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Du isst gerne Pilze? Dann haben wir eine gute Nachricht für Dich. Mit einem Pilzzucht-Set kannst Du Deine Lieblingspilze ganz leicht zu Hause selbst anbauen. So gehen sie Dir nie aus. So eine eigene Pilzzucht für zu Hause hat allerdings noch weitere Vorteile. Hier ein paar Beispiele:

  • Ganzjährige Ernte möglich.
  • Keine Verwechslungsgefahr mit giftigen Pilzen.
  • Auch für Anfänger geeignet.
  • Benötigen wenig Platz.
  • Große Sortenauswahl.
  • Keine Verpackung nötig.

Pilze sind übrigens keine Pflanzen oder Tiere, sondern bilden unter den Eukaryoten ihr eigenes Reich. Aufgrund des fehlenden Chlorophylls betreiben sie keine Photosynthese wie Pflanzen, sondern ernähren sich von organischen Substanzen wie z. B. Humus. Pilze enthalten viele gesunde Nährstoffe wie z. B. Magnesium, Kalzium, Proteine und Eisen. Sie sind daher nicht nur vielfältig im Geschmack und der Zubereitung, sondern auch noch echt gesund.

Immer mehr Pilze lassen sich zu Hause, im Garten oder auf dem Balkon anbauen. Drinnen bieten sich vor allem fertige Pilzzucht-Sets an. Für draußen im Garten kannst Du auch mit Myzel-geimpfte Dübel in alte Baumstämme stecken. Für die Selbstzucht geeignete Arten sind z. B.:

  • Weiße Champignons
  • Steinchampignons
  • Braunkappen
  • Austernpilze
  • Kräuterseitlinge
  • Shiitake
  • Limonenpilze
  • Pioppini

Pilze züchten geht entweder auf Stroh, Holz oder vorgefertigtem Pilzsubstrat. Manche Pilzarten wie Kräuterseitlinge, Limonenpilze und Pioppino lassen sich aber sogar auf Kaffeesatz ziehen. Außerdem benötigst Du die so genannte Pilzbrut, also Pilzsporen oder eine lebende Pilzkultur, die sich auf einem Trägermaterial befindet. Pilzbrut gibt es in verschiedenen Formen.

Wenn Du eigene Pilze züchten möchtest, hast Du dafür verschiedene Möglichkeiten. Manche Methoden gehen nur mit einem eigenen Garten, für andere reicht die Wohnung oder der Balkon. Auch eignet sich nicht jede Pilzart für alle Methoden. Gemeinsam haben alle Pilzarten, dass sie eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 85% benötigen und es weder zu warm, noch zu kalt sein darf. Die beste Anlagezeit im Freien ist von März bis Oktober, wobei die Kulturen in den ersten 6-8 Wochen keinem Frost ausgesetzt sein sollten. Drinnen geht der Pilzanbau ganzjährig.

Fertige Pilz-Sets enthalten bereits alles, was Du für den Pilzanbau zu Hause benötigst – Pilzmyzel und ein geeignetes Substrat. Pilze anbauen mit Fertigkulturen kannst Du in Beeten im Freiland, im Kübel auf dem Balkon oder in der Wohnung. Die meisten Pilzarten lassen sich auf diese Weise anbauen. Am besten hältst Du Dich immer an die Anleitung auf der Verpackung. So kann nichts schiefgehen.

Normalerweise musst Du als erstes das Substrat durchnässen und anschließend zerkleinern. Danach suchst Du Dir ein geeignetes Gefäß (z. B. einen Topf mit 20-30l Volumen) oder hebst im Garten eine kleine Grube aus. Dann kippst Du als erstes etwas Kompost oder Gartenerde hinein, bevor das Substrat folgt. Nun folgt noch die Pilzbrut. Abschließend alles mit ca. 3 cm Erde abdecken und schon bist Du fertig mit Pilze anpflanzen. Stell den Topf im Haus am besten in einen Raum mit einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit. Das Ganze muss stets feucht gehalten werden. Dafür kannst Du auch eine Folie drüber spannen.

Sobald die ersten Pilzansätze zu sehen sind, solltest Du gerade im Haus auf ausreichend Frischluftzufuhr und Licht achten und ggf. die Folie entfernen. Oft wachsen Pilze besser, wenn Du sie nach der Fruchtung vom kühleren Fruchtungsumfeld in eine etwas wärmere Umgebung bringst. Auch solltest Du die Pilze feucht halten. Dafür kannst Du sie ein bis zweimal pro Tag mit Wasser einsprühen.

Pilze anpflanzen auf Holzstämmen geht nicht mit allen Arten und Du benötigst einen Garten dafür. Diese Methode kannst Du bei Austernpilzen, Braunkappen, Limonenpilzen und Shiitake nutzen. Für den Anbau benötigst Du neben den Dübeln noch ein größeres Aststück. Die ideale Größe variiert abhängig von der angepflanzten Pilzart. Verwende am besten Holz von Laubbäumen. Nadelholz ist ungeeignet.

Ist das Holz zu trocken, musst Du es vor dem Beimpfen 24 Stunden lang wässern. Anschließend musst Du mit einem 8 mm Bohrer 20 ca. 50 mm tiefe Löcher möglichst gleichmäßig verteilt in das Holzstück bohren. Dann steckst Du in jedes Loch einen Dübel, der exakt passen sollte, damit Kontakt zum Holz besteht und er nicht herausrutschen kann. Klopfe den Dübel ggf. mit einem Hammer vorsichtig ins Holz. Such Dir danach einen schattigen und windgeschützten Platz im Garten, lege den Ast flach auf den Boden und grabe ihn leicht ein. Nun heißt es abwarten.

Nach dem Pilze anbauen kannst Du Dich freuen. Bald folgt nämlich die Ernte. Pilze sind, je nach Pilzart, erntereif, wenn sich der Hut geöffnet hat oder sich bereits nach oben biegt. Der richtige Zeitpunkt ist wichtig, damit die Pilze nicht zu sporen beginnen. Sporen können ansonsten nämlich auf das Substrat fallen und anfangen zu schimmeln. Dann musst Du Deine Pilzzucht entsorgen.

Wenn Du Pilze ernten möchtest, solltest Du sie vorsichtig aus dem Substrat herausdrehen. Bei Holzstämmen kannst Du sie vorsichtig abschneiden. Das Substrat kannst Du anschließend auf dem Kompost entsorgen. Pilzzucht-Sets mit fertigem Substrat keimen oft mehrmals. Dafür musst Du das Substrat nach der Ernte wieder mit Wasser durchtränken und dann an einen geeigneten Ort stellen. Nach 1-2 Wochen sollten sich erneut die ersten Pilze zeigen.

Pilze solltest Du normalerweise relativ schnell verwerten. Lagern lassen sie sich für wenige Tage z. B. im Kühlschrank. Wenn sie zu trocken geworden sind, kannst Du sie mit etwas lauwarmem Wasser besprühen. Dann sind sie wieder frischer. Pilze lassen sich auch sehr gut dörren oder einfrieren. Dafür kannst Du sie entweder am Stück lassen oder in Scheiben schneiden. So lassen sich viele leckere Gerichte zaubern.

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