Arten von Kaminöfen
Ganz egal, für welchen Ofentyp Du Dich entscheidest, wichtig ist, dass die Leistung des Ofens zum Wärmebedarf des Aufstellraumes passt.
Eine neue und moderne Anlage spart Energie und Heizkosten und verringert zudem Treibhausgasemissionen. Alte Anlagen, die am Stichtag einen bestimmten Grenzwert für Emissionen überschreiten, müssen entweder nachgerüstet oder außer Betrieb genommen werden.
Setze auf Ecodesign
Ein Ofen mit Ecodesign-Zertifikat liefert Dir besondere Vorteile. Effizientes Heizen und zwar schonend zur Umwelt stehen dabei im Mittelpunkt.
Materialien von Kaminöfen
Die Auswahl bei Kaminöfen ist riesig. Es gibt sie in vielen verschiedenen Materialien und die haben neben dem optischen Effekt auch unterschiedliche Heizeffekte. Also sollte neben dem Auge auch das Thermometer etwas mitentscheiden.
Hier ein kleiner Überblick über die gängigen Materialien und wie sie sich auf die Heizleistung des Kaminofens auswirken.
Jeder Stein ein Unikat
Für alle Steinarten gilt: Jede einzelne Fertigung ist ein Unikat. Quarzadern, Poren, Einschlüsse oder Farbnuancen lassen sich nicht vermeiden. Das Material muss so verwendet werden, wie es in der Natur vorgefunden und abgebaut wird. Bei Naturmaterialien darf man nicht erwarten, dass die Ware immer gleich aussieht, so wie es bei maschinell hergestellten Materialien der Fall ist, wo jede Fertigung identisch ist.
Platzsparende Kaminöfen
Nicht nur platzsparend sondern auch richtig was fürs Auge sind Kaminöfen zum Aufhängen. Wenn Du ohnehin wenig Stellfläche hast, dann mach es Dir einfach und häng Deinen Kaminofen einfach an die Wand.
Nicht unbedingt. Denn die wichtige Kenngröße ist die Nennwärmeleistung. Und die hängt nicht zwingend mit der Größe des Kaminofens zusammen. In jedem Fall sollte die Nennwärmeleistung zur Größe des Raumes passen. Gerade in kleinen Räumen ist es wichtig, dass die Nennwärmeleistung nicht zu groß ist. Sonst wird der Raum schnell überheizt und auch mehr Sauerstoff verbraucht.
Achtung!
Vor allem wenn Du den Kaminofen in einem kleineren Raum aufstellst, musst Du dafür sorgen, dass ausreichend Frischluft – also Sauerstoff – zugeführt wird.
Feuer braucht Sauerstoff und wenn der aus der Raumluft bezogen wird, dann wird er für Menschen und Tiere, die sich im Raum befinden mit der Zeit knapp. Je kleiner der Raum desto schneller geht das.
Also entweder lüftest Du regelmäßig oder Du achtest darauf, dass der Ofen den benötigten Sauerstoff über einen Lüftungskanal bezieht.
Ohne Kamin kein Ofen
Was Du allerdings nicht vergessen solltest, ist die Tatsache, dass Du um einen Ofen anzuschließen in der Regel auch einen Kamin brauchst. War in Deinem Haus schon mal ein Kaminofen angeschlossen ist der Kamin ja da. Andernfalls muss einer her.
Wenn Du nachträglich einen Kaminofen einbauen willst, dann hast Du verschiedene Möglichkeiten. In unseren Anleitungen, zeigen wir Dir welche das sind und wie Du zu Deinen Kamin kommst.
Energiesparen mit Kaminöfen
Wenn Du aus Deinem Kaminofen noch mehr herausholen willst, dann bist Du ein Kandidat für die Ausbaustufe. Pelletöfen oder wasserführende Kaminöfen können Dir helfen Deinen Energiebedarf zu decken und dabei Kosten zu sparen.
Wenn Du erreichen möchtest, dass Dein Ofen die Wärme des Feuers länger speichert und somit auch länger an den Raum abgibt, dann solltest Du Dir Speichersteine zulegen. Sie werden unter der Steinverkleidung angebracht. So heizt Dein Ofen auch noch nach, wenn das Feuer schon aus ist und Du holst aus Deinem Brennholz wirklich alles raus.
Kaminöfen, die gut für die Umwelt sind
Das Heizen mit Holz ist sehr umweltfreundlich, da genau die Menge CO2 ausgestoßen wird, die zuvor vom Baum gebunden wurde. Also CO2-neutral. Damit es aber auch umweltfreundlich bleibt, muss der Kaminofen gewisse Anforderungen erfüllen. Er muss den Feinstaub filtern und über eine gute Energieeffizienz verfügen. All das gewährleistet die EU-Richtlinie Ecodesign 2022.
