Richtig lackieren: Untergrund vorbereiten
Die Untergrundvorbereitung ist das A und O für ein gutes Ergebnis. Jede Oberfläche muss anders vorbereitet werden. Doch eins haben alle gemeinsam: Vor der Beschichtung müssen die Untergründe trocken und sauber sein. Damit der Untergrund tragfähig ist, müssen lose, blätternde und gerissene Altanstriche entfernt werden. Rückstände von Fett, Öl und Silikon müssen ebenfalls entfernt werden. Ist der Altanstrich noch gut erhalten, reicht leichtes Anschleifen (400– 600er Schleifpapier).
Ist der Untergrund vorbereitet, musst Du eine Basis für den Lack schaffen. Die Grundierung. Sie ist das Fundament auf dem Du bauen kannst. Warum ? Ganz einfach. Eine Grundierung ...
- ... schützt vor Rost.
- ... verbessert die Haftung.
- ... verbessert die Deckkraft.
- ... erspart einen Decklackanstrich.
- ... erleichtert die Verarbeitung.
Wir zeigen Dir, worauf Du beim Lackieren noch achten solltest. Dann klappt's auch mit der glatten und haltbare Lackoberfläche. Erst informieren, dann Ärmel hoch und ran ans Projekt.
Welche Farbrolle für Lack und Grundierung? Hier wirst Du fündig.
Sicher ist sicher
Auch wenn die meisten Lacke lösungsmittelfrei sind, solltest Du bei längeren Lackierarbeiten Schutzbrille und Atemschutzmaske tragen. Austretende Dämpfe können die Atemwege und/oder Augen reizen. Verlege Deine Lackierarbeiten lieber ins Freie oder in gut belüftete Räume.
Holz lackieren & grundieren
Zu den häufigsten Lackieroberflächen gehört das Holz. Möbel, Paneelen, Kinderspielzeug, Fenster und Türen werden gerne lackiert, da Lack eine stabile Außenschicht bildet. Das macht Holz robust. Zudem sorgt der Lack für mehr Glanz in der Bude. Du kannst Lack natürlich auch im Außenbereich nutzen. Die Lackschicht macht das Holz witterungsbeständig, ist jedoch empfindlich. Dringt durch eine Schadstelle Wasser ein, quillt das Holz auf und sprengt die Lackierung. Deshalb empfehlen wir Lack eher für den Einsatz im Innenbereich.
Hier erfährst Du, wie Du rohes Holz vorbehandelst und fachgerecht lackierst.
- Harz- bzw. ölreiche Hölzer mit Nitro-Universalverdünner abwaschen.
- Oberfläche von Algen, Moos und anderem Schmutz befreien.
- Holz befeuchten, um kleine Dellen auszugleichen.
- Scharfe Holzkanten abrunden, um Verletzungen vorzubeugen.
- Oberflächen anschleifen (80–240er Körnung), um einen glatten Untergrund zu schaffen.
- Staubreste entfernen und ran an die Grundierung.
Kesseldruckimprägnierte Hölzer vor Beschichtung ca. 6 Monate abwittern lassen.
Holz grundieren
Wie Du die Holzflächen grundierst, ist zum einen vom Holz selbst und zum anderen vom Einsatzort abhängig. Holz im Außenbereich muss in erster Linie vor Feuchtigkeit geschützt werden, um Algen, Moos und Bläue vorzubeugen.
Holz im Außenbereich | Holzschutzgrund |
---|---|
stark blutendes Holz, z. B. Tropenhölzer und Nadelhölz | Vorstreichfarbe und Isoliergrund |
andere Hölzer und Spanplatten etc. | Acryl Multigrund |
Holz richtig lackieren – so geht's!
Metall und Edelstahl lackieren & grundieren
Auch Metalloberflächen werden gerne lackiert – ob Heizkörper, Grill oder Zinkwanne. Eine große Vorbereitung ist hier nicht nötig. Achte darauf, das die Oberfläche sauber ist. Hat sich Rost breit gemacht, bitte unbedingt vorher entfernen. Sonst kann er unter der Lackschicht weiter „blühen“ und zerstört auf kurz oder lang den Untergrund sowie die neue Oberfläche. Du kannst den Rost abschleifen oder mithilfe eines Rostumwandlers entfernen.
Zink und NE-Metalle (Kupfer & Aluminium, blank) werden mit Schleifvlies und einer ammoniakalischer Netzmittelwäsche (3 Teile Wasser + 1 Teil Salmiakgeist + etwas Spülmittel) vorbehandelt und anschließend mit Wasser abgewaschen. Vor dem Lackieren solltest Du scharfe Kanten und Grate abrunden und Oberfläche anschleifen (180–240er Körnung). Sehr glatte Oberflächen behandelst Du mit feinkörnigem Schleifpapier (240–1000er Körnung).
Auch für Edelstahl gilt: Oberfläche erst reinigen, dann anschleifen. Um fettige Rückstände zu entfernen, kannst Du auch Silikonreiniger verwenden.
