Silikonfuge ziehen: so geht's
Alles noch ganz dicht? Egal ob Du gerade Dein Bad, die Küche oder den Balkon sanierst; ob Du die Fenster austauschst, neue Fliesen verlegst oder Armaturen und Sanitärobjekte wie Waschbecken und Co einbaust – wichtig ist, dass alles dicht mit der Wand und dem Boden abschließt. Ansonsten können sich Wasser, Schmutz und mit der Zeit auch Bakterien in den Lücken sammeln. Eher unschön. Um das zu verhindern, solltest Du jeweils eine Silikonfuge ziehen.
Mit den Jahren können Silikonfugen natürlich undicht und porös werden. Grund dafür ist der regelmäßige Einsatz von Reinigungsmitteln, die das Silikon angreifen, wodurch Feuchtigkeit leichter eindringen und Schimmel entstehen kann. Oder zwischen Hauswand und Balkon entstehen durch die stärkere Zug- und Druckbelastung Risse in den Dehnungsfugen. Auf jeden Fall solltest Du regelmäßig alte Silikonfugen erneuern.
Egal ob Du erst noch altes Silikon mit einem scharfen Messer entfernen musstest oder eine ganz neue Silikonfuge ziehen möchtest, achte darauf, dass Du im ersten Schritt die Fuge säuberst.
1. Fugen reinigen
Insofern keine alten Silikonspuren vorhanden sind, genügt es, die Fuge zunächst mit einer Bürste, einem Lappen oder einem Staubsauger von Staub und losen Partikeln zu befreien. Danach kannst Du das Fugenbett mit eine kleinere Bürste, z. B. einer Zahnbürste, Spülmittel und Wasser gründlich putzen. Um Keime und Schimmel zu entfernen, behandle das Fugenbett mit einem rückstandslosen Reinigungsalkohol nach und lass alles gut trocknen.
2. Fugenränder abkleben
Für saubere Fugenränder und einen gleichmäßigen Verlauf, klebe nun die umliegenden Flächen wie Fliesenkacheln oder Beckenränder mit Klebeband ab – lieber breiter als zu schmal. Die Silikonfuge muss nicht bündig mit dem umliegenden Rand abschließen, sondern darf etwas darauf hinaus verlaufen.
3. Silikon-Primer auftragen
Pinsele die Fuge inkl. der Fugenränder mit Silikon-Primer ein, damit die Dichtmasse später besser hält. Während dieser trocknet, kannst Du die Silikon-Kartusche vorbereiten.
4. Silikon-Kartusche vorbereiten
Schneide die Spitze der Silikon-Kartusche ab. Achte darauf, dass das Kunststoffgewinde intakt bleibt. Danach schneidest Du die mitgelieferte Anschraubspitze im 45°-Winkel schräg ab und legst die Silikon-Kartusche in die Kartuschenpresse.
5. Silikonfuge ziehen Setze die Kartuschenpresse ca. im 45°-Winkel an und gib Druck, während Du in einer möglichst gleichmäßigen Linie die Silikonfuge ziehst. Falls mal zu viel Silikon rauskommt, kein Problem – Kartusche nicht absetzen, sondern einfach Druck verringern und weitermachen. Falls was überquillt, macht das nichts. Hauptsache, Du füllst die Fuge vollständig aus.
Wichtig: Bei einer Fugenbreite von über 10 mm musst Du den Hohlraum zuvor auffüttern. Gut geeignet ist hierfür eine
6. Silikonfuge abziehen und glätten
Zum Abziehen und Glätten der Silikonfuge ist ein
6. Silikonfuge versäubern
Lass die Silikonfuge solange trocknen, wie es der Hersteller vorgibt. Achte darauf, dass Du das Silikon in der Zeit nicht berührst und kein Wasser drankommt. Erst danach kannst Du das Klebeband entfernen und evtl. grob überstehende Reste mit einem Cutter entfernen. Fertig bist Du mit dem Silikonfugen ziehen!
Silikon-Glättmittel – wozu ist es gut?
Silikon-Glättmittel ist ein praktischer Helfer beim Silikonfugen ziehen bzw. Silikonfugen erneuern. Es verhindert, dass die Dichtmasse am Fugenspachtel anhaftet und sorgt so dafür, dass Du ein saubereres Ergebnis erhältst, wenn Du die neue Fuge nach dem Auftragen glatt ziehst.
Welches Silikon für Deine Fuge?
Silikon | Eigenschaft | Geeignet für Fugen ... |
---|---|---|
Sanitär-Silikon | Gibt es in Form von essigvernetzendem Silikon und neutralvernetzendem Silikon:
| ... für Sanitärobjekte und Fliesen im Badezimmer |
Küchensilikon | Silikon, der besonders resistent gegenüber Hitze und Abrieb ist. | ... für Spülen, Armaturen und andere Bauelemente in der Küche |
Silikon für Marmor & Naturstein | Diese Spezialsilikon ist zumeist ein neutralvernetzender Silikon ohne Essigsäure, der Natursteinmaterialien angreifen kann. | ... bei z. B. Küchenplatten oder Boden- und Wandfliesen aus Marmor und Naturstein |
Bausilikon | Bausilikon ist ein neutralvernetzender Silikon, der sich somit mit jedem Baustoff verträgt. Er ist wetterfest und UV-resistent. | ... an Fassaden und im Außenbereich, z. B. beim Abdichten von Fenstern und Balkonfliesen |
Silikon oder Acryl für Fugen?
