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Kartoffelsorten gibt es wie Sand am Meer – mehr als 5.000 weltweit. Es gibt frühe und späte Kartoffeln, Kartoffeln mit gelber, rötlicher oder blauer Schale. Es gibt festkochende und mehligkochende Kartoffeln.

Wir haben vier beliebte Kartoffelsorten für Dich im Überblick:

  • Sieglinde gehört zu den festkochenden und frühen Kartoffelsorten. Sieglinde macht sich mit der gelben Schale und dem kräftigen Geschmack ausgezeichnet als Salz- oder Pellkartoffel. Perfekt für Deinen Kartoffelsalat.
  • Linda ist eine festkochende Kartoffel und zählt zu den absoluten Lieblingen. Ob Bratkartoffeln, Gratin, Salzkartoffel oder Kartoffelsalat: Die mittelfrühe Speisekartoffel Linda macht alles mit.
  • Mandel ist eine vorwiegend fest- bis mehligkochende Kartoffelsorte. Mit dem eher cremigen Geschmack hat Mandel viele Pellkartoffel-Liebhaber überzeugt.
  • Adretta ist eine mehligkochende Kartoffel. Mittelfrüh mit einem würzigen Geschmack die ideale Knolle für Knödel.
Bei Saatkartoffeln spielt die Größe übrigens kaum eine Rolle. Größere Saatkartoffeln bringen in der Regel nur ein klein wenig mehr Ertrag. Aber die Größe der Saatkartoffel hat keinen Einfluss darauf, wie groß und klein die Kartoffeln Deiner zukünftigen Ernte werden.

Du kannst grundsätzlich auch gekeimte Speisekartoffeln in Dein Kartoffelbeet setzen. Du wirst mit normalen Kartoffeln allerdings in der Regel deutlich weniger Ertrag einfahren als mit Saatkartoffeln. Es lohnt sich also, in Saatkartoffeln zu investieren, wenn Du Kartoffeln pflanzen möchtest.

Anspruchslos ist die Kartoffel, wenn es um den Boden geht. Ideal sind Sandböden oder sandige und lockere Lehmböden. In Boden, der zu Staunässe neigt, kannst Du Sand oder Kompost einarbeiten – dann ist auch er bereit für den Erdapfel und Du kannst die Kartoffeln pflanzen.

Im Vorjahr der Ernte, spätestens aber im März kannst Du den Boden bei Bedarf auf die Kartoffeln vorbereiten: Besorg Dir verrotteten Stallmist oder reifen Kompost und reichere den Boden damit an. Der Vorlauf ist wichtig, weil die Kartoffel nicht so auf Überdüngung steht.

Du planst Deinen Gemüseanbau langfristig? Eine Gründüngung mit z. B. Klee, Lupinen oder Ölrettich auf dem Kartoffelacker bietet sich im Sommer oder Herbst des Vorjahres an.

Du bist mehr so der ungeduldige Typ? Frühe Kartoffelsorten kannst Du vorkeimen lassen – und damit die Zeit bis zur Ernte um bis zu 3 Wochen verkürzen. Außerdem sind die Kartoffeln dann weniger anfällig für Krankheiten wie die gefürchtete Krautfäule und Knollenfäule und Du fährst insgesamt einen höheren Ertrag ein.

Wenn Du Kartoffeln pflanzen möchtest, kannst Du ab März Deine Kartoffeln vorkeimen lassen:

  • Fülle einen Eierkarton oder eine Holzkiste mit etwas Pflanzenerde.
  • Leg die Saatkartoffeln auf die Pflanzerde.
  • Stelle die Kartoffeln an einen hellen und 10-15 °C warmen Ort. Die Fensterbank, ein Wintergarten oder Gewächshaus sind ideal.

Nach wenigen Tagen beginnen die Erdäpfel zu keimen. Sobald sich kurze, kräftige Triebe gebildet haben und das Wetter passt, kannst Du die vorgekeimten Kartoffeln pflanzen.

kartoffeln vorkeimen

Wann der richtige Zeitpunkt zum Kartoffelpflanzen gekommen ist, hängt von 2 Faktoren ab:

  • Die Kartoffelsorte, die Du pflanzen willst.
  • Die Region, in der Du lebst.

In milden Regionen kannst Du oft schon Anfang April mit dem Pflanzen der Kartoffeln beginnen, in kühleren Ecken lohnt es sich, bis Anfang Mai zu warten.

Achte beim Pflanzen der Kartoffeln auf die richtigen Nachbarn: Kartoffeln verstehen sich z. B. ausgezeichnet mit Spinat, Kohlrabi, dicken Bohnen, Mais und weiteren Kohlarten in direkter Nachbarschaft.