Rost, Walzhaut, Zunder und Schweißrückstände auf Eisen und Stahl, solltest Du mechanisch entfernen. Scharfe Kanten und Grate bitte sorgfältig abrunden. Die Oberfläche dann mit Nitro-Universalverdünner abwaschen, um fettige Rückstände zu entfernen.
Acryl-Lacke (inkl. Heizkörperlack) bitte niemals direkt auf Metall anwenden!
Metall grundieren
Es gibt verschiedene Metalle und jede Oberfläche braucht eine andere Grundierung. Die folgende Tabelle gibt Dir einen Überblick, welche Grundierungen für welches Metall geeignet ist.
Zink | NE-Metalle | Edelstahl | Eisen & Stahl |
---|---|---|---|
| Acryl-Multigrund oder Metall Haftgrund | Grundierungen mit Zinkphosphat und Epoxidharz |
|
Metall richtig lackieren – so geht's!
Kunststoff lackieren & grundieren
Kunststoff ist weit verbreitet. Sicher auch bei Dir zu Hause – ob als Möbel, Pflanzkübel oder Kinderspielzeug. Es gibt unzählige Anwendungsmöglichkeiten. Eigentlich ist er pflegeleicht aber nach ein paar Jahren sehen die Gegenstände oft nicht mehr so gut aus. Heller Kunststoff kann vergilben und Farben durch die Sonnen ausbleichen. Aber Du wärst kein Macher, wenn Du die Sachen direkt auf den Müll werfen würdest. Nein, das schreit förmlich nach einem neuen Projekt: Aus Alt mach Neu.
Verpass Deinen Kunststoffmöbeln, Fensterrahmen oder Türen einen neuen Look und lackiere sie in Deinem Wunschfarbton. Es müssen natürlich keine Möbel sein. Harter, stabiler Kunststoff, mit nicht allzu glatter Oberfläche lässt sich in der Regel sehr gut lackieren.
Wie immer gilt: Erst reinigen, dann anschleifen (240–1000er Körnung). Damit der Lack später hält, brauchst Du einen Haftvermittler oder Primer. Schäden und Unebenheiten kannst Du mit einem Kunststoffspachtel ausgleichen.
Welcher Lack für welches Material?
Der Lack ist ab? Dann mach ihn neu. Aber welchen Lack verwendet man für welches Material? Nach der Grundierung ist das wohl die wichtigste Frage – sie ist maßgeblich daran beteiligt, ob das Ergebnis gut wird. Erst dann kommt die richtige Technik.
HORNBACH legt nicht nur Wert auf größtmögliche Qualität – auch der Einsatz umweltschädlicher Stoffe wurde auf das Nötigste reduziert. Mit diesem innovativen Lackkonzept spart HORNBACH jährlich 64.000 Liter Testbenzin (Lösemittel). Mit einer vergleichbaren Menge Benzin könnte man 25 Mal die Welt umrunden.
Für jedes Projekt den richtigen Lack: Alle Lacke können für Metall, Holz und Hart-PVC verwendet werden.
Untergrund | Ideal geeignet für | Lack | Eigenschaften |
---|---|---|---|
Für leicht beanspruchte Flächen im Innenbereich. |
| Acryllack |
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Für alle beanspruchten Flächen im Innen- und Außenbereich. |
| PU-Acryllack |
|
Für perfekte Lackierergebnisse im Innen- und Außenbereich. |
| Hybrid-Lack |
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Vorteile einer vorgetönten Grundierung
Nicht nur der Untergrund, auch der gewünschte Farbton des Endanstrichs ist für die Wahl der Grundierung entscheidend. Es gibt vorgetönte Grundierungen, die das Ergebis perfektionieren. Den Hinweis, welche Vortönung für welchen Lack am besten geeignet ist, findest Du in der Regel auf der Lackdose.
Wir haben das mit den HORNBACH Lacken getestet.
Hier das Ergebnis am Beispiel RAL 3000 Feuerrot.
Vorgetönte Grundierung
Mit einer vorgetönte Grundierung erreichst Du ein perfektes Ergebnis.
1. Vorgetönte Grundierung auftragen.
2. Auf die Grundierung folgt eine Lackschicht, fertig!
Herkömmliche Grundierung
Mit einer herkömmliche Grundierung erreichst Du mit einer Lackschicht keine Farbtongenauigkeit.
1. Herkömmliche Grundierung auftragen.
2. Auf die Grundierung wird die 1. Lackschicht auftragen.
3. Um eine Farbtongenauigkeit zu erreichen, müsste eine 2. Lackschicht aufgetragen werden.
Ohne Grundierung
Ohne einer Grundierung erreichst Du nur eine geringe Deckkraft, was ein schlechtes Farbergebnis zur Folge hat.
- Die 1. Lackschicht wird direkt auf den Untergrund aufgetragen.
- Die 2. Lackschicht schafft keine Farbtongenauigkeit.
- Je nach Untergrund müsste eine 3. oder sogar 4. Lackschicht aufgetragen werden, um eine Farbtongenauigkeit zu erzielen.