Schallschutz vorhanden ist, kann dieser auch weggenommen werden.
Stand-WC gegen Wand-WC austauschen
Kein Bock mehr auf Dein altes Stand-WC? Dann nichts wie ran und ein neues Wand-WC eingebaut! Das geht einfacher, als Du vielleicht denkst. Unsere Meisterschmiede hilft Dir dabei, das Projekt Schritt für Schritt umzusetzen und Dein altes Stand-WC fachgerecht gegen ein Wand-WC mit Vorwandelement zu tauschen.
Das brauchst Du für Dein Projekt
Hinweis
Im Kapitel „Rohre verlegen“ bei 03:02 zeigen wir Dir das Anschließen des Montageelements mit einem Flexschlauch. Unsere Lösung hier ist der einfachste Weg und durchaus funktional – entspricht aber nicht der DIN-Norm. Wenn Dir das ein besseres Gefühl gibt, kannst Du diesen Arbeitsschritt vom Fachmann erledigen lassen. Der hat das nötige Profiwerkzeug, um den Anschluss mit einer festen Verrohrung ganz genau nach DIN-Norm zu machen.
Schritt für Schritt
Stand-WC abbauen
Montageelement aufbauen
Das Montageelement kannst Du an der benötigten Stelle aufstellen.
Jetzt musst du die gewünschte Höhe festlegen. Zur Orientierung ist auf dem Element eine Metermarkierung aufgedruckt. Da kannst Du den Zollstock anlegen und dann das Element in der Höhe verstellen. Gerechnet wird die Höhe mit dem fertigen Fußboden.
Das Verstellen der Höhe kannst Du unten an den beiden Verschraubungen vornehmen.
Das Montageelement hat einen 90-Grad-Rohrbogen für den Abfluss. Dieser lässt sich nicht direkt mit dem Wandanschluss verbinden. Das Beste ist, wenn Du das Montageelement etwas seitlich Deines vorhandenen Wandanschlusses aufstellst.
Dann kannst du durch einen zweiten 90°-Rohrbogen die Verbindung zum Wandanschluss herstellen, indem du die beiden Bögen ineinander steckst. Kürze den Rohrbogen des Montageelementes entsprechend, damit es passt.
Das Kürzen geht am besten mit einer Metallbügelsäge. Die Schnittkante mit einer Feile oder mit Schleifpapier entgraten.
Zum Verbinden der Kunststoffrohre auf die Rohrenden Gleitmittel auftragen. Achte darauf, dass die entsprechenden Dichtringe in den Rohrverbindungen eingebaut sind.
Den Wasserzulauf für den eingebauten Spülkasten im Montageelement musst Du besonders sorgfältig ausführen. Eine undichte Verbindung lässt sich später nach dem Verkleiden des Elementes nicht mehr so leicht reparieren. Das ursprüngliche Eckventil des alten Spülkastens wird ersetzt durch einen 90°-Winkel und einen flexiblen Anschlussschlauch. Orientiere Dich beim Anschließen unbedingt auch an den Herstellerangaben, die es für jedes Montageelement gibt. Dort ist genau angegeben, wie der Anschluss im Montageelement erfolgt. Ein endgültiges Verbinden des Anschlussschlauches kannst du erst nach dem Montieren der Metallprofile bzw. endgültigen Aufstellen des Montageelementes vornehmen.
Metallprofile montieren
Du kannst Dein Montageelement direkt mit Gipskartonplatten verkleiden oder, wie hier, eine breitere Installationswand bauen. Wie Du das machst, hängt von den räumlichen Möglichkeiten ab. Für die Installationswand werden Metallprofile benötigt. Dein Montageelement für das Wand-WC hat eine bestimmte Breite und Höhe. Auch der Wandabstand ist durch die Rohrverbindung vorgegeben. Jetzt musst Du nur in der Breite festlegen, wie weit die Installationswand gehen soll. Wenn diese seitlich an eine Wandfläche stößt, kannst Du gleich den Verlauf des ersten Profiles an der Wand anzeichnen. Dann auch die weiteren Profile anzeichnen. Achte darauf, dass alle Profile genau senkrecht und waagerecht verlaufen. Das Montageelement kannst Du nach dem Anzeichnen wieder beiseite stellen.
