Was ist eine Perimeterdämmung?
Perimeterdämmung mag vielleicht wie ein Fachausdruck klingen, ist aber eigentlich ein einfacher Begriff, der sich auf die Wärmedämmung des erdberührten Bereichs Deines Hauses bezieht - beispielsweise Kellerwände und Bodenplatten. Eine gute Perimeterdämmung ist notwendig, wenn Du effektiv Energie und Kosten sparen möchtest.
Warum ist eine Perimeterdämmung wichtig?
Energieeffizienz und Kosteneinsparung sind die Schlüsselwörter. Ohne eine effektive Perimeterdämmung kann die Wärme aus Deinem Haus in den Boden abfließen, was zu erhöhten Heizkosten führt. Aber mit einer gut installierten Dämmung, bleibt die Wärme bei Dir zu Hause. Eine Win-Win-Situation für Deine Kosten und die Umwelt, nicht wahr?
Welche Materialien werden benötigt?
Verschiedene Dämmmaterialien stehen zur Verfügung: extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten (XPS), expandiertes Polystyrol (EPS), Mineralwolle oder Schaumglas.
Welches Material das Beste für Dein Projekt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Feuchtigkeitsgrad des Bodens, der Last, die die Dämmung tragen muss, und Deinem Budget.
Brauche ich eine spezielle Genehmigung für die Durchführung der Perimeterdämmung?
Normalerweise ist keine Genehmigung erforderlich, aber Du solltest immer die lokalen Bauvorschriften überprüfen.
Wie lange hält eine Perimeterdämmung?
Die Lebensdauer variiert je nach verwendetem Material, aber im Durchschnitt kann eine gut installierte Perimeterdämmung bis zu 50 Jahre halten.
Das brauchst Du
Vorbereitung
Arbeitsraum schaffen & Graben ausheben
Zunächst entlang der Fundamentmauer einen Graben ausheben. Dabei kann ein (gemieteter) Minibagger hilfreich sein. Der Graben ist Dein Arbeitsraum; er muss mindestens 80 cm breit sein. Die Böschung sollte ca. 30° geneigt sein, damit Du nicht von abbröckelnder Erde verschüttet wirst. Grabe bis zur Fundamentoberkante. Für die Drainage darfst Du auch bis 30 cm darunter graben, aber keinesfalls tiefer, das gefährdet die Statik des Hauses!
Feuchtebelastung ermitteln und Unebenheiten korrigieren
Wenn die Ursache der Feuchtebelastung nicht schon vorher klar war, sollte sie jetzt ermittelt werden. Möglicherweise brauchst Du dafür einen Experten. Vom Ergebnis dieser Untersuchung hängt ab, ob eine Drainage nötig ist. Wir empfehlen eine Drainage, weil Du damit Probleme vorbeugst. Beseitige Unebenheiten und Verunreinigungen wie losen Putz, Dämmstoff- und Bitumenfarbreste von der Mauer; Löcher und Risse im Mauerwerk glatt verspachteln.
Kelleraußenwand durchtrocknen lassen
Die nun freistehende Wand muss völlig austrocknen. Falls eine stärkere Feuchtigkeitsbelastung vorlag, muss sie mechanisch getrocknet werden, bevor Du weitermachen kannst. Zur Vorbehandlung von noch leicht feuchten Wänden kann eine Dichtschlämme aufgetragen werden.
Übergang verfugen: Mauer & Fundament
Schenke dem Übergang von Mauer zu Fundament besondere Aufmerksamkeit. Dieser Winkel wird in Form einer Hohlkehle mit geeignetem Mörtel, z. B. Gummi-Mörtel, dick verfugt, damit sich hier kein Wasser sammeln und eindringen kann.
Kelleraußenwand abdichten und dämmen
Kelleraußenwand gegen Bodenfeuchte abdichten
Eine saugfähige Wand muss vorgrundiert werden. Um die natürliche Bodenfeuchte auszusperren, genügt es, die gesamte Wandfläche mit einem Quast dünn mit Bitumen-Vorstrichmittel und einem Isolieranstrich anzustreichen. In der Regel sind ein Voranstrich und drei Deckaufstriche mit einem Bitumen-Isolieranstrich notwendig. Die Abdichtung der Wand muss nach DIN 18195 mindestens 15 cm über den Rand des Erdreichs hinausreichen. Der Untergrund muss eben sein.
Wichtig: Um die Kellerwand vor Fließwasser (z. B. Regenwasser) zu schützen, musst Du mehrlagig geklebte Sperrbahnen oder Kunststoffbahnen anbringen.
