Finde Deinen Flieder
Flieder ist nicht gleich Flieder. Hier sind die beliebtesten Fliedergattungen:
Syringa vulgaris | einfach/ gefüllt blühend | Knospen | Blütenfarbe | Duft | Wuchs |
Beauty of Moscow | gefüllt | rosa | weiß | zarter Duft | buschig, bis 3 m |
Charles Joly | gefüllt | purpur | purpur | zarter Duft | aufrecht, bis 6 m |
Andenken an Ludwig Späth | einfach | purpur | purpur | zarter Duft | extra große Rispen, bis 6 m |
Amethyst | einfach | purpur | lila | zarter Duft | aufrecht, bis 6 m |
Arthur William Paul | gefüllt | purpur | dunkelviolett | zarter Duft | buschig, bis 4 m |
Katherine Havemeyer | gefüllt | dunkelrosa | hellrosa | starker Duft | aufrecht, bis 6 m |
Michel Buchner | gefüllt | dunkelrosa | violett | starker Duft | aufrecht, bis 6 m |
Madame Lemoine | gefüllt | weiß | weiß | zarter Duft | aufrecht, bis 6 m |
Paul Thirion | gefüllt | purpur | magenta | starker Duft | aufrecht, bis 6 m |
Prince Wolkonsky | gefüllt | purpur | magenta | zarter Duft | aufrecht, bis 6 m |
Princesse Sturdza | einfach | purpur | violett | zarter Duft | buschig, 3 m |
Sensation | einfach | purpur | purpur mit weißem Rand | zarter Duft | aufrecht, bis 6 m |
Mme Florent Stepmann | einfach | weiß | weiß | zarter Duft | schlanke Rispen, bis 6 m |
Nadeshda | gefüllt | purpur | hellblau | zarter Duft | aufrecht, bis 6 m |
Primrose | einfach | gelb | cremegelb | zarter Duft | aufrecht, bis 6 m |
Der optimale Standort und Boden für Flieder
Der Flieder badet gerne in der Sonne. An sonnigen Standorten wird er am schönsten und blüht am üppigsten. Die meisten Sorten bilden starke Wurzeln, die bis tief ins Erdreich reichen und ein dichtes Geflecht bilden. Sie lieben mäßig trockene bis frische Böden und können zeitweise sogar Trockenheit im Frühjahr gut verkraften. Undurchlässige und dauernd nasse Böden verträgt der Flieder nicht. Sehr arme Sandböden wertest Du durch etwas Kompost oder Gartenerde besser auf. Der pH-Wert des Bodens darf schwach sauer bis alkalisch sein.
Im Allgemeinen ist Flieder recht anspruchslos mit großer Frosthärte. Das führt dazu, dass einige Sorten sogar in Sibirien angepflanzt werden können.
Flieder pflanzen
Flieder pflanzt Du am besten im Herbst, dann kann er über Winter anwachsen und braucht seine Energie nicht für Blätter und Blüten.
Hebe ein Pflanzloch aus, dass mindestens doppelt so groß ist, wie der Topfballen. Lockere danach die Erde am Grunde des Pflanzloches auf und misch sie mit etwas Gartenerde oder Kompost. Auch den Aushub reicherst Du damit an. Nimm aber keinen reinen Torf, der ist zu sauer.
Pflanze den Flieder so tief, wie er vorher im Topf stand. Die Pflanzen stehen auf eigener Wurzel.
Fülle das Pflanzloch mit dem angereicherten Aushub und tritt die Erde gut an. Dann noch ordentlich gießen, damit sich die Erde setzt.
Hinweis
Es kann vorkommen, dass Flieder nach dem Umpflanzen an eine neue Stelle erst einmal eine Phase der Inaktivität durchläuft. Im nächsten Mai kommen dann aber bestimmt die ersten Blüten.
So pflegst Du Deinen Flieder
Flieder gießen
Für alle Gießmuffel ist der Flieder ideal. Er muss nämlich so gut wie gar nicht gegossen werden. Vorausgesetzt er ist gut angewachsen. Dann hält er auch lange Trockenperioden aus. Der Hammer!
Flieder düngen
Im Frühjahr solltest Du auf jeden Fall düngen. Das ist gut für die Blattbildung in diesem Jahr gebildet werden, und die Blütenbildung im darauf folgenden Jahr. Bei der Vielzahl der angebotenen Dünger ist es schwierig, eine genaue Dosierung anzugeben – achte daher auf die Dosierungsangaben auf den Packungen.
Organischer Dünger oder Kompost sind ebenfalls zur Nährstoffversorgung Deines Flieders geeignet. Gerade im Hinblick auf Stickstoff sollte Dünger nicht in zu großen Mengen eingesetzt werden. Denn zu viel Stickstoff fördert das vegetative Wachstum stark, was zu geringerer Blütenbildung führen kann.