Lockere den Boden auf und spann eine Schnur – denn Kartoffeln pflanzt man in Reihen. Ziehe mit einer Gartenhacke eine etwa 10-20 cm tiefe Pflanzrille. Jetzt kannst Du die Kartoffeln mit den Augen bzw. dem Austrieb nach oben pflanzen.

Dabei ist der Pflanzabstand wichtig:

Du kannst in die Pflanzrille noch Hornspäne, Hornmehl oder Kompost zugeben und dann mit der Hacke die Pflanzrille schließen.

Wenn Dir die Saatkartoffeln knapp werden, kannst Du auch nur halbe Saatkartoffeln einpflanzen. Dann ist aber wichtig, dass beide Hälften gut mit Augen und Keimen ausgestattet sind.

Sobald die Kartoffeln gepflanzt und die Triebe nach wenigen Wochen etwa 20 cm hoch sind, musst Du die Kartoffeln anhäufeln. Das funktioniert so:

  • Ziehe Erde auf die Kartoffelpflanzen, so dass etwa die Hälfte der Pflanze bedeckt ist. Es entstehen kleine Dämme.
  • Für das Anhäufeln kannst Du entweder einen Häufelpflug nutzen, oder aber eine Schaufel.
  • Wiederhole das Anhäufeln alle 2-3 Wochen und entferne dabei auch direkt Unkraut, falls es sich blicken lässt.

Und warum das Anhäufeln? Höherer Ertrag! Durch das Anhäufeln bilden sich weitere Wurzeln und somit auch mehr Kartoffeln. Zweiter wichtiger Grund: Wachsen die Tochterknollen aus der Erde heraus, laufen die Kartoffeln Gefahr, grün und ungenießbar zu werden.

Denk in trockenen Jahren daran, die Kartoffeln zu gießen!

Mit einem Garten kannst Du nicht dienen, Kartoffeln willst Du aber trotzdem anbauen? Auf Deinem Balkon kannst Du genauso gut Kartoffeln pflanzen und ernten. Du brauchst nur ein Hochbeet oder einen passenden Pflanztopf für Kartoffeln.

Der Pflanztopf für Kartoffeln besteht aus einem Innen- und Außentopf. Der Innentopf hat große Sichtfenster und ist herausnehmbar. Damit kannst Du nicht nur die Entwicklung Deiner Kartoffeln im Blick behalten, sondern die Kartoffeln auch einfach ernten. Setze pro Topf eine Knolle.

kartoffeln balkon

Beim Kartoffelanbau auf dem Balkon gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie im Beet. Allerdings ist das Anhäufeln im Topf schwierig. Mach’s deshalb so: Sobald die gepflanzte Kartoffel etwa 10 cm lange Triebe hat, schichte Erde auf, bis nur noch die Blattspitzen sichtbar sind. Das wiederholst Du, wenn die Kartoffelpflanze wieder gewachsen ist.

Beim Gießen in luftiger Höhe auf dem Balkon solltest Du etwas vorsichtiger sein: Im Topf kann schnell Staunässe entstehen, wenn Du es zu gut meinst. Gieße deshalb lieber weniger und dafür öfter.

Eine weitere Alternative für Balkon, Terrasse oder den kleinen Garten: Kartoffeln im Pflanzsack anbauen. Das spart Platz und gerade die Ernte der Kartoffeln ist schnell erledigt. Eine klasse Alternative zum herkömmlichen Kartoffeln pflanzen.

Als Pflanzsack – auch Pflanztasche genannt – eignet sich so ziemlich jeder Sack aus einem festeren Kunststoffgewebe, wie z. B. ein klassischer Gartensack, den es in unterschiedlichen Größen gibt. Optimal ist eine dunkle Farbe. Sie sorgt dafür, dass sich Dein Pflanzsack bei Sonnenschein erwärmt. Beste Bedingungen für den Kartoffelanbau im Frühjahr.

  • Damit sich in Deinem Pflanzsack keine Staunässe bilden kann, schneide in den Boden mehrere Entwässerungsschlitze. Nutze dafür ein Cuttermesser und setze mehrere 1-2 cm lange Entwässerungsschlitze in den Sackboden.
  • Roll den Pflanzsack herunter, bis er nur noch etwa 30-45 cm hoch ist.
  • Sorg für eine ordentliche Drainage-Schicht im Pflanzsack. Das erreichst Du durch eine etwa 3-5 cm hohe Schicht Blähton.
  • Jetzt kommt die Erde in die Pflanztasche: Mische Dir Deine eigene Kartoffelerde aus 2/3 Gemüseerde und 1/3 Sand. Fülle eine etwa 15 cm hohe Schicht Kartoffelerde auf den Blähton.
  • Je nachdem wie groß Dein Pflanzsack ist, kannst Du jetzt bis zu 4 vorgekeimte Saatkartoffeln gleichmäßig im Sack verteilen. Schichte so viel Erde auf die Saatkartoffeln, dass sie gerade so bedeckt sind. Ordentlich gießen und in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht halten.

