Welcher Rasensamen passt zu meinem Garten?
Die richtige Mischung macht's! Auch wenn Du es auf den ersten Blick nicht erkennst – hochwertiges Rasensaatgut besteht immer aus unterschiedlichen Gräserarten und -sorten. So sind die Rasengräser perfekt an unterschiedliche Bedingungen angepasst. Wichtig ist nur, dass Du dann auch die richtige Mischung verwendest, denn die Auswahl ist groß.
Diese Rasensorten stehen dem Rasenfreund zur Verfügung:
Spielrasen und Sportrasen
Dein Rasen soll ein Spielplatz, Grillareal, Fußballfeld oder sogar alles auf ein Mal werden? Dann braucht er ein dickes Fell – mit dieser Rasenart kein Problem!
Ein Rasen kann auch nur eine prächtige grüne Augenweide sein, aber meist soll er vor allem Spaß, Sport, Hobby und Haustieren standhalten. Darum ist Spiel- und Sportrasen auch der häufigste Rasentyp. Er ist besonders belastbar und bildet einen robusten, festen und widerstandsfähigen Rasen. Und wenn Du ihn mal wirklich zu stark belastet hast, erholt er sich auch wieder schnell.
Spiel- und Sportrasen wird teilweise auch als Gebrauchsrasen bezeichnet. Achte dann darauf, was genau drinnen ist, da darunter auch Standard-Rasenmischungen mit nur durchschnittlichen Rasengräsern fallen. Auf jeden Fall sollte in einer strapazierfähigen Rasenmischung ausreichend Wiesenrispe (Poa pratensis) enthalten sein. DIe hält einiges aus und regeneriert sich zügig.
Daher: Wenn Dein Rasen ordentlich was aushalten soll, entscheide Dich für diese Kraftprotze unter den Rasensorten.
Schattenrasen
In Deinem Garten wachsen mächtige hohe Bäume? Wenn zumindest ein paar Sonnenstrahlen hingelangen, hol Dir diese robuste Rasensorte!
Die speziellen Gräser in Qualitäts-Schattenrasenmischungen kommen auch mit weniger Licht (Halbschatten) zurecht und gedeihen trotzdem prächtig.
Schattenrasen toleriert außerdem den Wurzeldruck durch Bäume. Darunter versteht man den Entzug von Wasser und Nährstoffen durch die massiven Wurzeln großer Gehölze. Das ist wichtig, da ansonsten spezialisierte Unkräuter überhand nehmen und die Rasengräser immer mehr verschwinden.
Achtung – vor Moosbefall in schattigeren Zonen ist auch Schattenrasen nicht gefeit. Hier muss entweder ein Moosvernichter oder im ersten Schritt zumindest ein Rasendünger mit Eisen her.
Gärtner-Tipp: Voller Schatten
Dort, wo kein einziger Sonnenstrahl hingelangt, wird ein gepflegter Rasen ohne Unkraut, Moos oder Lücken nur schwer zu erreichen sein. Eine Alternative sind pflegeleichte Bodendecker wie Immergrün und Efeu, die im vollen Schatten besonders konkurrenzstark sind.
Trockenrasen
Du hast Hänge oder sehr sandige Stellen im Garten, wo bisher der Rasen immer braun wurde? Dann probier mal diese Mischungen aus!
Trockenheit ist nicht des Rasens Freund. Als wasserbedürftige Gewächse benötigen die meisten Rasengräser eine entsprechend intensive Bewässerung. Gerade an schwierigen Standorten wie an Hängen, wo reichlich Sonne hingelangt, spielen Trockenrasenmischungen ihre volle Stärke aus.
Die speziellen Gräserarten und -sorten bilden ein tiefes Wurzelsystem und kommen somit länger mit Trockenheit zurecht. Trotzdem sollte man die Gräser in Hitzeperioden nicht komplett im Stich lassen und gelegentlich bewässern.
In den letzten Jahren wurden gerade die Sommermonate immer trockener, teils monatelang kein Tropfen Regen. Darum wird spezieller Trockenrasen auch immer wichtiger. Wenn Du in einer trockenen Gegend wohnst, kannst Du daher auch andenken, auf allen Rasenflächen Trockenrasen zu säen.
Zierrasen
Du willst vor allem Freunde und Nachbarn mit Deinem Rasen zum Staunen bringen? Dann wäre Zierrasen eine Option für Dich!
Das perfekte Grün! Zierrasen ist eine echte Augenweide und passt perfekt in Gärten, bei denen besonders die gepflegte Rasenfläche im Mittelpunkt steht. Diese Rasensorte setzt sich aus besonders feinen Gräsern zusammen, die einen dichten, dunkelgrünen und kurz bleibenden Rasenteppich bilden.
