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Löten ist eine Verbindungstechnik, bei der mehr oder weniger hohe Temperaturen zum Einsatz kommen. Und im Gegensatz zum Schweißen wird beim Löten ein so genannter Lot für die Verbindung benötigt. Alle metallischen Werkstoffe sind für eine Lötverbindung geeignet.

Es gibt zwei Arten von Löten: das Weichlöten und das Hartlöten. Im Grundsatz sind die beiden Lötverfahren identisch, denn sie verbinden beide Metalle mit einem dritten – dem Lot! Den Unterschied machen die verwendeten Temperaturen.

Für Löt-Einsteiger eignet sich eine einfache Lötlampe. Oder Du versuchst es mit einer praktischen Lötstation mit LED Anzeige. Bei dieser lässt sich die Temperatur elektronisch und regelgenau auswählen und stufenlos einstellen.

Achte darauf, dass die Lötstelle sauber ist. Reinige die betreffenden Stellen gegebenenfalls mit Drahtwolle oder Schmirgelleinen und säubere die Lötstelle mit Alkohol. Verwende außerdem nicht mehr Lot als erforderlich. Streife die Lötspitze vor jedem Löten ab, damit sie sauber ist.

Glatte Lötstellen erreichst Du, indem Du die Drähte vor dem Löten verdrillst, erhitzt und dann verzinnst. Bleifreies Löten erfordert Erfahrung und muss länger erhitzt werden, weswegen Du als Löt-Einsteiger bei der Legierung mit Blei beginnen solltest.

Erleichtere Dir das Löten, indem Du immer darauf achtest, dass die Lötspitze mit Lötzinn benetzt ist und nicht oxidiert. Übe nicht zu viel Druck aus, das kann den Lötkolben oder die Lötspitze beschädigen. Besser immer mal die Temperatur regulieren oder die Dauer anpassen.

Eine haltbare Lötverbindung erhältst Du, wenn Du die Teile fixierst, damit sie sich beim Lötvorgang nicht bewegen.

Speziell beim längeren Arbeiten können durch das Flussmittel gesundheitsschädliche Dämpfe entstehen. Brennbare Stoffe und Materialien dürfen sich nicht in Reichweite der Lötstelle befinden. Besonders beim Arbeiten mit offener Flamme entstehen hohe Temperaturen an der Lötstelle.

Tipps zum loeten

Zum Reinigen der Lötspitze eignet sich am besten ein Salmiakstein. Fahre mit der heißen Lötspitze über den Stein, bis sie gereinigt ist. Die Lötspitze niemals mit einer Feile bearbeiten, um Lot- oder Korrosionsrückstände zu entfernen.

Weist Deine Lötstelle einen matten Schein und eine leicht klumpige Oberfläche auf? Dann hast Du mit einer zu geringen Temperatur gelötet. Zwischen Lötzinn und Lötstelle besteht dann keine bzw. nur eine schlechte Verbindung.

Achtung Verwechslungsgefahr: Bleifreies Lot sieht immer etwas matter aus. Brüche im Lot sind ebenfalls ein Indiz für eine zu kalte Lötstelle. Aber es gibt gute Nachrichten, denn kalte Lötstellen kannst Du nachlöten und so wieder reparieren. Achte aber unbedingt darauf, dass Du empfindliche Bauteile nicht zu lange und zu stark erhitzt, denn sonst kommt es zum Hitzetod und der ist irreparabel. Wenige Sekunden reichen meist schon aus.

Beim Weichlöten liegt die Arbeitstemperatur zwischen 200 und 450 °C. Das verwendete Lot schmilzt innerhalb dieses Temperaturbereiches und ergibt eine dichte aber nicht sehr belastbare Verbindung. Als Lötgerät verwendest Du hierbei einen elektrischen Lötkolben, eine Lötpistole oder ein Gaslötgerät.

Wichtig ist der fachgerechte Umgang mit den Lötgeräten, denn schon die vergleichsweise geringe Temperatur kann empfindliche Bauteile und Geräte beschädigen. Aus Korrosionsschutzgründen (bis DN/Nennweite 25) wird das Weichlöten speziell bei Trinkwasserleitungen angewendet.

Beim Weichlöten mit dem Kartuschen-Lötgerät beträgt die Arbeitstemperatur bis zu 450° C, normalerweise liegt sie im Bereich von 270° C. Die Verwendung von einfachen Kartuschengeräten ist zu empfehlen. Kupfer-Trinkwasserleitungen werden mit einem bestimmten „Fittingslot“ verbunden. Dieses Lot ist bleifrei und daher bestens für diese Verarbeitung geeignet.

Das Hartlöten erfordert eine Arbeitstemperatur über 450 °C. Zum Erzeugen dieser Temperatur wird ein Löt-, Autogenschweiß oder Hartlötbrenner verwendet. Beim Hartlöten werden höher beanspruchbare Lötverbindungen erzielt.

Plane umfangreichere Lötprojekte, so bist Du mit einem Brenner gut bedient, der mit Propangas betrieben wird.

Beim Hartlöten wird ein so genanntes Hartlot (meist aus Messing oder Silber) verwendet, meistens erkennbar an seiner Stabform. Diesem muss bei hohen Löt-Temperaturen ein spezielles Flussmittel (z.B. Hartölpulver oder -paste) zugefügt werden, um dessen Fließverhalten wirkungsvoll zu unterstützen.

