Schleifarbeiten fallen öfter an, als Du im ersten Augenblick vielleicht denkst, denn durchs Schleifen formst Du nicht nur Werkstücke, sondern glättest und polierst Oberflächen, befreist sie von Materialien wie Lack und Rost, frischt alte Möbel, Türen- und Fensterrahmen sowie Parkett und Dielen wieder auf.
Welche Schleifmaschine für Holz & Metall?
Du musst nicht gleich schwere Geschütze auffahren. Kleine Flächen kannst Du problemlos mit einem Schleifklotz oder Schleifschwamm bearbeiten. Raue Flächen und gesägte Kanten bearbeitest Du am besten mit einem Schleifklotz. Für Rundungen und Profile besser einen Schleifschwam, denn der ist elastischer und flexibler als eine Maschine.
Fällt das Projekt größer aus, solltest Du Dir einen Akku- oder Elektroschleifer anschaffen. Je nach Einsatzbereich stehen Dir verschiedene Schleifmaschinen zur Auswahl. Bei der Wahl Deines Schleifpartners solltest Du wählerisch sein und auf Qualität achten. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Schleifmaschinen für Holz und/oder Metall:
Du brauchst einen... | ...wenn Du... |
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| ... große Schleifarbeiten mit hohem Materialabtrag auf sehr großen Flächen durchführen willst. |
| ... Ecken, Kanten oder kleine, schwer erreichbare Flächen /Zwischenräume präzise bearbeiten willst. |
| ... ebene oder gewölbte Oberflächen sehr fein schleifen oder sogar polieren willst. Er ist ein Multitalent und eignet sich für viele Formen und Materialien. |
| ... kleine Oberflächen mit vielen Ecken und Kanten exakt bearbeiten willst. |
| ... Dielen & Parkettböden abziehen/auffrischen willst. |
| ... auf großen Flächen gröbere Schleifarbeiten durchführen oder Ecken & Kanten grob abschleifen willst. |
| ... Decken und Wände glatt schleifen willst. |
| ... Werkstücke aus Metall, Stein & Beton nicht nur schleifen, sondern auch zertrennen willst. Mit dem richtigen Aufsatz kannst Du den Winkelschleifer auch für Holzarbeiten verwenden. |
Welches Schleifpapier ist das richtige?
Schleifausrüstung & Vorbereitung
Gut vorbereitet, gehen auch Schleifarbeiten schneller und effektiver von der Hand. Deshalb solltest Du neben Schleifpapier und Schleifmaschine folgendes bei Deinen Projekten immer parat haben:
- Werkbank
- Schraubstock
- Zwingen & Klemmen
- Schaber & Spachtel
- Holzpaste zum Auffüllen
- Handfeger & Müllschippe
- Schwamm & feuchten Lappen
Achte auf Deine Sicherheit
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wo geschliffen wird, staubt es, da sprühen Funken oder Splitter. Deshalb empfehlen wir immer Schutzbrille und Mundschutz, zu tragen. Bei größeren Einsätzen sollten auch Gehörschutz und Arbeitshandschuhe mit von der Partie sein!
Holz schleifen
Dielen und Parkettboden schleifen
Statt einen neuen Bodenbelag zu kaufen, krempelst Du als passionierter Heimwerker lieber die Ärmel hoch. Dielen und auch Parkett sehen nach der Behandlung mit einem schweren Bandschleifer oder einer Parkettschleifmaschine wie neu aus. Lasten unzählige Lackschichten auf Deinen Dielen, greif am besten zum Walzenschleifer: Er begeistert durch eine hohe Abtragleistung.
Als Erstes muss alles aus dem Zimmer raus, auch die Sockelleisten. Die löst Du vorsichtig mit Hammer und Meißel. Der Boden sollte komplett sauber und frei von Kleinstteilen sein. Schrauben und Nägel müssen in der Versenkung verschwinden, sonst sprühen gefährliche Funken. Lose Dielen klebst Du fest. Achte bei allen Durchgängen darauf, die Maschine erst auf den Boden aufzusetzen, wenn sie richtig läuft. Sprich, Du senkst das Schleifwerk erst beim Gehen ab. Arbeite langsam, aber zügig, ohne abrupt stehen zu bleiben.
Der Grobschliff erfolgt diagonal oder quer zur Dielenrichtung mit Körnung 16, falls er noch mit alten Farbresten behaftet ist; ansonsten reicht eine 24er Körnung. Ecken und Ränder schleifst Du zuerst mit einer 40er Körnung – am besten mit einem Randschleifer in kreisenden Bewegungen. Nach dem ersten Durchgang musst Du den Boden gründlich absaugen. Der nächste Schleifgang erfolgt mit einer 60er Körnung parallel zum Dielenverlauf. Diesen Zwischenschleifgang kannst Du mehrere Male wiederholen, bis Deine Dielen wieder salonfähig sind. Vergiss dabei nie die gründliche Reinigung zwischendurch. Abtragungen können sonst neue Kratzer verursachen.
Den Feinschliff erledigst Du ebenfalls in Faserrichtung mit Schleifpapier zwischen 100 und 120. Du weißt: Je feiner die Körnung, desto glatter Dein Boden. Nach diesem letzten Schliff gilt es, Fußboden und Wände zu entstauben. Lass eine Nacht verstreichen, damit sich auch die letzten Staubreste absenken. Die anschließende Lackierung oder Ölung Deines Bodens fällt umso schöner aus.
Bei Parkettböden erfolgen Grob- und Mittelschliff je nach Verlegemuster diagonal oder über Kreuz in Richtung der Maserung. Den Feinschliff führst Du mit Richtung des Lichteinfalls durch.
Lack abschleifen
Möbel abschleifen
Wände und Decken abschleifen
Sind Decke und Wände eben?
Mit einem kritischen Blick gegen das Licht kannst Du prüfen, ob die Flächen eben sind. Fällt nicht genug Licht in den Raum, verdunkele ihn und nimm einen Bausstrahler zuhilfe. Wenn Du die Fläche schräg anleuchtest, kannst Du Unebenheiten gut erkennen. Falls nötig, einfach noch mal überspachteln und den Schleifvorgang wiederholen.