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Du kannst Dein Gewächshaus entweder zum Vorziehen fürs Freiland oder zum kompletten Anbau von Gemüse, Obst und Kräutern benutzen. Im Winter freuen sich kälteempfindliche Pflanzen außerdem, wenn Du sie zum Überwintern ins Gewächshaus stellst. Doch welche Pflanzen eignen sich für den Anbau im Gewächshaus?

Besonders geeignet für den Anbau in Deinem Gewächshaus sind Blattgemüse sowie Nachtschattengewächse. Hierzu zählen z. B. Salat, Salatgurken, Tomaten, Melanzani und Paprika. Wenn es bei Dir besonders warm wird, kannst Du auch mal Melonen oder Feigen eine Chance geben. Achte immer darauf, dass die Sorte fürs Gewächshaus geeignet ist.

Auch im Gewächshaus gilt, auf die richtigen Nachbarn kommt es an. Im Gewächshaus gelten prinzipiell die gleichen Regeln wie im Freiland. Tomaten und Paprika sind z. B. keine guten Beetnachbarn. Oftmals reicht es allerdings, wenn Du eine neutrale Sorte dazwischen pflanzt. Mehr zum Thema gute und schlechte Beetnachbarn erfährst Du in unseren Ratgebern zu den jeweiligen Gemüsesorten.

Nicht jedes Gemüse benötigt es sehr warm. Manche Sorten gedeihen auch gut im Freiland, sodass Du dafür nicht Deinen kostbaren Platz im Gewächshaus verschwenden musst. Hierzu zählen z. B. Blau- und Weißkraut, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Kürbis, Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln, Pastinaken, Kartoffeln, Möhren bzw. Karotten, Grünkohl und Schwarzwurzeln.

Was benötigst Du, wenn Du Dein Gewächshaus bepflanzen möchtest? Richtig, einen Pflanzplan. Mit dem richtigen Pflanzplan kannst Du Dein Gewächshaus optimal nutzen und fast das ganze Jahr über frisches Gemüse und frische Kräuter ernten. Gut organisiert holst Du so das meiste aus Deinem Platz raus und weißt noch im Folgejahr, wo Du was gepflanzt hast.

Prinzipiell kannst Du Dich beim Pflanzzeitpunkt der verschiedenen Gemüsearten an die Reihenfolge aus dem Freiland halten. Mehr dazu erfährst Du in unserem Pflanz- und Erntekalender. (PDF, 696 KB) Bedenke hierbei jedoch, dass die Saison im Gewächshaus früher beginnt und Du dadurch immer ein paar Wochen voraus bist. Wenn Du ein unbeheiztes Gewächshaus (Kalthaus) hast, starte mit dem Gewächshaus bepflanzen erst ab März mit Frühjahrskulturen wie z. B. Spinat oder Salat. Achte beim Aussäen auf die Mindesttemperatur, die auf der Saatpackung angegeben wird. Behalte die Temperatur im Blick und decke bei Frostgefahr das Saatgut mit einem Vlies ab. Bei einem beheizten Gewächshaus (Warmhaus) kannst Du entsprechend früher starten. Der richtige Zeitpunkt liegt von Region zu Region immer etwas unterschiedlich. Ist es bei Dir tendenziell kälter, warte lieber etwas länger. Erst im Mai folgt dann das erste Fruchtgemüse wie z. B. Tomate, Paprika und Gurke.

Bevor Du zur Blumenkelle greifst, bereite den Gewächshausboden auf die neue Saison vor. Lockere den Boden, gehe Wildwuchs und Unkraut an den Kragen und dünge. Und da wir gerade beim Stichwort Dünger sind: Pflanzen im Gewächshaus wachsen schnell und mit viel Ertrag, entsprechend benötigen sie mehr Nährstoffe. Denk also dran, regelmäßig zu düngen. Verwende dafür einen organischen Dünger. Bei der Dosierung hältst Du Dich am besten an die Angaben auf der Verpackung. Mineralischen Dünger solltest Du im Gewächshaus nicht verwenden. Er führt auf kleiner Fläche schnell zu einer Versalzung des Bodens. Achte außerdem auf eine ausreichende Humusversorgung, indem Du z. B. regelmäßig reifen Kompost auf den Beeten verteilst.