Kelleraußenwand gegen Fließwasser abdichten
Sollte nicht nur Bodenfeuchtigkeit vorliegen, wird eine Bitumendickschicht zum Schutz aufgebracht. Bitumenbeschichtung ist resistent gegen Tausalz und überbrückt dank ihrer Elastizität problemlos Risse bis 2 mm. Wenn der Voranstrich getrocknet ist, trägst Du zwei Schichten kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (KMB) auf.
Die erste Schicht muss trocken sein, bevor die zweite aufgetragen wird. Lege zwischen die Schichten Panzer-Vlies. Schütze die bearbeitete Fläche während des Trocknens vor Regenwasser und Frost. Am Ende sollte die Trockenschichtdicke der KMB mindestens 3 mm betragen, bei zeitweise aufstauendem Sickerwasser mindestens 4 mm. Die dazu notwendige, vom Hersteller angegebene Nassschichtdicke darf maximal doppelt so dick werden. Die Schicht trocknet sonst nicht richtig durch. Das Trocknen dauert 3 bis 7 Tage. Eine 2-K-Dickbeschichtung trocknet deutlich schneller.
Trage Schutzkleidung, denn Bitumen lässt sich nicht mehr aus der Kleidung entfernen! Beachte auch die Hinweise der Herstellerfirma.
Dämmplatten an Kelleraußenwand anbringen
Spezielle Dämmplatten für den erdberührenden Bereich heißen Perimeterplatten. Diese sind aus extrudiertem Polystyrol (XPS). Man klebt sie auf eine KMB-Haut, wodurch diese praktischerweise auch vor Beschädigung durch spitze Steine oder Wurzeln geschützt wird.
Perimeterplatten mit Ablaufkanal
Es gibt Perimeterplatten, die mit Ablaufkanälen für ankommendes Wasser ausgestattet sind. Meist sind sie dann auf der Außenseite noch mit Filtervlies versehen, damit die Kanäle nicht mit Schwemmstoffen verstopfen. Diese Perimeterdränageplatten sind für unterschiedliche Einbautiefen zugelassen (bis 3 oder 6 m).
Bei drückendem Wasser können sie nicht eingesetzt werden. Gib als Klebemittel einen Wulst und einzelne Häufchen aus KMB auf die Rückseite der Matten. Die Matten werden lückenlos und versetzt zueinander auf die Wand geklebt, d. h. es sollten sich keine Kreuzfugen bilden. Die Verklebung muss vor dem nächsten Arbeitsschritt abbinden.
Alternative zum Abdichten der Kelleraußenwand
Noppenbahnen auf Kelleraußenwand anbringen
Die Noppenbahnen verlegt man von der Rolle mit den Noppen Richtung Haus. Wird eine Noppenbahn direkt auf eine KMB aufgebracht, dürfen nur dafür zugelassene Noppenbahnen verwendet werden, diese haben üblicherweise auf der Rückseite eine Gleitschicht und auf der Vorderseite ein Vlies. Sie werden einfach in die Baugrube gestellt. Aussparungen sind mit Schere oder Cutter auszuschneiden.
Wichtig: Noppenbahnen werden eingesetzt zum Abdichten der Kelleraußenwand gegen Fließwasser.
Noppenbahnen: Ecken und Kanten verlegen
Die Bahnen lassen sich leicht knicken, damit man um Ecken und Kanten herumkommt. Zwei Bahnen schließt man überlappend aneinander an. Mit Holzlatten stützt man die Bahnen gegen Umkippen ab, bis die Grube verfüllt wird. Schlag die Oberkanten um und fixiere diese mit Stahlnägeln, die dann unter einem Profil verschwinden. Das Profil ebenfalls mit Stahlnägeln anbringen.
Achtung: Die Abdichtung so weit über den Boden hinausführen, dass die Nägel oberhalb des abzudichtenden Bereichs liegen, sonst zieht sich daran Feuchtigkeit in die Wand.
Vorteil von Noppenbahnen
Mechanischer Schutz für die Abdichtung durch Kunststoff-Noppenbahnen. Noppenbahnen haben gleich mehrere Vorteile:
- Die Noppen bilden Kanäle, in denen Luft zirkuliert und einlaufendes Wasser nach unten abläuft.
- Sie schützen den Bitumenanstrich vor spitzen Steinen und Wurzeln.
- Außerdem haben sie den gleichen Wärmedämmeffekt wie eine 17 cm dicke Betonwand.
Deine Kelleraußenwand liegt auf der Wetterseite? Mit einer Drainage schützt Du sie gegen stauendes und drückendes Wasser.