Den Dachausbau planen
Ein Dachausbau ist auch für einen Laien durchaus machbar. Es kommt aber immer auf die richtige Plaung und Vorbereitung an. Mach Dir also erst mal klar, was Du willst, was Du dafür tun musst und was Du alles brauchst. Vernachlässige auch nicht, den Kostenfaktor.
Unser Meisterschmiede-Video gibt Dir eine gute Orientierung was Du alles beachten musst.
Bevor es richtig losgehen kann, solltest Du erst mal Platz schaffen. Denn sicher steht auch auf Deinem Dachboden einiges an altem Gerümpel rum. Manches davon ist vielleicht ein verschollenes Schätzchen aber vieles davon wahrscheinlich Schrott.
Für die Entsorgung kannst Du den Containerservice buchen. Dann ist der alte Krempel auf einen Schlag weg.
Check Dein Dach
Bevor Du mit der wirklichen Planung Deines Dachausbaus beginnst, solltest Du erst mal checken, wie es da oben aussieht.
Fang am besten ganz oben an, nämlich mit der Dacheindeckeung. Sind alle Ziegeln noch in Ordnung oder musst Du hier etwas ausbessern oder sogar das Dach neu eindecken. Schau Dir auch das Material der Ziegeln an. Wenn es sich um Asbest handelt, musst Du das nämlich von einem Fachbetrieb entsorgen lassen.
Als nächstes prüfst Du den Dachstuhl. Auch hier sollte nichts morsch oder undicht sein. Wenn dem so ist, dann musst Du das als erstes in Angriff nehmen.
Schau Dir an, wie die Balken verlaufen. Wenn Du einen entfernen musst oder willst, dann lass von einem Statiker klären, ob der Balken für die Stabilität Deines Daches wichtig ist. Geh' das auf keinen Fall alleine an!
Überprüfe dann das Mauerwerk. Natürlich muss auch das trocken sein. Wenn Du eine Dampfbremsfolie anbringen willst, musst Du die Wände vorher verputzen. Sonst lässt sich die Folie dort nicht dicht anschließen.
Unter der Dacheindeckung brauchst Du eine diffusionsoffene Unterspannbahn. Die sorgt dafür, dass von außen eindringendes Wasser abgeleitet wird. Wenn Du keine Unterspannbahn hast, musst Du sie nachrüsten.
Und zum Schluss checkst Du noch den Fußboden. Der sollte eben und tragfähig sein. Eventuell musst Du ihn ausgleichen, zum Beispiel mit Schüttung. Außerdem muss er von den Wänden entkoppelt sein, damit man im Stock untendrunter nicht jeden Schritt hört.
Jetzt hast Du mal eine Bestandsaufnahme gemacht und einen Überblick, wo Du überall Hand anlegen musst. Als nächstes kannst Du in die Feinplanung gehen.
Dach vermessen
Damit Du weißt wie viel Fläche Dir im neu ausgebauten Dach zur Verfügung steht und ob sich das überhaupt lohnt, musst Du messen.
Miss dafür die Grundfläche und die Höhe vom Boden bis zur geplanten Decke aus. Und miss die Dachfläche aus.
Info
Bis zu einer Raumhöhe von 1,80m spricht man von einem Spitz- oder Kriechboden. Alles darüber darf sich Dachboden nennen.
Der darf ab einer Raumhöhe von 2,30m als dauerhafter Wohnraum genutzt werden. Das bedeutet, dass Du ab dieser Höhe aus Deinem Dachboden eine eigene Wohnung machen darfst.
Einen Spitzboden darfst Du als nicht dauerhaften Wohnraum nutzen, zum Beispiel als Schlafzimmer, Büro oder Kinderzimmer.
Überprüfe in jedem Fall die endgültige Raumhöhe und überleg Dir ob Dir das ausreicht. Dafür ist ein Meterriss von Vorteil. Du musst nämlich bedenken, dass auf den Boden eventuell noch eine Schüttung und Estrichplatten drauf müssen. Und auf die Schrägen kommt ja auch noch eine Wandverkleidung drauf.
Den Meterriss zeichnest Du also dort an, wo später mal ein Meter der Raumhöhe sein wird. Also bei fertigem Boden.
