Beliebte Obstsorten im Überblick
Vitaminbomben aus dem eigenen Garten! Pflanz Obst im Garten an und freu Dich über pralle Früchte. Da weißt Du genau, wo sie herkommen und womit sie behandelt wurden. Auch auf dem Balkon kannst Du übrigens viele Obstsorten platzsparend anbauen.
Neben klassischen Obstsorten wie Apfel oder Kirsche, wachsen in einigen Teilen Österreichs sogar exotischere Obstsorten wie Feige und Kiwi. Wir haben einen Überblick über die beliebtesten Obstorten für Dich:
- Apfelbaum: Ein absoluter Favorit ist der Apfelbaum. Es gibt frühe Sorten, sowie lagerfähige Sorten. Auch auf Balkon oder Terrasse musst Du nicht auf einen Apfelbaum verzichten – Säulenäpfel sind die ideale Lösung für wenig Raum.
- Birnbaum: Der Birnbaum hat es gern warm und sonnig. Ein Platz an einer sonnigen Hauswand ist ideal. Achte darauf: Birnen sind in der Regel nicht selbstbefruchtend, sie brauchen also einen zweiten Birnbaum in der Nähe.
- Kirschbaum: Beim Kirschbaum musst Du Dich zuerst zwischen einer Süßkirsche oder einer Sauerkirsche entscheiden. Süßkirschbäume sind in der Regel nicht selbstbefruchtend. Sauerkirschen sind Selbstbestäuber – sind also nicht auf einen zweiten Baum angewiesen.
- Pfirsichbaum: Pfirsichbäume sind relativ entspannt. Du kannst sie sowohl im Herbst als auch im Frühjahr pflanzen. Bei Dir im Garten herrscht Platzmangel? Es gibt Pfirsichsorten, die nur etwa 1,20 m hoch werden.
- Marillenbaum: Der Marillenbaum stammt ursprünglich aus wärmeren Gefilden und liebt deshalb einen vollsonnigen und trockenen Standort. Es gibt mittlerweile aber auch Sorten, die es in kühleren Regionen sehr gut aushalten können.
- Zwetschgenbaum: Ein Zwetschgenbaum braucht Platz – er kann bis zu 10 m hoch werden. Abhängig von der Sorte kannst Du Deine Zwetschgen ab etwa Juli ernten und direkt essen oder verarbeiten.
- Pflaumenbaum: Der Pflaumenbaum ist in der Regel ein Selbstbefruchter, kann also wunderbar alleine im Garten stehen. Pflaumenbäume stecken den Schnitt sehr gut weg und gehören deshalb zu den pflegeleichten Obstbäumen.
- Nussbaum: Nussbäume wie die Walnuss, Haselnuss oder Mandel sind in der Regel ziemlich robust und pflegeleicht. Aber: Du brauchst Platz. Ein Walnussbaum kann z. B. bis zu 20 m hoch werden.
- Feigenbaum: Deine Feige kann bis zu 4 m breit werden – Du solltest also Platz einplanen. Bei einem jungen Feigenbaum solltest Du noch auf Winterschutz setzen. Mit der richtigen Sorte und den Jahren trotzt der Feigenbaum in der Regel aber der Kälte.
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Welcher Baum passt in meinen Garten?
Ob großer Garten, kleiner Garten oder Balkon, es gibt Obstbäume in so ziemlich allen Formen. Du musst Dir nur den passenden Baum aussuchen. Wir zeigen Dir, welche Variationen es gibt und wie groß die Obstbäume werden.
So findest Du den perfekten Obstbaum für Dich!
Selbstbefruchter oder Fremdbefruchter?
Ohne Befruchtung keine Früchte. Wenn Du etwas ernten willst, müssen die Blüten Deines Obstbaums befruchtet werden. Manche Pflanzen sind Selbstbefruchter, die keine andere Pflanze brauchen. Die meisten Obstsorten sind allerdings Fremdbefruchter. Sie sind auf die Pollen einer Befruchtersorte angewiesen, damit sich Früchte bilden können.
Selbstbefruchtung
Blüten des gleichen Baumes befruchten sich gegenseitig. Es wird also nicht zwingend ein zweiter Baum im Garten gebraucht. Sie sind dennoch für die Pollen anderer Bäume empfänglich und Du kannst Deine Ernte verbessern, wenn Du zwei Exemplare der gleichen Sorte pflanzt.
