Die Wahl der richtigen Handsäge
Die erste Frage, die Du Dir stellen solltest, ist die nach dem Material. Was willst Du denn sägen? Denn es gibt Holzsägen aber auch Metallsägen. Und gerade was das Sägeblatt angeht, gibt es da natürlich große Unterschiede.
Wenn die Frage nach dem Material geklärt ist, kommt es auf die Ergonomie an. Ein guter Handgriff muss bei allen, aber insbesondere bei zeitaufwändigen Arbeiten, angenehm in der Hand liegen. Ideal sind Griffe, die mit einem bestimmten Winkel versehen und zum Anzeichnen des Werkstückes verwendet werden können.
Holz- oder Metallsäge?
Die passende Zahnung
Bei der Holzbearbeitung ist es wichtig, ob Du längs oder quer zum Faserverlauf sägst, denn das bestimmt die Wahl der Zahnung. Werkstoffe wie z.B. glasfaserverstärkte Kunststoffe oder Spanplatten erfordern eine gemeinsame Quer- und Reißzahnung. Auch die Form, Länge und Höhe des Sägeblattes sind wichtig.
Bevorzuge nach Möglichkeit Sägeblätter, bei denen die Sägezähne aus dem vollen Material geschliffen sind. Entsprechende Qualitätshinweise findest Du auf der Säge.
Faustregel für die Entscheidung über eine grobe oder feine Zahnung
- zum Grobquersägen wähle 3,5 - 7 Zähne/Zoll
- zum Normalsägen genügen 7 - 9 Zähne/Zoll
- zum Feinsägen reichen normalerweise 9 - 13 Zähne/Zoll
- für besonders feine Holzarbeiten wähle 13 - 16 Zähne/Zoll
Metallsägen zeichnen sich dadurch aus, dass sie deutlich mehr Zähne pro Zentimeter haben als Holzsägen. Die Sägezähne sind auch meistens besonders gehärtet.
TIPP
Wenn die Säge beim Anschnitt springt, ist die Zahnung zu grob. Wenn keine feinere Zahnung zur Verfügung steht, säge so, dass mindestens drei Sägezähne gleichzeitig im Eingriff sind. Auch ein flacherer Winkel (10° - 15°) hilft, dass die Säge nicht springt.
Richtig sägen
Auf die richtige Kraftverteilung komm es an!
Beim Sägen mit Handsägen ist es wichtig, die aufgewendete Kraft ohne Verlust auf die Säge und dann auf das Werkstück zu übertragen. Nutze dabei das Sägeblatt in voller Länge. Ein ergonomisch geformter Handgriff unterstützt nicht nur die richtige Handhaltung, sondern vermeidet auch Verletzungen. Gerade bei längeren Sägearbeiten kann eine falsche Handhaltung zur schnellen Ermüdung führen.
Arbeite zu Beginn des Sägevorgangs nur mit leichtem Druck und verstärke den Druck nicht mehr als nötig. Die Säge soll prinzipiell nur auf Stoß schneiden und jeweils entlastet zurückgezogen werden.
Beim Sägen mit einem scharfen Sägeblatt kann es zu einem Verklemmen kommen. Speziell bei der Arbeit mit frischem Holz treten Spannungen auf, bei denen sich der Sägeschlitz zusammen drückt. Klemme einfach einen kleinen Holzkeil oder Schraubendreher ein, um den Schlitz offen zu halten. Wenn du Metall sägst, hast Du dieses Problem nicht.
Schränkung beim Sägen
Um einen sauberen Sägeschnitt mit minimalem Kraftaufwand ausführen zu können, muss das Sägeblatt geschränkt sein. Das bedeutet, dass die Sägezähne nach beiden Seiten hin etwas ausladend sind. Das Sägeblatt benötigt diesen Freiraum nach beiden Seiten hin, um nicht stecken zu bleiben bzw. heiß zu laufen. Beim Kauf einer neuen Handsäge ist diese Schränkung bereits vorhanden. Kommt es beim Sägen mit einer alten Säge zum Festsetzen des Sägeblattes im Werkstück, ist das Sägeblatt entweder stumpf oder zu wenig geschränkt.
TIPP
Wirf beim Kauf einer neuen Handsäge die alte Säge nicht gleich weg, denn für manche Arbeiten können alte Sägen noch gut verwendet werden. Beim Sägen von Gipskartonplatten kann z. B. ein ausgedienter Fuchsschwanz noch verwendet werden, denn ein neues Sägeblatt wird bei diesen Arbeiten schnell stumpf.
Sägen pflegen
Die regelmäßige Pflege der Handsäge ist besonders wichtig, denn sie wirkt sich immer auf ihre Leistungsfähigkeit aus.
- Rost: Ein verrostetes Sägeblatt zerstört die Zahnspitzen und vermindert die Leistungsfähigkeit. Sorge immer für ein rostfreies Sägeblatt. Neue Sägen werden mit rostfreien Sägeblättern gefertigt.
- Harz: Auf Holzsägen kommt es mal zu Harzablagerungen auf dem Sägeblatt. Sie führen zum Verklemmen der Säge. Entferne das Harz mit Spiritus, Petroleum oder Dieselöl. Außerdem sägt es sich leichter, wenn Du bei harzhaltigen Hölzern das Sägeblatt mit etwas Petroleum einreibst.
- Lagerung: Wird über längere Zeit nicht mit der Säge gearbeitet, reibe sie mit einem Öllappen ein und bewahre sie an einem trockenen Ort auf. Gespannte Sägeblätter solltest Du entspannt lagern, wenn Du sie nicht benutzt, da die einzelnen Teile der Säge unter Spannung einer großen Beanspruchung ausgesetzt sind.
Wissen kompakt
Das geballte Wissen zu Holzsägen kannst Du Dir in unserem Ratgeber „Mit Handsägen arbeiten“ (PDF, 368 KB) herunterladen.