kartoffeln pflanzsack

  • Deine Kartoffeln wachsen im Pflanzsack. Sobald die Kartoffelpflanzen etwa 30 cm hoch geworden sind, rollst Du ein gutes Stück des Pflanzsacks auf. Jetzt steht das Anhäufeln an – im Pflanzsack bedeutet das, dass Du etwa 15 cm neues Substrat in den Pflanzsack gibst.
  • Etwa 14 Tage später wiederholst Du das Anhäufeln. Wiederum 14 Tage danach häufelst Du Deine Kartoffeln im Pflanzsack ein letztes Mal an.
  • Nach rund 3 Monaten kannst Du Deine Kartoffeln ernten. Dazu kannst Du einfach den Pflanzsack umkippen und die Kartoffeln einsammeln.

Erste Blätter Deiner Kartoffelpflanze färben sich gelb. Wenige Tage später kommen braune oder graue Flecken dazu – und plötzlich breitet sich an der Blattunterseite auch noch ein weißgrauer Schimmelrasen aus. Innerhalb weniger Tage stirbt das ganze Kraut ab. Das klingt nicht nur wie ein Alptraum, das ist auch einer: Deine Kartoffelpflanzen haben Krautfäule. Und im schlimmsten Fall auch noch Knollenfäule.

Schuld an Krautfäule und Knollenfäule ist Phytophthora infestans, ein Pilz.

Wie Du ihm vorbeugst und ihn effektiv bekämpfst, erfährst Du hier:

kartoffeln pflanzen kartoffelkaefer

Wenn der Frühling erwacht, erwacht auch der Kartoffelkäfer. Ab einer Temperatur von etwa 15 °C werden die überwinternden Käfer aktiv und munter.

Ein paar Tipps, damit der Kartoffelkäfer für Dich nicht zur Plage wird:

Die Faustregel bei der Kartoffelernte ist recht einfach:

Das ist der Zeitpunkt, an dem die Kartoffel eine Ruhephase einlegt. Du erkennst es daran, dass die Blätter der Kartoffel welk werden und sich gelb-bräunlich verfärben.

kartoffeln ernten

Warte einen sonnigen, trockenen Tag ab, schnapp Dir eine Spatengabel und grabe die erste Kartoffelpflanze aus. Der Zeitpunkt für die Ernte ist gekommen, wenn sich

  • die Knollen einfach lösen und
  • die Schale der Kartoffel nicht mit den Fingern abreiben lässt.

Du bist fertig mit der Kartoffelernte? Vernichte das Kartoffellaub, indem Du es z. B. in die Biotonne wirfst oder zu einer Grüngut-Sammelstelle bringst. So verhinderst Du, dass sich Krankheiten ausbreiten.

Du willst Kartoffeln länger lagern? Lass die Kartoffeln nach der Ernte noch für ein paar Stunden in der Sonne trocknen. Nicht abwaschen! Knollen, die seltsam eingesunkene Stellen, Verfärbungen oder beschädigte Stellen haben, sortierst Du aus. Aus denen machst Du am besten direkt Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, Pommes oder Knödel – zum Lagern sind die aber nichts.

Tipps zum Lagern von Kartoffeln:

  • Kartoffeln mögen es dunkel und kühl. Ideal ist eine Lagertemperatur von 4-6 °C. Wärmere Temperaturen begünstigen die Keimbildung, kälter sorgt dafür, dass sich die Stärke in Zucker umwandelt.
  • Zum Lagern der Kartoffeln bieten sich Säcke aus Jute oder Leinen, eine Lattenkiste aus Holz oder ein Weidenkorb an. Wichtig ist, dass Luft an die Knollen kommt.
  • Du kannst die Kartoffeln mit Zeitungspapier abdecken, das verhindert, dass sie zu viel Feuchtigkeit verlieren.
  • Checke regelmäßig Deine Erdäpfel und sortiere faule Exemplare direkt aus.

Kartoffeln solltest Du bis spätestens Anfang Juni in die Erde pflanzen.

Kartoffeln im Sack pflanzen kannst Du im Frühjahr, sobald die Temperatur mindestens acht Grad beträgt.

Vorgekeimte Kartoffeln solltest Du zwischen Ende März und Mitte April pflanzen.

Kartoffeln auf dem Balkon kannst Du ab April pflanzen.

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