Bevor Du eine Mauer planst, musst Du Dich bei den zuständigen Ämtern erkundigen, ob Du eine Mauer überhaupt nach Deinen Vorstellungen bauen darfst. Die Länge der Mauer ist auch von der Länge der verwendeten Steine abhängig, weil sich Hohlsteine nicht zuschneiden lassen. Fertige eine Skizze an, wenn Du die Maße der Steine kennst. Für einen gleichmäßigen Fugenversatz gibt es Halbsteine (A). Die setzt Du, je nach Bedarf, am Anfang und/oder am Ende der Steinreihen. Du kannst das Erscheinungsbild der Mauer durch Pfeiler auflockern; auch dafür gibt es spezielle Steine (B). Berücksichtige all diese Maße und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, wenn Du die Gesamtlänge der Mauer berechnest.
Gartenmauer bauen mit Hohlsteinen
Du willst eine Gartenmauer mit Hohlsteinen bauen? In diesem Video der Meisterschmiede erfährst Du, wie‘s funktioniert – und das alles Schritt für Schritt mit allem, was dazu gehört: vom Streifenfundament bis zum Abdecken der Mauersteine mit Mauerabdeckplatten!
Das brauchst Du
Das könnte Dir weiterhelfen:
Bürste, Fugenglätter, Gießkanne, Innenrüttler, Kies/Rindenmulch, Minibagger, Transportbeton
Planung
Skizze anfertigen
Gefälle prüfen
Zuerst wird mit einem Nivelliergerät geprüft, ob das Gelände Gefälle hat und wie stark es ist. Baue das Gerät dazu mit dem gleichen Abstand zu beiden Messpunkten auf und bringe den Messkopf in eine waagerechte Position. Dabei helfen die Libellen der eingebauten Wasserwaage oder das Lot. Stelle einen Zollstock oder eine Messlatte an den höchsten Punkt der künftigen Mauer. Richte das Objektiv darauf und lies den Wert an der markierten Stelle ab. Verfahre auf die gleiche Weise am niedrigsten Punkt. Die Differenz der abgelesenen Werte entspricht der Höhe des Gefälles.
Stufenfundament herstellen
Hat das Gelände, wie in unserem Beispiel, ein deutliches Gefälle? Dann kannst Du zwar ein ebenes Fundament bauen, viele Steine würden dabei aber im Erdboden verschwinden. Besser ist es, ein Fundament mit Stufen zu bauen.
Streifenfundament herstellen
Fläche ausmessen
Zunächst wird die Fläche vorbereitet. Störende Pflanzen werden entfernt. Dann wird die geplante Fläche für den Fundamentgraben ausgemessen und mit Schnureisen und Maurerschnur abgesteckt. So legst Du auch die Abstände zu angrenzenden Grundstücken oder Randsteinen fest. Das Fundament sollte 50 cm breit sein.
Fläche markieren
Sprühe mit Markierungsspray entlang der Schnur die gedachte Kontur des Fundaments auf und entferne anschließend Maurerschnur und Schnureisen. Kennzeichne auch die Stellen, an denen Du eine Stufe einarbeiten willst. Die Stufen sollen immer dort sein, wo Pfeiler geplant sind. Berücksichtige bei Deiner Planung die unterschiedlichen Längen der Hohlsteine und vergleiche alles mit Deiner Skizze. Wichtig bei dieser Planung ist das präzise Messen.
Fundamentgraben ausheben
Nun wird mit einem Minibagger der Fundamentgraben stufenweise ausgehoben – je nach Untergrund geht es auch von Hand. Der Graben muss 80 cm tief ausgehoben werden, damit das Fundament gegen Frost geschützt ist. Je nach Region beträgt die Frostschutztiefe auch mehr als 80 cm; erkundige Dich bei dem zuständigen Bauamt. Hebe jeden Grabenabschnitt eben und waagerecht aus. Der Übergang zwischen den Stufen sollte eine schräge Verbindung von etwas weniger als 30° haben.
Ausgehobene Fläche verdichten
Verdichte die ausgehobene Fläche mit einem Vibrationsstampfer. Das ist wichtig, damit das Fundament später nicht unter dem Gewicht der Mauer absackt und sich die Mauer zur Seite neigt. Achte darauf, dass die Fläche eben und waagerecht ist.
Frostschutzmaterial schichtweise einfüllen
Der Fundamentgraben wird 50 cm hoch mit Frostschutzmaterial aufgefüllt – aber fülle nicht gleich das gesamte Material ein, sondern in Schichten von je 20 cm.
Frostschutzmaterial verdichten
Das Frostschutzmaterial wird schichtweise verdichtet, denn die meisten Vibrationsstampfer schaffen nicht mehr als 20 cm. Falls es beim Stampfen staubt, solltest Du die Fläche mit etwas Wasser besprühen. Die Oberfläche muss am Ende eben und waagerecht sein. Prüfe dies mit einer Wasserwaage.
Schalbretter setzen
Baue jetzt die Schalungen für die Stufenabschnitte so passgenau wie möglich. Schneide die Schalbretter so zu, dass sie den jeweiligen Abschnitt abschließen. Verwende dafür Schraubzwingen und verbinde die Bretter und Latten zusätzlich mit Schrauben. Bei losem, instabilem Erdreich werden auch an den Seiten Schalungen angebracht. Übertrage den Höhenversatz mit Richtlatte und Wasserwaage auf die nächste Stufe und miss aus, an welcher Stelle die Schalung platziert werden muss.
Stütze die Schalbretter mit zugesägten Latten ab und verkeile sie, denn der fließende Beton drückt die Bretter sonst auseinander.