Richtig heizen mit Kaminöfen
- Der Schornstein als „Motor“ des Systems muss für Deinen Kaminofen geeignet sein. Wenn Schornstein und Ofen nicht optimal zusammenpassen, funktioniert dieser nicht einwandfrei. Die Verbrennung und/oder das Verrußen der Sichtscheibe wird mangelhaft.
- Grundsätzlich bedarf der Anschluss einer Feuerstätte der vorherigen Prüfung und Zustimmung des zuständigen Rauchfangkehrermeisters. Der Rauchfangkehrermeister überprüft unter anderem, ob der Schornstein für den gewählten Ofen geeignet ist, ob die Vorschriften von Feuerungsverordnung und Bauordnung sowie die Immissionsschutzbestimmungen eingehalten werden.
- In Häusern mit Unterdruck erzeugenden Lüftungsanlagen dürfen nur raumluftunabhängige Feuerstätten oder raumluftabhängige Feuerstätten mit geprüften Sicherheitsdruckwächtern eingesetzt werden.
Wichtige Grundregeln beim Einheizen
- Technische einwandfreier Zustand des Ofens!
- Ausreichende Luftzufuhr sicherstellen!
- Den Aschekasten regelmäßig leeren!
- Kein Anheizen mit Zeitungspapier!
- Kein Müll in den Ofen!
- Kein feuchtes Holz benutzen!
- Auf eine angemessene Holzmenge achten!
Wie brennt welche Sorte Holz?
- Eichenholz hat eine hohe Brenndauer und ist ideal, wenn Dein Kamin allein der Wärmeerzeugung dient.
- Die Buche ist der Klassiker unter den Kaminhölzern. Das Holz erzeugt ein schönes Flammenbild und nahezu keine Funkenbildung.
- Das Holz der Birke wird als Kaminholz geschätzt, denn es schlägt wenig Funken, schimmert leicht bläulich, wenn es verbrennt und erzeugt einen angenehmen Geruch.
- Fichtenholz brennt sehr leicht an, aber auch sehr schnell ab. Sein Heizwert ist hoch, seine Brenndauer jedoch gering und Funken versprüht das Holz beim Verbrennen auch.
- Das Holz der Erle lässt sich leicht anfeuern und eignet sich gut als Beimischung zu anderen Holzsorten im Kamin.
- Pappeln und Weiden sind aufgrund ihrer geringen Holzdichte als Brennholz nicht geeignet.
Frag deine Forstverwaltung
Die Forstverwaltung Deiner Heimatgemeinde gibt Dir Auskunft, wo und in welchem Umfang Du frisch geschlagenes Holz abholen oder erwerben kannst.
Oder direkt bei HORNBACH kaufen.
Wenn Du eine Ergänzung zum Scheitholz suchst, die besonders lange brennt, dann bist Du mit Holzbriketts gut versorgt. Sie bestehen aus gepressten Holzpartikeln wodurch sie eine sehr hohe Dichte haben.
Deshalb brennen sie besonders lange und haben einen sehr guten Heizwert. Der rührt auch daher, dass die Restfeuchte noch einmal deutlich geringer ist, als bei Scheitholz. Doch sie sind auch etwas teurer.
Daher bieten sie sich als Ergänzung zum Scheitholz an. Wenn Du mal ein paar Stunden unterwegs bist und kein Holz nachlegen kannst, überbrücken Holzbriketts die Zeit etwas besser als Scheitholz.
Häufige Fragen zu Kaminöfen
Was Dein Kaminofen alles können soll, bevor er mit Dir nach Hause kommen darf, kannst Du anhand der folgenden Technologien entscheiden. Normen und Funktionen wie Zeitbrand und Dauerbrand werden hier erklärt.
... eine Dauerbrand-Feuerstätte?
diese sind auf eine Mindestbrenndauer bei der Verwendung von Steinkohle geprüft. Wird die Steinkohle bei Teillast verfeuert und der Ofen ordnungsgemäß bedient, kann eine Brenndauer von bis zu ca. 12 Stunden erreicht werden. Eine Brenndauer von bis zu ca. 4 Stunden wird erreicht, wenn die Steinkohle bei Nennwärmeleistung verfeuert wird. Bei Verwendung von Scheitholz und Braunkohlebriketts ist die Brenndauer wesentlich niedriger. Eine Dauerbrandfunktion kann mit diesen Brennstoffen nicht erreicht werden!