Wenn Du den Flieder regelmäßig mulchst, bleibt die Wurzeltemperatur ausgeglichen und Du verhinderst in heißen Sommern, dass zu viel Wasser verdunstet.
Flieder schneiden
Schon im Vorjahr bildet der Flieder die Knospen für die Blüten. Das bedeutet, wenn Du ihn im Herbst schneidest, dann verringerst Du die Anzahl der Blüten für das nächste Jahr.
Schneide Deinen Flieder deshalb schon Ende Mai direkt nach der Blüte. Schau, dass Du alle verblühten Rispen zurückschneidest. Das verhindert die Samenbildung und der Flieder muss neue Blütenknospen bilden.
Bei alten Sträuchern kannst Du im Herbst auch mal einen beherzten Verjüngungsschnitt durchführen. Dazu kannst Du die Hauptäste großzügig stutzen. Wenn Dein Flieder ein einstämmiges Bäumchen bleiben soll, dann musst Du von Anfang an alle Nebenäste und Seitentriebe schneiden.
Krankheiten und Schädlinge bei Fliederpflanzen
Erkrankungen durch Bakterien, Pilze oder Viren
Grundsätzlich sind Fliederpflanzen sehr resistent gegen die meisten Krankheiten, für einige sind sie aber doch anfällig:
- Echter Mehltau: Eine Pilzform, die sich auf den Blättern der Pflanze ausbildet. Die Pilze erscheinen als weiße oder graue Stellen auf den Blättern, die sich mit der Zeit zu einem regelrechten Film ausweiten können. Das ist besonders dann der Fall, wenn der Flieder in einer warmen, feuchten und schattigen Umgebung steht. In der Regel erscheint der Mehltau im Spätsommer. Abgesehen von dem eher unschönen Aussehen ist er nicht sonderlich schädlich für seine Wirtspflanze.
- Blattflecken: Das ist eine Pilzerkrankung, die verschiedene Ursachen haben kann und sich ähnlich wie der Echte Mehltau auswirkt. Der Unterschied: Es bilden sich braune Flecken auf den Blättern.
Die Geschichte des Flieders
1562 wurde der erste Flieder aus dem osmanischen Reich nach Europa gebracht. Diese neuen Zierpflanzen fielen in Mitteleuropa nicht nur buchstäblich, sondern auch im übertragenen Sinne „auf fruchtbaren Boden“. Im 16. Jahrhundert hatten prachtvolle und aufwändige Parks und Gärten ihre Blütezeit. Das steigerte die Nachfrage nach dieser neuen Pflanze enorm.
Durch Züchtung, aber auch durch Handel und als Mitbringsel, fanden viele der Pflanzen aus dem Orient nun ihren Weg gen Westen. So startete auch der Flieder seinen Siegeszug in Europa. Und darüber hinaus: Mittlerweile finden sich Fliedersorten in Asien, Russland und in den USA.
Kleines Flieder-Lexikon
Aufleiten
Wenn das Wachstum in eine bestimmt Richtung geleitet werden soll, wir die Pflanze und ihre neuen Triebe hochgebunden.
Ausschlagvermögen
Das Ausschlagvermögen beschreibt in wie weit die Pflanze fähig ist, Bodentriebe zu bilden. Ein hohes Ausschlagvermögen bedeutet, dass viele Bodentriebe gebildet werden können.
Austrieb
Die Bildung neuer Triebe an der betreffenden Pflanze.
Bodentrieb
Bodentriebe sind Wurzeln. Alle bei HORNBACH erhältlichen Pflanzen haben bereits welche, da sie wurzelecht ausgeliefert werden.
Gefüllt
Meint eine Blüte, bei der Bestandteile des Schauapparates (Blütenblätter, Kelchblätter, Staubblätter, …) züchterisch vermehrt sind.
Habitus
Unter Habitus versteht man die äußere Erscheinungsform einer Pflanze (hoch, klein, buschig, schmal, …).
Hybriden
In der Biologie sind Hybriden Tiere oder eine Pflanzen, die als eine Kreuzung aus verschiedenen Gattungen, Arten oder Unterarten hervorgegangen ist.
Mitteltrieb
Der größte und stärkste Trieb einer Pflanze, aus dem die Seitenzweige herauswachsen, ist der Mitteltrieb
Rispen
Als Rispen bezeichnet man bei einer Pflanze einen weit verzweigten Blütenstand.
Seitenzweige
Seitenzweige sind die kleineren Zweige einer Pflanze, die aus dem Mitteltrieb herauswachsen.
Staunässe
Als Staunässe bezeichnet man Wasser, das sich an einer Stelle anstaut, weil es nur sehr schlecht oder gar nicht abfließen kann. Sie ist für die meisten Pflanzen schädlich.