Beton einfüllen
Mische den Beton an oder bestelle die erforderliche Menge Transportbeton. Du willst den Beton selber anmischen? Dann verwende 4 Teile Betonkies und einen Teil Zement, dazu Wasser — etwa die Hälfte der Zementmenge. Beginne mit dem Befüllen an der untersten Stufe. Verteile den Beton mit einem Innenrüttler. Durch dessen Vibration steigen auch die Luftblasen nach oben aus dem Beton. Zum Schluss ziehst Du den Beton mit einer Kelle oder einer Richtlatte sauber ab, bis die Flächen eben und waagerecht sind.
Bewehrung einsetzen
Für mehr Stabilität der Mauer wird eine Bewehrung aus Torstahl eingesetzt. Schneide dazu die Eisen in Stücke von etwa 50 cm Länge. Spanne zur Orientierung eine Schnur. Jetzt werden die Eisen entlang der Schnur in den feuchten Beton gestellt – die Position der Eisen muss so ausgemessen werden, dass die Eisen später in den Hohlsteinen sitzen. Jetzt muss das Fundament 5 bis 6 Tage trocknen.
Hohlsteine setzen
Wenn der Beton durchgetrocknet ist, kann die Schalung entfernt werden. Jetzt wird gemauert. Setze die Steine der ersten Reihe erst einmal lose auf das Fundament. Sie werden nur mit einem Nut- und Federsystem miteinander verbunden. Die Pfeilersteine sind etwas breiter; Du kannst sie mittig in die Mauer setzen oder an einer Seite bündig.
Trenne mit dem Trennschleifer oder einem Maurerhammer von den Steinen am Pfeiler die Ausbuchtungen ab, damit keine Lücken entstehen.
Mörtelbett herstellen
Die erste Steinreihe wird in ein Mörtelbett gesetzt. Mische dazu den Mörtel in einem Kübel erdfeucht an. Markiere den Mauerverlauf auf dem Fundament. Entlang dieser Markierung spannst du die Maurerschnur zur Orientierung. Trage dann den Mörtel auf das Fundament auf: etwas weniger als 2 cm dick und genau unter dem Stein.
Setze den ersten Stein bündig mit der Stufenkante in das Mörtelbett und richte ihn mit der Wasserwaage in beiden Richtungen genau aus.
Füge den zweiten Stein mit Nut und Feder passend an und richte ihn mit der Wasserwaage sauber aus. Den überschüssigen Mörtel gleich entfernen. Verfahre auf diese Weise auch mit den übrigen Steinen der ersten Reihe. Achte bei der untersten Reihe sehr genau darauf, dass alle Steine in jeder Richtung in der Waage sind. Wenn Du hier nicht sauber arbeitest, übertragen sich die Fehler auf die ganze Mauer.
Pfeilersteine setzen
An den festgelegten Positionen werden nun die Pfeilersteine gesetzt. Verfahre auf die gleiche Weise bei jedem Stufenabschnitt. Bevor Du mit der zweiten Reihe beginnst, muss der Mörtel einen Tag lang trocknen.
Beginne die zweite Reihe mit einem halben Stein. Ab jetzt werden die Steine lose ohne Mörtel gesetzt. Prüfe deshalb immer wieder, ob die Steine exakt übereinander stehen und genau in der Waage sind.
Einkornbeton einfüllen
Die beiden ersten Reihen werden mit Einkornbeton aufgefüllt. Er umschließt die Bewehrungseisen, die Du gesetzt hast, und verbindet sie mit den Steinen. Gib dazu 1 Teil Trasszement, 6 Teile Splitt und ganz wenig Wasser nach und nach in den Betonmischer und lass ihn 3 Minuten mischen. Schalte den Mischer aus und prüfe die Konsistenz. Der Beton sollte erdfeucht sein. Dann den Beton einfüllen, die Luftblasen herausstechen und mit einem Fäustel festklopfen. Verfülle auf diese Weise die ganze Reihe.
Splitt einfüllen
Ab der dritten Reihe werden die Steine mit Splitt verfüllt – aber nicht bis zum Rand, damit keine Splittsteinchen zwischen die Fugen geraten. Klopfe den Splitt mit dem Fäustel etwas ein. So geht es jetzt Reihe für Reihe weiter, bis Du oben angekommen bist. Die Pfeiler erhalten einen Stein mehr.
Abschlussarbeiten
Abschließend werden die Abdeckplatten mit Montagekleber auf die Steine geklebt ...
... und so ausgerichtet, dass die seitlichen Überstände gleichmäßig sind. Verfahre auf diese Weise über die gesamte Länge der Mauer.
Stoßfugen abdichten
Dichte die Stoßfugen ohne abzusetzen mit Bausilikon ab. Nun werden die Abdeckplatten der Pfeiler auf die gleiche Weise verklebt und sauber ausgerichtet. Wenn Du Regen erwartest, solltest Du die Mauer mit Folie abdecken, bis alles getrocknet ist.
Noppenbahn anbringen
Bringe am untersten Teil der Mauer bis zur Grasnarbe eine Noppenbahn an, um Mauer und Fundament vor Nässe zu schützen. Verfülle zum Schluss den Arbeitsraum rechts und links mit Erde oder Schotter. Falls Du mit Erde auffüllst, empfiehlt es sich, ein Unkrautvlies auszulegen. Dann wird zugunsten der Optik eine Lage Kies oder Rindenmulch aufgeschüttet. Zum Schluss wird nur noch die überstehende Noppenbahn abgeschnitten – fertig.