Der zu bedruckende Gegenstand, in unserem Beispiel ein neuer WC-Sitz, muss zunächst mit Wasser und Spülmittel gereinigt werden.
Lackieren mit Wassertransferdruck
Wassertransferdruck ist ein Verfahren, durch das Objekte vollflächig mit einem Muster überzogen werden können. Das funktioniert auch mit Gegenständen, die keine geraden Kanten und Flächen aufweisen. Als Transfermedium dienen spezielle Folien, die in einer großen Auswahl an Mustern erhältlich sind, z. B. in Carbon- oder Wurzelholzoptik.
Das brauchst Du
Planung und Vorbereitung
Schleife die Oberfläche mit feinkörnigem Schleifpapier an. Für größere, ebene Flächen kann man das Schleifpapier um einen Schleifklotz wickeln. Bereits lackierte Flächen brauchst Du nur mit einem Schleifvlies abzureiben.
Trage beim nächsten Arbeitsschritt Latexhandschuhe oder andere geeignete Sicherheitshandschuhe, denn nun wird die Oberfläche mit Silikonentferner oder Bremsenreiniger eingesprüht. Der direkte Hautkontakt mit diesen Substanzen ist zu vermeiden. Danach wird das entfettete Objekt mit einem sauberen Staubtuch abgerieben. Achte darauf, dass Du es ab jetzt nicht mehr mit bloßen Händen berührst.
Sprühe den WC-Sitz jetzt mit Haftgrundierung ein. Lass die Haftgrundierung etwa 15 Minuten trocknen, bevor Du den Grundlack aufträgst. Dieser muss dann 20 bis 30 Minuten trocknen, bevor es weitergeht. Trage bei diesem Arbeitsschritt eine Atemschutzmaske. Die Oberfläche darf nach dem Einsprühen so lange auch nicht mit Handschuhen berührt werden, bis der Grundlack getrocknet ist.
In der Zwischenzeit kannst Du die Folie vorbereiten. Schneide mit einem Cuttermesser ein Stück zu, das umlaufend 5 bis 10 cm größer ist als die zu bedruckende Oberfläche.
Arbeitsschritte
Folie vorbereiten
Nun muss geprüft werden, welche Seite der Folie nach unten ins Wasserbad gelegt wird. Befeuchte dafür Daumen und Zeigefinger und fasse eine Ecke des Folienstücks an. Die klebrigere Seite muss später nach unten auf das Wasser gelegt werden.
Klebe mit Kreppband einen Rahmen um den Rand der zugeschnittenen Folie, damit sich die Folie beim Wasserkontakt nicht gleich zusammenzieht. Das sorgt für mehr Stabilität, und die Folie bleibt in ihrer zugeschnittenen Form auf dem Wasser liegen.
Folie einweichen
Bereite das Wasserbecken vor. Du kannst dafür eine Plastikbox verwenden, wie in unserem Beispiel. Das Becken muss etwas größer sein als das zugeschnittene Folienstück. Fülle es mit 30 °C warmem Wasser (+/–2 °C). Dann wird die Folie auf das Wasser gelegt. Wichtig ist, dass kein Wasser von oben an die Folie gelangt. Halte sie dazu an zwei gegenüberliegenden Ecken fest; führe eine Ecke aufs Wasser und lasse dann die restliche Folie auf die Wasseroberfläche gleiten – so, dass sie flach auf der Wasseroberfläche schwimmt. Weiche sie 90 Sekunden ein.
Folie mit Aktivator einsprühen
Innerhalb der 90 Sekunden kannst Du die Spraydose mit dem Aktivator ca. 30 Sekunden lang schütteln. Nach Ablauf der 90 Sekunden Einweichzeit wird die Folie großzügig und gleichmäßig von oben mit Aktivator eingesprüht. Warte 5 bis 10 Sekunden – dann sollte die Folie glänzen. Wenn sie dann nicht glänzt, wiederhole das Einsprühen mit je 5 bis 10 Sekunden Wartezeit so oft, bis sie glänzt.
Objekt auf Folie positionieren
Der Deckel wird nun vorsichtig auf die Folie gelegt – zuerst mit einer Ecke, dann mit der ganzen Fläche. Dabei wird die Folie mit dem Deckel unter Wasser gedrückt. Arbeite dabei nicht zu hastig, damit die Folienoberfläche nicht einreißt – der gesamte Eintauchvorgang sollte aber nicht länger als 20 Sekunden dauern. Danach holst Du den Deckel aus dem Wasser; die Folie bleibt im Wasser liegen, Reste davon bleiben am Deckel hängen.
Folienreste entfernen
Spüle nun diese geleeartigen Folienreste unter fließendem warmem Wasser ab. Dabei kannst Du mit der Hand oder einem Lappen sehr behutsam über die Fläche reiben, um das Abspülen der überschüssigen Folie zu unterstützen – aber Vorsicht, die Oberfläche ist direkt nach dem Bedrucken noch sehr empfindlich.
Folie mit Klarlack versiegeln
Warte 24 Stunden, dann kannst Du den Deckel mit Klarlack-Spray versiegeln. Dadurch wird die Oberfläche sehr widerstandsfähig.