Wichtig
Alle Befestigungen an den Wänden und am Boden müssen auf den Untergrund abgestimmt sein.
Die Metallprofile können mit einer Blechschere geschnitten werden. Als senkrechte Profile werden CW-Profile, sogenannte Ständerprofile, verwendet. Als waagerechte Profile kommen UW-Profile, sogenannte Randprofile, zum Einsatz.
Die Installationswand wird so aufgebaut, dass das Montageelement nach Möglichkeit an der Bodenfläche in ein UW-Profil hineingestellt wird. Du hast dann bessere Möglichkeiten für die Verkleidung mit Gipskartonplatten. Die Profile, die Du an einer Wand- oder Bodenfläche befestigst, werden vorher auf der Rückseite mit einem Schalldämmband beklebt.
Du kannst dann für das Befestigen die Profile mit einem Metallbohrer vorbohren, das Profil an der vorgesehenen Stelle platzieren und mit einem Steinbohrer durchbohren. Mit Nageldübeln geht das Befestigen dann besonders einfach. Den Dübel mit Schraube einsetzen und mit einem angesetzten Schraubendreher in das Loch einschlagen. Zum Entfernen bzw. Lockern kann die Schraube wieder zurückgedreht werden.
Wenn die Profile an den Wandflächen und am Boden montiert sind, kann das Montageelement eingesetzt werden. Die Rohrbögen am Abfluss können nun endgültig verbunden werden.
Richte das Element nochmals mit der Wasserwaage aus und verschraube es innerhalb des Bodenprofils in der Bodenfläche.
Jetzt werden die beiden Wandhalterungen an das Montageelement angesetzt und die Befestigungslöcher an der Wand angezeichnet. Dann kannst Du die Löcher bohren und die Halterungen verschrauben.
Das genaue Einstellen erfolgt mit der Wasserwaage. Wenn das Montageelement richtig steht, kannst Du die Wandhalterungen arretieren.
Die Wasserzufuhr kann nun fertiggestellt werden. Auf eine dichte Verbindung achten.
Die Installationswand ist für die Anbringung der Gipskartonplatten fertig.
Vorwandinstallation verkleiden
Die Gipskartonplatten werden auf der Frontseite in zwei Lagen montiert. Das erhöht die Stabilität und Festigkeit, die für das Anbringen eines Wand-WCs notwendig sind. Die Gipskartonplatten zuerst für die Frontseite zuschneiden. Du kannst die Platten an der Schnittkante von vorne mit dem Universalmesser einritzen, dann nach hinten abknicken und von hinten am Karton durchtrennen.So bekommst Du gerade Kanten. Der Ausschnitt für die Spülkastenbedienung wird am besten mit einer Stichsäge ausgesägt. Bohre Dir an den 4 Ecken jeweils ein Loch zum Einführen der Stichsäge und schneide dann das Rechteck aus. Für Gipskartonplatten gibt es spezielle Sägeblätter.
Die Löcher für die Gewindestangen und den Abfluss kannst Du mit entsprechend großen Kreisschneidern oder Bohraufsätzen bohren.
Die erste Platte ansetzen und prüfen, ob die Bohrungen stimmen. Bei Bedarf kannst Du noch korrigieren, indem Du mit passendem Werkzeug die Löcher in eine Richtung etwas vergrößerst. Schnellbauschrauben mit selbstschneidendem Gewinde werden zum Verschrauben der Platten an den Metallprofilen verwendet.
Plattenstöße werden so geplant, dass sie immer auf einem Metallprofil liegen. Alle Stöße der ersten Lage Gipskartonplatten mit Spachtelmasse verspachteln.