Lötzinn ist das verbindende Metall beim Löten. Es besteht aus meist mehreren Metallen und hat folgende Eigenschaften:

  • Es soll auf dem Metall leicht zerfließen, sich mit der Metalloberfläche verbinden oder eine Legierung bilden. Diese Verbindung muss auch an sehr engen Stellen entstehen.
  • Es soll sich schon bei relativ niedriger Temperatur verflüssigen und das Metall benetzen.
  • Es soll so fest wie möglich, jedoch nicht spröde sein.

Lötzinn gibt es in Form von Lötdraht oder Lötstäben. Beim Löten im Installationsbereich wird z. B. Fittinglot verwendet. Fittinglot muss trinkwassergeeignet sein. Beim Fittinglot ist die Verwendung eines Fittingweichlotflussmittels erforderlich. Beim Löten an elektronischen Bauteilen kommt dagegen dünner Lötdraht mit einem Flussmittelkern zum Einsatz. Metallverbindungen werden mit Zinnlot zusammen mit Lötwasser hergestellt.

Lötkolben gibt es überwiegend mit einer Leistung von 15 bis 100 Watt. Die Geräte mit einer Leistung von 15 bis 60 Watt sind für leichte Lötarbeiten zu empfehlen. Geräte mit einer Leistung von 60 bis 100 Watt haben eine breitere Spitze und eignen sich dadurch hervorragend für größere elektrische Lötarbeiten.

Vor der ersten Benutzung des Gerätes musst Du die Lötspitze verzinnen, damit eine einwandfreie Lötung und Wärmeübertragung gewährleistet sind. Unter Verzinnen versteht man das Beschichten der Spitze mit Lot. Bearbeite diese Lötspitzen niemals mit einer Feile, wenn Lot- oder Korrosionsrückstände zu entfernen sind.

Die Lötpistole hat den Vorteil, dass die Lötspitze bereits ca. 10 bis 12 Sekunden nach dem Einschalten die Löttemperatur erreicht.

Nur auf metallisch reinen Oberflächen kann das Lot benetzen, verlaufen und binden. Prinzipiell brauchst Du deshalb beim Löten auch ein Flussmittel (Ausnahme: Kupfer-Kupfer-Verbindungen mit phosphorhaltigen Loten). Flussmittel beseitigen Metalloxide/Oxidhäute auf den Lötflächen und halten sie während des Lötens oxidfrei. Nur so kann eine einwandfreie Lötverbindung erreicht werden.

Die Weichlötpaste beinhaltet ebenfalls ein Flussmittel und hat zudem einen Metallpulveranteil. Schmilzt dieser, ist die richtige Arbeitstemperatur erreicht. Den richtigen Weichlötdraht (Lot) fügst Du nun bei abgewandter Flamme hinzu. Beim Verbinden von Kupferrohren wird in diesem Fall das Lot an der Lötstelle sichtbar. Wenn der Lötspalt gefüllt ist, musst Du ihn nur noch abkühlen lassen und die Flussmittelreste entfernen.

Beim Hartlöten trägst Du das Flussmittel ebenfalls gleichmäßig auf (Ausnahme: Kupfer-Kupfer-Verbindungen mitphosphorhaltigen Hartloten), fügst Rohr und Fitting zusammen, erwärmst die Lötstelle gleichmäßig und zügig bis die Werkstoffe kirschrot glühend sind. Schmelze das Hartlot ab bis der Lötspalt geschlossen ist. Halte mit der Flamme das Kupferrohr mit etwas Abstand noch einen Moment glühend.

Kupferrohre sind dauerhaft und hygienisch und kommen daher häufig im Sanitär- und Heizungsbau zum Einsatz. Du kannst sie durch Weichlöten oder Hartlöten zu wasserdichten Verbindungen miteinander verbinden.

Du hast das falsche Bauteil gelötet oder es ist defekt? Kein Problem, dann geht es jetzt ans Entlöten.

Wenn die Bauteile nur wenige Anschlüsse haben, hilft es schon, die Lötpunkte kurz zu erwärmen und das Bauteil so zu entfernen. Bei Bauteilen mit vielen Anschlüssen kommst Du aber um die nötigen Hilfsmittel wie eine Entlötlitze oder eine Entlötpumpe nicht herum. Denn hier gilt es, dass flüssige Lötzinn abzusaugen.

Loeten Entloeten

Die Entlötlitze ist eine flussmittelgetränkte, extrem saugfähige Kupferlitze zum Auslöten von Bauelementen und zur Beseitigung überschüssigen Lotes. Zum Entlöten legst Du die Litze auf die Lötstelle und drückst die heiße Lötkolbenspitze leicht auf. Der flüssige Zinn wird so von der Litze aufgesaugt. Nach Beendigung des Entlötens lässt sich das getränkte Stück der Litze einfach abschneiden.

Entlötpumpen verfügen über eine hitzebeständige Kunststoffspitze, an der das flüssige Lötzinn nicht haften bleibt. Sobald das Zinn flüssig wird, hältst Du die Spitze der Entlötpumpe über die Lötstelle. Beim Auslösen wird dann in der Pumpe ein Unterdruck erzeugt und so die Luft und das flüssige Lötzinn eingesaugt.

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