Im Gegensatz zu anderen Gräsern vertragen sie auch tiefe und regelmäßige Rückschnitte. Ganz nach dem Vorbild des typischen englischen Rasens. „Englischer Rasen" ist übrigens keine eigene Rasensorte – er steht aber sinnbildlich für einen sattgrünen, besonders prächtigen Rasen. Das richtige Samenkorn ist dafür die Basis. Pflegen musst Du ihn dann aber sehr regelmäßig, um das attraktive Erscheinungsbild zu erhalten. Er ist nämlich relativ pflegeintensiv, gehört mindestens 2 Mal im Jahr gedüngt und bei entsprechender Witterung mindestens 1 Mal die Woche gemäht.
Überstrapazieren solltest Du ihn nicht: Durchgehen ja, Fußballspielen nein.
Mähroboterrasen
Du bist glücklicher Besitzer dieses praktischen Helfers? Dann hol Dir eine Mischung, die mit ihm auch gut zurecht kommt!
Mähroboter mähen emsig und besonders regelmäßig den Rasen. Eine Tatsache, die viele Rasengräser auf Dauer schwächt. Mähroboterrasen enthält speziell gezüchtete Rasengräser, die regelmäßige und tiefe Schnitte gut vertragen und darüberhinaus für das feine Schnittgut, das Mähroboter direkt auf der Rasenfläche als Mulch hinterlassen, besonders dankbar sind.
Nachsaatrasen und Reparaturrasen
Einst war er Dein ganzer Stolz, jetzt kannst Du Deinen Rasen nicht mehr anschauen? Dann sorge mit diesen Rasensorten für eine Auffrischung!
Lücken im Rasen müssen nicht sein! Verwende bei schwachem und lückigen Rasen immer spezielle Nachsaatmischungen. Die darin enthaltenen Gräser keimen besonders schnell, bilden dichte Horste und verdrängen dadurch auch Unkraut. Du solltest zumindest alle paar Jahre nachsäen, um Lücken und vor allem Unkraut vorzubeugen. Denn kahle Stellen im Rasen sind ideale Keimstätten für gefürchtete Rasenunkräuter.
Braune und kahle Stellen, wo kaum noch ein Gras wächst, werden am besten mit Reperaturmischungen wieder zu neuem Leben erweckt. Sie sind mit Hilfsstoffen wie Kokosgranulat, Erde, Dünger oder Mikroorganismen angereichert.
Nachsäen nach dem Vertikutieren ist übrigens besonders effektiv!
Rasenarten im Überblick
Rasenart | Belastbarkeit | Pflegeanspruch | Schnitthäufigkeit | Schnitthöhe |
---|---|---|---|---|
Sport- und Spielrasen | hoch | mittel | alle 1-2 Wochen | 3-4 cm |
Zierrasen | niedrig | hoch | 1-2x pro Woche | 2-3 cm |
Schattenrasen | mittel | mittel | alle 1-2 Wochen | 4-5 cm |
Trockenrasen | mittel | mittel | alle 2-3 Wochen | 4-5 cm |
Wildblumenwiese | niedrig | niedrig | 2x im Jahr | 5-7 cm |
Gärtner-Tipp: Schnitthöhe
Schneide vor Hitzewellen im Sommer und vor dem Winter die Rasengräser nicht zu tief, unabhängig von der Rasenart. Optimal sind dann 4-6 cm.
Qualitätsmerkmale von Rasensamen
Nicht einfach irgendein Gras drüber wachsen lassen! In guten Rasenmischungen ergänzen sich die unterschiedlichen Gräser in ihren Eigenschaften:
- Die Samen keimen zuverlässig an unterschiedlichen Standorten.
- Manche Arten keimen bei höheren, andere bei niedrigeren Temperaturen.
- Schnell keimende Gräser verdrängen Unkraut nach der Aussaat, robuste Gräser dauerhaft.
- Gut angepasste Arten sind auch für Extremstandorte wie trockene oder schattige Lagen geeignet.
In folgender Grafik wird der Unterschied von Rasengräsern sichtbar:
- Links eine Grasmischung mit einem hohen Anteil an ungeeigneten Gräsern. Das starke Höhenwachstum sorgt für viel Schnittgut. Somit musst Du den Rasenmäher öfter anwerfen und hast mehr Aufwand mit der Pflege. Es entsteht aber keine dichte Grasnarbe.
- Rechts eine Qualitätsrasenmischung: Geringe Schnittgutmengen und Breitenwachstum zeichnen diese Grassamen aus. Eine solche Rasensamen-Mischung kostet zwar anfangs etwas mehr, aber Du hast auf Dauer deutlich mehr davon!
Die Eigenschaften eines guten Rasens sind bereits im Saatkorn festgelegt. Die Qualität und Zusammensetzung des Rasensaatguts haben einen enormen Anteil an der Vitalität und Robustheit einer Rasenfläche. Also: Augen auf beim Saatgutkauf – am besten gleich auf Rasensaatgut von FloraSelf setzen!