Silikon für die Fugen verwenden oder doch Acryl, das ist hier die Frage. Darauf gibt es eine eindeutige Antwort: Silikon und Acryl haben unterschiedliche Eigenschaften und unterscheiden sich im Anwendungsbereich.
- wasserdicht
- extrem dehnbar
- nicht überstreichbar
- hat eine gummiartige Konsistenz
Durch diese Eigenschaften ist Silikon als Dichtstoff vor allem für Küche und Bad geeignet. Egal ob Fugen an Badewanne, WC, Waschtisch oder in der Küche bei der Arbeitsplatte oder Küchenspüle. Überall wo Wasser im Spiel ist, ist der wasserdichte Dichtstoff optimal. So vermeidest Du Schimmel. Bei Silikon gibt es sauer-bzw. essigvernetztende Systeme. Sie eignen sich besonders für glatte Untergründe, also Fliesen, Glas, Emaille und Keramik. Außerdem gibt es das neutralvernetzende System Alkoxy. Es ist sehr elastisch und findet Einsatz im Sanitärbereich, aber auch bei der Abdichtung von Bau- und Anschlussfugen sowie im Innenausbau.
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- wasserdurchlässig
- dehnbar (aber nicht so elastisch wie Silikon)
- überstreichbar
- Konsistenz erinnert an Kitt
Acryl wird im Trockenbau oft als Dichtmasse genutzt. Damit werden Putz- oder Mauerrisse gefüllt. Es haftet außerdem an vielen Untergründen wie Beton, Stein, Glas, Holz, aber auch Gipskartonplatten. Ausgebesserte Stellen können dann überstrichen werden.
Häufige Fragen: Silikonfuge ziehen
Warum kein Spülmittel bei Silikon?
Du solltest Spülmittel auf keinen Fall mit einer frisch gezogenen Silikon-Fuge in Berührung bringen. Es wird oft als Geheimtipp zum Glätten der Fugen empfohlen. Doch Spülmittel greift das Material an und kann dazu führen, dass das Silikon undicht und porös wird.
Kann man Fliesenfugen mit Silikon versiegeln?
Du kannst Fliesenfugen mit Silikon versiegeln. Beachte aber, dass es weniger dem Abdichten dient als dafür, eine Dehnungsfuge zu schaffen. Immer dort, wo zwei Bauteile aufeinander bzw. Fliesen auf ein anderes Material treffen, kommt es zu Spannungen. Um diese abzubauen, braucht es ein elastisches Material wie Silikon. Das betrifft z. B. Rohranschlüsse, an den Kanten von Wand- zu Bodenfliesen im Bad, am Übergang von Balkonfliesen zur Hauswand, usw.
Kann man Silikon ohne Pistole auftragen?
Du kannst Silikon auch ohne Kartuschenpistole auftragen. Es gibt Silikon, dass in speziellen Spendern mit Pumplasche und Spritzaufsatz geliefert werden. Bei anderen Dichtungsbehältern musst Du ausprobieren, ob Du über Druckausübung am Boden des Behälters das Silikon gleichnäßig herauspressen kannst. Diese Methode ist allerdings schwieriger als die Arbeit mit Kartuschenpistole.
Wann sollte man Silikonfugen erneuern?
Silikonfugen solltest Du mind. alle zwei Jahre kontrollieren und i. d. R. alle drei bis fünf Jahre erneuern, besonders in der Dusche, da das Silikon hier viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
Kann man Silikonfugen teilweise erneuern?
Nein, alte Silikonfugen kannst Du nicht teilweise erneuern. Dadurch, dass die alte Fugendichtung längst durchgetrocknet ist, hat sich eine Haut darauf gebildet. Diese Silikonhaut verhindert die Haftung einer neuen Silikonschicht, d. h. beim Übergang vom alten und neuen Silikon würde immer eine Lücke bestehen bleiben, da sich die beiden Silikonstoffe nicht richtig oder gar dauerhaft verbinden können. Deshalb kannst Du auch keine sich lösende Silikondichtung wieder am Fugenbett festkleben oder Fugenrisse ausfüllen.
Sollte man die Innenseite der Duschwand mit Silikon versiegeln?
Nein, Du solltest die Innenseite der Duschwand nicht mit Silikon versiegeln, sondern nur von außen abdichten. Andernfalls tritt das Wasser, dass durch das Profil sickert, nach außen oder stagniert bei beidseitiger Abdichtung im Profil. Die Folge sind Schimmel und andere Schäden.