Typische Selbstbefruchter sind: Mirabelle, Pfirsich, Marille, Sauerkirsche, Quitte
Fremdbefruchtung
Gerade Birnen und Äpfel sind klassische Fremdbefruchter. Sie sind auf den Blütenstaub anderer Exemplare angewiesen. Für deren Befruchtung sind Hummeln und Bienen besonders wichtig. Sie transportieren die Pollen von einer Blüte zur nächsten.
Typische Fremdbefruchter sind: Apfel, Birne, Süßkirsche
Manche Obstsorten gibt es als Selbst- und Fremdbefruchter. Das sind z. B. Zwetschgen und Sauerkirschen, Mirabellen und Reineclaude.
Insekten als wichtige Befruchtungshelfer
Ohne Hummeln, Bienen und Co. können Fremdbefruchter gar nicht oder nur wenig bestäubt werden und auch Selbstbefruchter tragen deutlich weniger Früchte. Die Windbestäubung ist bei Obstbäumen keine Methode, die ins Gewicht fällt.
Achte also darauf, dass Du diesen fleißigen Helfern einen optimalen Lebensraum in Deinem Garten bietest. Von bestimmten Pflanzen fühlen sich gerade Hummeln und Bienen besonders angezogen. Manche Kräuter locken Schmetterlinge in den Garten.
Als guter Gastgeber sorgst Du dafür, dass die Insekten Rückzugsorte wie Insektenhotels oder Totholz in Deinem Garten finden. Auf Pflanzenschutzmittel verzichtest Du nach Möglichkeit. Gerade Wildbienen können darauf sehr empfindlich reagieren. Sie lassen sich unter Umständen davon vertreiben oder sterben sogar. Grundsätzlich gilt:
Je wohler sich Insekten in Deinem Garten fühlen, desto ertragreicher wird Deine Ernte.
Obstgewächse pflanzen
Das Wichtigste für Obstpflanzen ist grundsätzlich ein sonniger Standort. Nur mit ausreichend Sonne reifen die Früchte und werden herrlich süß. Wenn Du einen besonders schattigen Garten hast, solltest Du auf Hochstämme zurückgreifen, die bekommen durch den hohen Wuchs noch am meisten Licht ab.
Geschützt sollte es auch sein. Starke Wettereinflüsse wie Regen oder sogar Hagel können die reifenden Früchte beschädigen und die Ernte schmälern. Allerdings sind vor allem heimische Apfel- oder Birnensorten durchaus robust und können die üblichen Wetterkapriolen gut wegstecken.
Unterschiedliche Früchte, unterschiedliche Ansprüche! Man kann aber allgemein sagen, dass Obstgewächse eher einen nährstoff- und humusreichen Boden bevorzugen.
Ist der Boden sehr steinig und fest, solltest Du in die Pflanzgrube noch eine wasserdurchlässige und nährstoffreiche Erdmischung hineingeben. Das erleichtert das Anwachsen. Die Nährstoffzufuhr kannst Du unterstützen, indem Du zweimal im Jahr Stallmist oder Komposterde dazugibst.
Wühlmauskorb als Schutz für junge Obstbäume
Du hast Probleme mit Wühlmäusen? Besorg Dir vor dem Pflanzen Deines Obstbaums einen Wühlmauskorb oder ein Wühlmausgitter – so schützt Du die jungen Pflanzen vor Wurzelverbiss.
Pflanzschnitt bei Obstbäumen
Bevor Du den neuen Baum einpflanzt, solltest Du einen Pflanzschnitt durchführen. Gerade bei Buschbäumen und Hoch- und Halbstämmen ist das für das weitere Baumleben besonders wichtig. Warum schneiden?
Schneidest Du nicht, trägt der Baum unter Umständen zwar schneller erste Früchte, verkümmert allerdings im Wachstum und vergreist schneller.
Du solltest einen mittleren Haupttrieb und 3-5 starke Seitenäste ziehen. Das heißt, dass Du weitere starke Seitentriebe an der Triebbasis entfernst. Die kleineren Äste lässt Du stehen, denn sie sorgen für das Gleichgewicht im Wuchs und sind für die Fruchtbildung zuständig. Die noch bestehenden Triebe werden um ca. 1/3 eingekürzt, so dass das letzte Austriebsauge nach außen zeigt.