Miss auch die Sparren - und zwar jeden einzelnen, denn die sind nicht immer alle gleich. Dazu gehören die Abstände, die Sparrentiefe und die Sparrenbreite. Diese Maße sind wichtig für die Dämmung.
Dachneigung ausrechnen
Jetzt kannst Du Dein Schulwissen zur Winkelfunktion auspacken. Du solltest nämlich auch die Dachneigung berechnen. Bei einer Dachneigung unter 35° wird es wohl schwierig das vernünftig zu nutzen.
Ab einer Neigung von 50° kannst Du theoretisch sogar zweistöckig ausbauen. Vorausgesetzt die Dachhöhe lässt das zu.
Räume skizzieren
Fertige eine grobe Skizze Deines Dachstuhls an, zeichne die geplanten Räume ein und notiere deren Nutzung.
Wenn Du ein Bad einbauen willst, musst Du an Zu- und Abwasserleitung denken. Kann sein, dass in Deinem Dach die nötigen Installationen schon liegen. Hier musst Du genau nachschauen. Wird ein Raum als Wohnraum genutzt, brauchst Du eine Heizung. Hol Dir da Rat von einem Heizungs- und Sanitärfachmann.
Überleg Dir hier auch schon wo Du Fenster einbauen möchtest.
Wichtig
Bevor Du richtig loslegen kannst, solltest Du prüfen ob Du eine Baugenehmigung brauchst und welche Bedingungen Du einhalten musst. Frag bei Deiner zuständigen Behörde nach der Landesbauordnung, dem Bebauungsplan und den Vorgaben für den Brandschutz.
Hol‘ Dir im Zweifel lieber einen Architekten oder Statiker dazu. Der kennt sich aus. Denn je nach Region gibt es da einiges zu beachten.
Bevor Du Dich jetzt in die Arbeitshose schwingst, solltest Du noch ein paar Sachen vorab klären:
- Erstelle Dir am besten einen Ablaufplan für die anfallenden Arbeiten. So hast Du alle Arbeitschritte im Blick und weißt was wann zu tun ist.
Während Du einen Schritt ausführst, solltest Du immer schon an den nächsten denken.
- Plane die Materialbeschaffung und -vorhaltung. Für die einzelnen Arbeiten kommt einiges an Material zusammen. Überlege Dir wann Du was besorgst und wo Du es lagerst. Bedenke dabei, dass vieles im Trockenen gelagert werden muss. Am besten immer zeitnah einkaufen oder online bestellen.
- Kümmere Dich im Vorfeld um Fachleute für Arbeiten, die Du nicht machen kannst oder willst.
Dachfenster einbauen
Wenn Du Deinen Dachboden ausbauen willst, dann ist es nicht nur schön, wenn es da auch Fenster zum Rausschauen und Lüften gibt, sie sind sogar vorgeschrieben. Stichwort Fluchtwege! Die müssen meistens mindestens 90 auf 120 cm groß sein. Die Details dazu und auch zur Brüstungshöhe findest Du in der Landesbauordnung Deines Bundeslandes.
Wenn Du noch keine Fenster im Dach hast, kannst Du den Einbau auch selbst übernehmen. Aber Du solltest schon etwas Erfahrung haben, denn der Einbau eines Dachfenster ist kein Projekt für blutige Anfänger.
Und Du musst Dir bewusst machen, ob Du die Fenster zwischen die Sparren setzten willst oder ob es ein größeres Fenster sein soll. Dann musst Du nämlich einen Wechsel einbauen. Das überlässt Du im Zweifel lieber einem Zimmermann.
Unsere Anleitungen zeigen Dir, wie es geht!
Dach dämmen
Unabhängig davon ob Du Deinen Dachboden als Wohnraum nutzen willst oder nur als Abstellraum, ist eine ordentliche Dämmung immer sinnvoll. Denn über ein ungedämmtes Dach entweicht im Winter viel Energie in Form von Wärme und im Sommer ist der Raum nicht gegen Hitze geschützt. Bedeutet im Klartext:
Im Winter kalt und im Sommer Affenhitze.