Dann eine zweite Lage Platten montieren. Ordne die zweite Plattenlage so an, dass ihre Plattenstöße versetzt zu denen der ersten Lage sind. Das erhöht die Stabilität. Dann kommt die Seitenfläche als einlagige Verkleidung und die Deckfläche ebenfalls nur in einer Lage. Jetzt alle Plattenstöße verspachteln und nach dem Trocknen überschleifen.
Nach den Fliesenarbeiten kann das Wand-WC montiert werden.
Wand-WC montieren
Als erstes musst Du die vorhandenen Gewindestäbe prüfen, ob diese zum neuen WC passen. Messe die Einstecktiefe am WC. Das ist die Länge, die benötigt wird, um das WC mit den Befestigungsmuttern anschrauben zu können.
Die Gewindestäbe kannst Du jetzt auf das ermittelte Maß einstellen. Der Abstand der beiden Gewindestäbe muss auch zum neuen WC passen.
Auf den Anschlussstutzen (dickes Rohr) steckst Du erst noch die Dichtung auf. Dann Gleitmittel auf das Gummi auftragen und auf den WC-Anschluss aufstecken. Lege jetzt am besten eine Wasserwaage hinten quer über die WC-Rückseite und markiere das Rohr so, dass die Markierung bündig mit der WC-Rückseite ist.
Dann kannst Du den Anschlussstutzen in den Wandanschluss stecken und dort bündig mit der Fliesenoberfläche markieren.
Die Differenz zwischen beiden Markierungen ist das Maß, um welches das Rohr nun vom Ende her gekürzt werden muss.
Die benötigte Länge vom Spülrohr wird genau so ermittelt wie beim Anschlussstutzen. Beide Rohre dann mit einer Metallbügelsäge entsprechend kürzen und die Schnittkanten mit einer Feile oder Schleifpapier entgraten.
Du kannst dann beide Rohre am WC endgültig aufstecken.
Bevor das WC an der Wand verschraubt wird, muss noch ein Schallschutz angebacht werden. Entweder verwendest Du eine Schallschutzplatte (Schallschutz-Set) oder ein gezacktes Schnell-Montageband. Das erfüllt den gleichen Zweck. Der Schallschutz verhindert eine Schallübertragung, und es werden kleine Unebenheiten an der Wandfläche ausgeglichen. Ohne den Schallschutz könnte es beim Festschrauben zu Beschädigungen an Wand oder WC kommen.
Das WC dann auf die beiden Gewindestäbe aufstecken, die Kunststoff- und Metallunterlegscheiben einsetzen und die Muttern von Hand anziehen. Mit der Wasserwaage prüfen, ob das WC waagerecht sitzt, dann endgültig mit dem Maulschlüssel festschrauben. Zum Schluss noch die Abdeckkappen auf die Muttern aufstecken.
WC-Sitz montieren
Die Montage des WC-Sitzes kann sich je nach Artikel leicht unterscheiden. Die beiden Befestigungsdübel steckst Du in die vorgesehene Löcher am WC. Dann die Befestigungen in die Dübel stecken.
Den WC-Sitz kannst Du jetzt auf die beiden Befestigungen aufstecken. Diese sind drehbar, wodurch sie sich in der Breite genau an den WC-Sitz anpassen lassen. Wenn der WC-Sitz dann richtig sitzt, kannst Du die Arretierung eindrücken und den Sitz wieder abnehmen. Die Befestigungen dann mit dem Schraubendreher endgültig festziehen und die Abdeckrosetten aufstecken. Den WC-Sitz jetzt endgültig aufstecken und an den Befestigungen einrasten lassen.
Zum Schluss kann das WC am Boden mit Sanitär-Silikon verfugt und das Silikon mit einem Fugenglätter glatt abgezogen werden.
Tipps & Tricks
Du willst einen senkrechten WC-Abgang in einen waagrechten Abgang umbauen? Kein Problem!
Hierzu einfach einen 90 Grad WC-Abflussbogen einbauen diesen hinten auf den waagerechten WC-Abgang schieben.
Insofern Du nun einen größeren Wandabstand vom WC hast, kannst Du eine Spülrohrverlängerung nutzen.