Sollte sich das zu kompliziert anhören, kannst Du auch einen Mitarbeiter beim Kauf des Baumes noch mal fragen. Er kann Dir das am Baum direkt zeigen.
Bäume anbinden
Wenn Du einen Baum frisch gepflanzt hast, ist der Stamm noch dünn und der Baum noch nicht fest verwurzelt.
Binde Deinen jungen Baum an und gib ihm damit Stabilität. Das Anbinden verhindert, dass starker Wind ihn abknickt oder entwurzelt.
Es gibt drei gängige Varianten, einen Baum sturmsicher anzubinden:
- Senkrechter Pfahl
- Dreibock
- Schräger Pfahl
Tipp: Die richtige Bindetechnik
Knote den Strick am Stamm fest, lass bei der kurzen Seite genug Platz für einen späteren Knoten. Verbinde mit dem langen Ende Stamm und Pfahl mit mehreren achtförmigen Schlaufen. Dann wickelst Du den Strick eng vom Pfahl zum Baum und wieder zurück. Die beiden losen Enden verknoten und mit einer Krampe fixieren.
Baum anbinden: senkrechter Pfahl
Dein Obstbaum-Nachwuchs hat nur einen kleinen Topfballen oder ist ein wurzelnackter Hochstamm? Dann bietet sich der senkrechte Pfahl zum Anbinden an.
So gehst Du vor:
- Grabe ein Pflanzloch aus. Teste, ob Pfahl und Ballen genug Platz im Pflanzloch haben. Der Pfahl sollte nur etwa eine Handbreit vom Stamm entfernt stehen – im besten Fall auf der Westseite.
- Passt? Sehr gut. Schlage den Pfahl ein, setze den Baum ein und schließ das Pflanzloch wieder.
- Nimm Juteband oder Gartenschnur zur Hand und fixiere damit den senkrechten Pfahl und den Stamm etwa 1-2 Handbreit unter der Krone.
Baum anbinden: Dreibock
Größere Bäume mit einem breiten Wurzelballen stabilisierst Du am besten mit einem Dreibock, also mit 3 Pfählen.
So baust Du den Dreibock auf:
- Hebe ein Pflanzloch aus, setze Deinen Baum und verschließe das Pflanzloch wieder.
- Schlage die 3 Pfähle so rund um den Baum ein, dass sie ein gleichseitiges Dreieck ergeben – mit dem Stamm als Mittelpunkt. Achte darauf, den Wurzelballen nicht zu verletzen.
- Für das Extra an Stabilität, die Pfahlenden mit Halbrundhölzern oder Latten verbinden.
- Jetzt noch den Obstbaum unterhalb der Krone mit den 3 Pfählen verbinden, jede Seite separat.
Baum anbinden: Schräger Pfahl
Die Krone Deines Baums beginnt schon knapp über dem Boden? Dann ist der schräge Pfahl die richtige Wahl, um den Baum anzubinden.
So setzt Du einen Schrägpfahl:
- Pflanze Deinen Baum in das Pflanzloch.
- Schlage den Pfahl in einem 45° Winkel in Hauptwindrichtung zeigend nah an den Stamm, bis er alleine stehen kann.
- Lass Dir von einer zweiten Person den Stamm zur Seite halten und treib den Pfahl fest in den Boden, bis er stabil ist. Der Pfahl sollte seitlich nicht mehr als 10 cm über den Stamm hinausragen – im Zweifel also kürzen.
- Jetzt noch Stamm und Pfahl fixieren, fertig.
Vermehrung durch Veredelung
Du kannst Deinen Baum auch vermehren. Die einfachste Methode ist wohl die Kopulation. Sie wird im Winter und im zeitigen Frühjahr durchgeführt. Doch Vorsicht! Das Veredeln von Bäumen benötigt einiges an Fingerspitzengefühl und gärtnerischer Erfahrung. Blutige Anfänger sollten sich an dieses Projekt noch nicht wagen.
- Für eine gelungene Veredelung brauchst Du zunächst eine Veredlungsunterlage. Das ist ein Sämling z.B eines Apfelbaumes.
- Aus dem Sämling wird die Wurzel des späteren Obstbaumes.
