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Die Hydrokultur liegt voll im Trend. Übersetzt bedeutet der Begriff Wasseranzucht. Erde ist nämlich nicht zwingend notwendig, um Deine Zimmerpflanzen zu züchten. Was die brauchen, sind zunächst einmal Nährstoffe, Luft, Licht und Wasser. Die Erde dient nur dazu, dass sich die Wurzeln irgendwo festhalten können.

Beim Hydrokultur-System setzt Du die Zimmerpflanzen in Blähton. Die Nährstoffe nehmen sie über das Gießwasser auf, das Du zuvor mit einem speziellen Dünger versetzt. Deine Pflanzen als Hydrokultur heranzuziehen, bringt viele Vorteile:

  • Eine Hydrokultur kannst Du ganzjährig pflanzen, da Bodenbeschaffenheit und Witterungsverhältnisse keine Rolle spielen.
  • Keine Erde heißt kein Unkraut jäten und seltener Schädlinge.
  • Da Hydrokulturen ohne Erde auskommen, ist die Gefahr von Schimmel gering.
  • Das Hydrosystem kann die Luftfeuchtigkeit und das Raumklima verbessern.

Grundsätzlich kannst Du jede Zimmerpflanze als Hydrokultur heranziehen, sogar wasserscheue Orchideen oder Kakteen. Grünpflanzen haben sich aber als besonders geeignet herausgestellt. Du kannst sie entweder vorgetopft in Blähton kaufen oder selbst Deine Hydrokultur Pflanzen heranzüchten, in dem Du Ableger nimmst und sie in einen Hydrokultur-Topf setzt. Wenn der Ableger von einer Erdkultur stammt, achte darauf, sämtliche Erde zuvor von den Wurzeln abzuwaschen.

Damit Deine Hydrokultur möglichst lange hält, solltest Du sie regelmäßig düngen und pflegen.

1. Zu viel Wasser bzw. Nährlösung kann die Wurzeln der Hydrokultur Pflanzen schädigen. Prüfe einmal wöchentlich den Wasserstandsanzeiger. Klopfe leicht dagegen, um sicherzustellen, dass er nicht hängt, und schütte überschüssiges Wasser ab.

2. Wische die Blätter der Hydrokultur Pflanzen regelmäßig mit einem feuchten Lappen ab, um sie von Staub zu befreien und damit sie ausreichend Licht aufnehmen können.

3. Versuche die Luftfeuchtigkeit im Raum konstant bei 40–60 % zu halten.

4. Das Pflanzgranulat (Blähton oder Bimsstein) musst Du i. d. R. nicht austauschen. Einmal jährlich solltest Du jedoch 2–4 cm der obersten Schicht entfernen und durchspülen. So entfernst Du Staub und Schmutz. Danach kannst Du es wiederverwenden.

5. Gieße Deine Hydrokultur Pflanzen mit Leitungswasser – Regenwasser kann je nach Region einen zu hohen Wert an Schwermetallen wie Zink und Kupfer enthalten.

6. Dünge die Hydrokultur Pflanzen regelmäßig über das Gießwasser. Welcher Dünger der richtige ist, hängt von der Wasserqualität bei Dir in der Region ab: Bei einem höheren Salzgehalt greifst Du am besten zu einem Ionenaustauschdünger, den Du in die wasserführende Zone kippst. Du kannst auch Flüssigdünger nutzen, wenn sie ausreichend Kalzium (> 100 mg Ca/l) und Magnesium (> 12 mg Mg/l) enthalten.

Wichtig: Vermeide biologische Dünger. Durch die organischen Stoffe kann es zu einem Sauerstoffmangel oder einer Verpilzung des Substrats kommen.

Die Wasseranzucht funktioniert auch mit Gemüse. Um Gemüse im hydroponischen System anzubauen, gibt es verschiedene Systeme. Für Dich am einfachsten und schnellsten umzusetzen, ist vermutlich das der Tiefwasserkultur. Dabei lässt Du Töpfe mit jungen Gemüsepflanzen in einen Deckel ein; die Wurzeln hängen in ein Becken, das mit einer Wasser-Nährstofflösung gefüllt ist.

Gut für die Hydroponik geeignet ist vor allem Blattgemüse mit einem geringen Sauerstoffbedarf. Aber auch Fruchtgemüse wie Tomaten oder verschiedene Kräuter sind möglich.

Hydroponik-Pflanzen düngen und pflegen ist nicht schwer. Auf ein paar Dinge solltest Du allerdings achten.

  • Wenn Du das Reservoir für Dein Hydroponik-Gemüse mit Wasser und Düngemittel füllst, achte darauf, dass die Wassertemperatur konstant zwischen 21–24° C liegt. Verrühre Wasser und Dünger miteinander und lass es ca. zehn Minuten ruhen, bevor Du die Pflanzen einhängst.
  • Tausche die Nährlösung regelmäßig aus und denk daran, dabei den pH-Wert und EC-Wert zu überprüfen. Hierfür gibt es spezielle Messgeräte. Der optimale pH-Wert liegt i. d. R. zwischen 5.5–6.5. Der EC-Wert ( Electric Conductivity) steht für die elektrische Leitfähigkeit der im Wasser gelösten Elemente, beschreibt also die Nährstoffkonzentration im Becken: Ist diese zu hoch, wirkt sie toxisch auf die Hydroponik-Pflanzen und Du solltest die Lösung verdünnen. Ist sie zu niedrig, dünge besser nochmal nach.

  • Ein gutes Düngemittel für Hydroponik-Gemüse enhält u. a. Magnesium, Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel, Bor, Kalzium, Mangan, Eisen, Chlor, Kupfer und Zink. Achte beim Kauf zudem darauf, ob das Mittel für hartes oder weiches Wasser geeignet ist und wähle entsprechend der Verhältnisse in Deiner Region.

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