Wenn Du Dein Gewächshaus bepflanzen möchtest, solltest Du den unterschiedlichen Platzbedarf der einzelnen Gemüsearten bedenken. Pro Quadratmeter bekommst Du, je nach Sorte, unterschiedlich viele Pflanzen unter. Folgende Werte bieten eine erste Orientierung.

  • 1-2 Gurken
  • 2-3 Tomaten oder Melanzani
  • 2-3 Paprika
  • 1 Süßkartoffel
  • 10 Salate
  • 6-8 Mangold

Achte beim Pflanzen auf eine versetzte Anordnung. Hochwachsende Arten wie z. B. Tomaten und Gurken solltest Du an den Wänden platzieren. Kleinere Pflanzen wie Paprika, Chili oder Kräuter kannst Du versetzt dazu an den Wegen pflanzen. So kannst Du alle Pflanzen gut von den Wegen aus erreichen. In keinem Fall solltest Du die Pflanzen zu dicht pflanzen, damit die Luft weiterhin gut zirkulieren kann. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann es sonst schnell zu Pilzkrankheiten kommen.

  • Du musst beachten, dass unterschiedliche Gemüsesorten unterschiedlich viel Wasser brauchen.
  • Halte Dich an die Fruchtfolge. Pflanze erst Starkzehrer wie Gurken, dann Mittelzehrer wie Salat und zuletzt Schwachzehrer wie Radieschen im Wechsel.
  • Damit Deine Pflanzen im Gewächshaus keinen Hitzestau bekommen, musst Du Dich regelmäßig um die Belüftung kümmern. Die idelaen Temperaturen liegen nicht über 24°C, mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 60% bis 80%.
  • Verwende Töpfe bzw. Hochbeete oder Ampeln für Kräuter, um den Raum bestmöglich zu nutzen.
  • Unterstütze rankende Pflanzen wie Gurken oder Bohnen mit Rankhilfen oder Gitter.

Auch beim Gewächshaus bepflanzen gilt: Ohne Wasser läuft nix. Je nach Art der angebauten Pflanzen, kannst Du ganz schön viel Wasser brauchen. Mit einer gezielten und durchdachten Bewässerung erleichterst Du Dir die Arbeit erheblich und sparst so viel Zeit. Es gibt viele Möglichkeiten der Regenwassersammlung und -nutzung. So sorgt z. B. ein unterirdischer Tank für die kostenfreie und umweltschonende Wasserversorgung, und eine Regentonne neben dem Gewächshaus oder ein nahegelegener Wasseranschluss erspart Dir das mühselige Schleppen schwerer Gießkannen.

Interessant für den Gemüseanbau ist die sogenannte Tröpfchenbewässerung. Mittlerweile kannst Du die Bewässerung in Deinem Garten sogar bequem mit Deinem Smartphone steuern. Bei automatischen Bewässerungssystemen benutzt Du Schläuche, die mit Tropfern ausgestattet sind. Diese laufen durch die Beetreihen. Die Tropfbewässerung gibt, je nach Größe der Löcher und Wasserdruck, verschiedene Mengen an Wasser an den Boden ab. Gewächshaus bewässern leicht gemacht. Den Hauptschlauch musst Du dafür an den Wasseranschluss des Gewächshauses anschließen oder direkt mit einer Zisterne verbinden.

Neben der richtigen Menge an Wasser ist auch der Zeitpunkt entscheidend. Gieße Deine Pflanzen bestenfalls am frühen Morgen. Dann ist die Erde noch kühl und kann das Wasser besser aufnehmen. Gießen solltest Du mindestens einmal pro Woche, in heißen Phasen zwei bis dreimal pro Woche. Seltener, aber dafür durchdringend gießen sorgt für tiefere Wurzeln. Achte darauf immer die Wurzeln zu gießen und nicht über die Blätter. Manche Pflanzen wie z. B. Tomaten mögen das nämlich gar nicht.

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