- Für die Kopulation schneidest Du nun von Deinem Apfelbaum, den Du vermehren willst, einen gesunden einjährigen Trieb ab.
- Aus dessen mittlerem Teil schneidest Du nun ein Stück heraus, das die Länge eines Fingers und die Dicke eines Bleistiftes hat. Es sollte mindestens vier Knospen besitzen. Das ist das Edelreis, aus dem später Stamm und Krone entstehen.
- Die Unterlage, also den Sämling, kürzt Du nun auf die gewünschte Länge. Wenn Du einen Hochstamm haben möchtest, wäre das unterhalb der Krone.
- Jetzt folgt der Kopulationsschnitt: Führe sowohl an Unterlage als auch an Edelreis einen drei bis sechs Zentimeter langen schrägen ebenen Schnitt durch, der gegenüber eines Auges erfolgen sollte.
- Die beiden Schnittflächen sollten möglichst genau aufeinander passen.
- Jetzt werden Edelreis und Unterlage zusammengesetzt. Achtung! Du darfst die Schnittflächen nicht mit den Fingern berühren.
- Fixiere die Veredelungsstelle mit Bast und streiche anschließend Baumwachs darüber. Auch die Spitze des Edelreises wird mit Baumwachs bestrichen.
- Jetzt kannst Du das neue Bäumchen einpflanzen. Am besten an einer geschützten Stelle. Wenn es im nächsten Frühjahr austreibt, hat die Veredelung geklappt!
Obstbäume für den Balkon
Kein Garten? Macht nichts! Auch aus Deinem Balkon kann eine kleine Obstplantage werden. Es gibt mittlerweile von vielen Obstsorten Züchtungen, die nicht so groß werden und sich im Topf wohlfühlen.
Zwergpfirsiche, Nektarinen und kleine Äpfel kannst Du auf Deinem Balkon anbauen. Da Du auf dem Balkon wahrscheinlich nicht genügend Platz hast um mehrere Pflanzen einer Sorte aufzustellen, empfiehlt es sich selbstbefruchtende Züchtungen zu wählen, damit Du auch sicher sein kannst, dass Du etwas ernten kannst.
Trotzdem kommt es auf die Bedingungen an. Bekommt der Balkon gar keine Sonne ab, wird die Ausbeute nicht besonders groß ausfallen.
Im Kübel solltest Du vor allem auf reichhaltige Erde und die Nährstoffversorgung durch den richtigen Dünger achten. Die Größe des Kübels entscheidet über den Erfolg Deines Obst-Projekts.
Mindestens 20 cm Durchmesser und 50 Liter Fassungsvermögen sollten es schon sein.
Es eignet sich aber nicht jeder Kübel. Unglasierte Tontöpfe lassen viel Feuchtigkeit ungenutzt verdunsten, während besonders dunkle Töpfe sich stark aufheizen und die Wurzeln schädigen können.
Und immer schön viel gießen! Gerade wenn die Pflanzen Früchte tragen, brauchen sie viel Wasser. Am besten morgens gießen, dann kann die Flüssigkeit gleich verwertet werden. Wird hingegen abends gegossen, bleiben die Pflanzen lange feucht und es können sich Pilzkrankheiten bilden.
Obst ernten
Im Sommer und Herbst geht's bei Dir und Deinen Obstbäumen rund. Denn dann ist Erntezeit.
Wann welche Frucht reif ist, zeigt Dir unser Pflanz- und Erntekalender (PDF, 696 KB)auf einen Blick.
Rollsammler, Obstpflücker, Erntetaschen, es gibt viele praktische Helfer, die Dir das Leben während der Ernte leichter machen. Tipps rund um die Ernte und was Du mit den ganzen Früchten so anstellen kannst, haben wir Dir in unseren Ratgebern zusammengestellt.
Tipp: Äpfel verarbeiten
Deine Apfelernte war erfolgreich? Mach Apfelsaft draus! Such Dir einen Obst- und Gartenbauverein in Deiner Nähe, der über eine Saftpresse verfügt. Dort kannst Du Deine Apfelernte pressen und abfüllen lassen.
Achtung: Nicht alle Äpfel sind zum Pressen geeignet. Überleg Dir am besten schon bei der Auswahl des Baumes, was Du mit den Äpfeln machen möchtest und welche Sorten sich dafür eignen.