... eine Zeitbrand-Feuerstätte?
Die Benamung bedeutet nicht, dass der Ofen nur für eine bestimmte Zeit betrieben werden kann. Er kann, genau wie ein Dauerbrandofen, rund um die Uhr befeuert werden. Die Bezeichnung steht für die Einhaltung des Holzabbrands. Dabei muss die Glut bei Nennwärme für eine Dauer von mindestens 45 Minuten gehalten werden. Zeitbrandöfen eignen sich sowohl für die Verbrennung von Holz als auch von Briketts. Kohle hingegen darf in einem Zeitbrandofen nicht verbrannt werden.
... eine Feuerstätte nach DIN EN 13240?
Damit sind freistehende oder einzubauende Feuerstätten (Kaminöfen oder transportable Kamine) ohne funktionale Änderungen* für feste Brennstoffe (Scheitholz, Braunkohlebriketts, Steinkohle) gemeint. Über die europäische Norm 13240 werden Kaminöfen oder transportable Kamine sowohl für den Zeitbrand als auch für den Dauerbrand definiert.
Der Hinweis, ob die Feuerstätte nur für den Zeit- oder auch für den Dauerbrand geeignet ist, muss sich auf dem Typenschild der Feuerstätte befinden.
... eine Feuerstätte nach DIN EN 13229?
Hier handelt es sich um Feuerstätten (Warmluft-Kamin-Heizeinsätze) für feste Brennstoffe, die in eine Nische oder in eine Verkleidung eingebaut werden. Über die europäische Norm 13229 werden Kamin-Heizeinstätze sowohl für den Zeitbrand als auch für den Dauerbrand definiert.
... eine Feuerstätte nach DIN EN 12815?
Das sind Feuerstätten (Herde) für feste Brennstoffe, deren Hauptfunktion das Kochen und deren weitere Funktion das Beheizen des Aufstellraumes ist.
... externe Verbrennungsluftzufuhr?
Wichtig für z. B. Niedrigenergiehäuser ist die externe Verbrennungsluftzufuhr. Ist Dein Haus oder Deine Wohnung sehr gut isoliert (also annähernd luftdicht), muss der Ofen die Luft zur Verbrennung von draußen ziehen können, damit er Dir nicht im wahrsten Sinne des Wortes die Luft zum Atmen nimmt. Es ist also eine zusätzliche Unterstützung, falls der Raum an sich nicht genügend Luftvolumen hat.
... raumluftabhängige Verbrennungsluftzufuhr?
Hier wird die von der Feuerstätte benötigte Luft zur Verbrennung aus dem Gebäudeinneren entnommen. Wird die Luft aus dem gleichen Raum verwendet, in dem die Feuerstätte steht, ist darauf zu achten, dass ein ausreichend großes Raumvolumen zur Verfügung steht. Ansonsten muss von außen oder aus einem anderen Raum Luft zugeführt werden (externe Verbrennungsluftzufuhr).
... raumluftunabhängige Verbrennungsluftzufuhr?
Hier muss die Verbrennungsluft ausschließlich von außerhalb der Gebäudehülle kommen, da der Ofen komplett abgedichtet ist. Der Ofen benötigt also einen Außenluftanschluss. Feuerstätten mit einer raumluftunabhängigen Verbrennungszufuhr wurden im Vorfeld vom Deutschen Institut für Bautechnik hinsichtlich ihrer Dichtigkeit geprüft.
... die Nennwärmeleistung?
Die Nennwärmeleistung gibt die maximale, nutzbare Wärmemenge einer Feuerstätte an, die die Feuerstätte im Dauerbetrieb je Zeiteinheit erzeugt. Die Nennwärmeleistung ist auf dem Typenschild der Feuerstätte angegeben.
... das Raumheizvermögen?
Das Raumheizvermögen Ihres Kaminofens können Sie der Beschreibung Ihres Gerätes entnehmen. Es hängt u. a. von Isolierung, Höhe und Größe der Räume ab und ist ein wesentlicher Entscheidungsträger für die Auswahl der passenden Leistungsgröße Ihres Kaminofens.
Bei einer Raumhöhe von 2,50 m gilt folgende Faustregel:
- Ältere Gebäude (Baujahr vor 1977 ohne Wärmeschutz): Pro kW Nennwertleistung kann man 6-8 m² beheizen.
- Neuere Gebäude: Pro kW Nennwertleistung kann man 10-12 m² beheizen.
- Gebäude mit Niedrigenergie oder Passivstandard: Pro kW Nennwertleistung kann man 14-20 m² beheizen.