Mantelsamen
Mantelsamen sind hochtechnologisches Premium-Saatgut, bei dem das Samenkorn zusätzlich mit einer Schutzhülle aus keimungs- und wachstumsfördernden Substanzen umhüllt ist, was zahlreiche Vorteile und weniger Risiko mit sich bringt:
- besonders zuverlässige und schnelle Keimung
- kein Vogel- oder Nagerfraß
- geringere Austrocknungsgefahr
- weniger Windverwehung
- zügigeres Pflanzenwachstum
Wissenswertes zu Rasensamen erklärt
Wie lange ist die Keimdauer von Rasensamen?
Das ist ganz unterschiedlich, je nach Gräserart. Das heißt eine kurze Keimdauer bedeutet nicht automatisch, dass es sich um hohe Qualität handelt!
Das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne) keimt zum Beispiel schon in 1-2 Wochen. Es ist somit ein idealer Erstbesiedler und das perfekte Nachsaatgras. Es ist auch sehr belastbar. Aber nur, wenn die Bedingungen auch wirklich passen (sonniger Standort, optimale Düngung und Wasserversorgung).
Lägerrispe (Poa supina) und Rohrschwingel (Festuca arundinacea) benötigen locker 2-3 Wochen, bis junge Halme aus der Erde sprießen. Dafür halten sie sich auch unter schlechteren Bedingungen noch gut:
- Die Lägerrispe ist der Superstar im Halbschatten, sofern der Boden halbwegs feucht ist. Das Weidelgras wäre dort nicht mehr prachtvoll.
- Rohrschwingel wurzelt mit der Zeit bis zu 1 Meter tief und kommt somit auch mit starken Hitzewellen im Sommer zurecht. Das Weidelgras wäre ohne häufige Bewässerung schon längst vertrocknet.
Welche Keimtemperatur benötigt man bei der Rasensaat?
Es sollte schon mindestens 10°C haben, damit aus den gesäten Rasensamen zügig kleine Rasenpflanzen werden. Optimal sind bei den meisten Rasengräsern Temperaturen zwischen 16°C und 23°C. Eine Ausnahme sind spezielle Herbst-Rasenmischungen zur Nachsaat im Spätherbst. Die enthaltenen Sorten keimen schon ab etwa 5°C.
Was bedeutet eigentlich „RSM
„RSM" bedeutet Regelsaatgutmischung. Saatgut mit einer RSM-Kennzeichnung erfüllt gewisse Standards bzw. Vorgaben hinsichtlich Arten- und Sortenzusammensetzung sowie Keimkraft, die von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. definiert werden.
Zu den wichtigsten Rasensorten für den Hausgarten zählen beispielsweise RSM
- 1.1 Zierrasen
- 2.1 Gebrauchsrasen
- 2.3 Spielrasen
- 3.2 Sportrasen Nachsaat
Welche Gräser sind im Rasen enthalten?
Die häufigsten Rasengräser sind:
- Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
- Ausläufer-Rotschwingel (Festuca rubra rubra), Horst-Rotschwingel (F. rubra commutata), Kurzausläufer-Rotschwingel (F. rubra trichophylla), Rohrschwingel (F. arundinacea), Härtlicher Schwingel (F. trachyphylla)
- Wiesenrispe (Poa pratensis) und Lägerrispe (P. supina)
- Rotes Straußgras (Agrostis capillaris) und Flecht-Straußgras (A. stolonifera)
Sind die Gräser im Rasen die gleichen wie auf der Weide und in der Wiese?
Jein. Die Arten, also Deutsches Weidelgras oder Wiesenrispe, sind meistens die gleichen. Die Sorten, also die Züchtungen durch Saatgutbetriebe, sind aber oftmals ganz andere. Zwar werden beide auf bestimmte Zuchtziele hin entwickelt, zum Beispiel Belastbarkeit und Robustheit.
Bei Rasengräsern steht aber zusätzlich vor allem die Optik im Vordergrund, bei Wiesengräsern insbesondere der Futterwert.
Alternativen zur Rasensaat
Blumenwiese anlegen
Rasen ist so gewöhnlich – warum nicht mal ein Fleckchen im Garten lebendiger gestalten?
Blumenwiesen sind eine pflegeleichte Alternative zu gewöhnlichen Rasenflächen. Dort, wo Rasen mehr der Zierde dient und weniger aktiv genutzt wird, sind artenreiche Blumenwiesen eine interessante Option. Ganz nebenbei leistest Du dadurch einen aktiven Beitrag zum Naturschutz und förderst Nützlinge, die fleißig Pflanzenschädlinge vertilgen.
Rollrasen verlegen
Grün – aber sofort! Wenn Du ungeduldig bist und sofort sattes Grün in Deinem Garten betrachten und vorsichtig betreten möchtest, ist Rollrasen eine interessante Option. Aber ganz ohne Arbeit geht's auch nicht, immerhin muss der grüne Teppich unmittelbar ausgerollt werden. Außerdem ist wie bei der Rasensaat eine gründliche Vorbereitung des Bodens vor dem Ausrollen und eine regelmäßige Bewässerung danach unbedingt nötig. Bei Rollrasen kommt mit der Zeit auch genauso Unkraut durch.