Neben der Frage des Raumklimas ist das natürlich auch eine Kostenfrage, denn ohne Dämmung musst Du viel mehr heizen.
Das geht im Laufe der Jahre ganz schön ins Geld. Eine vernünftige Dämmung spart Dir mit der Zeit auch bares Geld. Und wenn Du den Dachboden ausbauen willst, dann kommst Du ohnehin nicht drum herum.
Das ist ein ganz schönes Projekt aber mit fähigen Helfern und unserer Anleitung, kannst Du das schaffen.
Elektrik planen und verlegen
Natürlich braucht Dein Dachboden auch Strom. Bevor es da an die Kabel geht, brauchst Du auch hier erst mal einen Plan. Überleg Dir, wie Du den Raum oder die Räume nutzen willst und lege dann fest, wo Du Steckdosen, Lichtschalter oder sonstige Stromanschlüsse brauchst. Auch Kabel für Internetleitungen und Antennen- oder Satkabel solltest Du hierbei berücksichtigen.
Im Falle der Steckdosen gilt:
Steckdosen hat man meistens nicht genug. Also lieber die ein oder andere mehr setzen.
VORSICHT
Bei der Umsetzung Deines Installationsplans brauchst Du definitiv Hilfe von einem Fachmann. Denn Arbeiten an spannungsführenden Teilen – und dazu zählt auch das Anschließen von Steckdosen und Schaltern – darf nur ein Elektromeister vornehmen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Was Du selbst machen darfst und was nicht, kannst Du in unserem Ratgeber nachlesen.
Heizung und Wasserversorgung
Eine Heizung braucht Dein ausgebauter Dachboden auf jeden Fall und Wasserleitungen unter Umständen auch. Wenn Du ein kleines Badezimmer oder vielleicht auch nur ein Waschbecken einbauen willst.
In den meisten Fällen ist beides noch nicht vorhanden. Zum Glück gibt es Fachleute, die Dir dabei helfen können. Die Entscheidung wie die Wärme auf Deinen Dachboden kommt, hängt davon ab, wie Du den Rest vom Haus heizt. Kann die Heizung an den Rest des Hauses angeschlossen werden? Lässt sich eine Fußbodenheizung einbauen? Oder lohnt sich das nicht und Dir reicht eine Infrarotheizung? Alles Fragen, die Du am besten mit dem Profi besprichst.
Hier sind trotzdem mal ein paar Anleitungen, zum Thema Heizung:
Wenn auf Deinem Dachboden noch keine Wasserleitungen vorhanden sind, dann such Dir einen Fachmann, der Dich professionell berät und das Projekt mit Dir oder für Dich umsetzt. Wenn Du einen solchen Profi suchst, können wir Dir auch dabei helfen. Unser Handwerker Service vermittelt nur Topleute.
Trennwände planen und montieren
Wenn Du Deinen Dachboden als einen großen Raum ausbauen möchtest, dann hast Du diesen Schritt gespart, wenn Du ihn aber in mehrere Räume aufteilen willst, dann brauchst Du Zwischenwände. Am einfachsten ziehst Du Trockenbauwände ein. Die gehen verhältnismäßig schnell, sind recht günstig und Du kannst es mit etwas Heimwerkererfahrung selbst machen.
Bevor es ans Eingemachte geht, solltest Du Dir einen Plan zeichnen, wie die Wände stehen sollen. Überprüfe dabei auch, ob die Räume am Ende noch groß genug sind. Wenn Du Deinen Grundriss fertig hast, kannst Du an die Materialbeschaffung gehen.
Unsere Anleitungen zeigen Dir Schritt für Schritt wie es geht.
Wie gestalte ich die Wände?
Auf dem Dachboden hast Du wahrscheinlich eine bunte Mischung an Wänden. Oft gibt es gemauerte Wände, nämlich die Außenwände an den Stirnseiten des Hauses. Die gehen dann bis nach oben in den Giebel. Wurde Dein Dachboden bisher nicht genutzt, sind diese Wände oft auch nicht verputzt sondern Du guckst auf die blanken Steine.
Dann hast Du wahrscheinlich einiges an Schrägen. Wenn Du die gerade frisch gedämmt hast, dann siehst Du da wahrscheinlich noch die Sparren und dazwischen die Dämmung. Nicht der neueste Schick. Sollte man also anders machen. Die Schrägen eignen sich sehr gut, um darin Stromleitungen zu verlegen. Der Vorteil: Du musst keine Schlitze klopfen und hast deutlich weniger Dreck und Aufwand.
Wenn Du nämlich die Schrägen mit Gipskartonplatten oder auch mit Holz verkleiden willst, dann brauchst Du eine Konterlattung auf der Du die Verkleidung befestigst. Zwischen Sparren und Dämmung und den Platten oder der Holzverkleidung entsteht also ein kleiner Hohlraum. Darin kannst Du wunderbar die elektrischen Leitungen verlegen (lassen!).
Du musst Dir also überlegen, was mit Deinen Wänden passieren soll. Wie möchtest Du sie gestalten. Sollen sie verputzt, gestrichen oder verkleidet werden? Tapete, Verblender oder oder oder? Unsere Ratgeber zeigen Dir, was alles möglich ist und natürlich haben wir dann auch die passenden Anleitungen, damit Du Deine Wände richtig schick machen kannst.
Fußboden auswählen und verlegen
Ein weiteres Kernelement Deines ausgebauten Dachbodens ist der Fußboden. Der muss natürlich eben und schön anzusehen sein. Nun ist auf Dachböden beides selten der Fall. Wenn Du Glück hast und der Boden ist schon eben, dann musst Du Dich "nur" für den Bodenbelag entscheiden, der Dir gefällt und den verlegen.
Wenn der Boden aber völlig uneben ist, dann muss er erst mal ausgeglichen und ein tragfähiger Untergrund geschaffen werden. Das ist die Grundvoraussetzung für jeglichen Bodenbelag.
Estrich ist wohl der gängigste Untergrund für Bodenbeläge. Unsere Ratgeber und Anleitungen beantworten Dir die Fragen welchen Estrich Du überhaupt nehmen solltest und wie Du ihn dann auch verlegst.
Ist der erst mal drin, dann geht es an die Auswahl und Verlegung des Bodenbelages.
Treppe montieren
Der Dachboden ist oft nur mit einer Raumspartreppe zugänglich. Das ist zwar praktisch weil man sie einfahren kann, wenn man grad nicht hoch oder runter will, aber wenn es ein Raum ist den Du ständig benutzt ist das mit dem Hoch- und Runterklappen auch ganz schön lästig.
Wenn es sich um "permanent genutzte Räume" – also eine abgeschlossene eigene Wohnung handelt – darfst Du sie auch gar nicht verwenden.
Denke also darüber nach, wie Du künftig auf den Dachboden gelangen willst. Wenn bisher nur eine Dachbodentreppe zum Klappen nach oben führte, muss eventuell das Loch im Boden versetzt werden, damit die Treppe nicht im Weg ist. Und oben angelangt braucht es vielleicht einen Treppenaufgang in den man eine Tür einsetzen kann, wenn Du für die Privatsphäre auch mal die Tür hinter Dir zumachen willst.
Für all diese Fragen, solltest Du Dir Hilfe von einem Schreiner oder einem Zimmermann dazuholen.
Möbel für die Dachschräge
Du hast es endlich geschafft. Es waren Wochen oder wohl eher Monate der Schufterei mit Dreck und dem ein oder anderen verzweifelten Aufschrei, weil es nicht so geklappt hat, wie Du wolltest. Aber endlich ist Dein Dachstudio fertig. Es kann ans Einrichten gehen. Aber Moment ... so viel kannst du ja gar nicht einrichten. Die üblichen Möbel wie Schränke, Sideboards und Regal kannst Du bei vielen Schrägen nicht stellen. Was jetzt?
Kein Problem. Wir sind ja da und haben natürlich auch Ideen, wie Du Dir auch in der Dachschräge Stauraum schaffen kannst. Oder hast du alte Balken freigelegt, weißt jetzt aber nicht so recht wie Du sie mit der Einrichtung kombinieren sollst? Auch dafür haben wir Tipps und Ideen.