Zuerst wird die Bodenfläche ausgemessen, damit Du die richtige Materialmengen ermitteln kannst. Für nicht geflieste Wandflächen benötigst Du Sockelfliesen. Falls zu den gewählten Fliesen keine Sockelfliesen angeboten werden, kannst Du sie aus den Bodenfliesen herausschneiden (s. u.).
Bodenfliesen verlegen
Du willst Bodenfliesen verlegen? Dann gilt es, für die Verlegung erstmal alles sauber vorzubereiten. Aber keine Panik! Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, was zu tun ist. Dann hast Du den Bogen ganz schnell raus – beim Fliesenverlegen.
Das brauchst Du dafür
Planung und Vorbereitung
Der Untergrund muss tragfähig, rissfrei, sauber und eben sein. Kleinere Unebenheiten bis 5 mm kannst Du mit Fliesenkleber ausgleichen, größere nach vorherigem Grundieren mit Fließspachtel.
Bringe vor dem Ausgleichen mit Fließspachtel an der Wand einen Randdämmstreifen an, denn die Masse darf nicht direkt an die Wand stoßen. Die Fließspachtelmasse verläuft von selbst. Das Verlaufen kannst Du mit einer Kelle unterstützen. Die so entstandene ebene Fläche muss noch durchtrocknen; beachte dazu die Herstellerangaben auf dem Gebinde des Fließspachtels.
Plane das Verlegebild so, dass Du eine möglichst symmetrische Fliesenaufteilung bekommst. Die Hauptblickrichtung ist dabei entscheidend. Am besten zuerst die Mittellinie ermitteln und parallel zu den Wänden anzeichnen. Bei großen Bodenflächen können Dehnfugen im Estrich angelegt sein. Diese musst Du beim Verlegen der Bodenfliesen berücksichtigen. Wenn es sich anbietet, kann Dir eine solche Dehnfuge als Orientierung für die Fliesenfugen dienen. Diese Fuge wird später dauerelastisch ausgefugt, nicht mit Fugenmörtel.
Tipp
Du kannst eine Reihe Fliesen auslegen und daran ausprobieren, wie die Fugen verlaufen würden. Wenn die Randfliesen zu schmal ausfallen, kannst Du die Fliesenanordnung probeweise um eine halbe Fliesenbreite verschieben, dann erhältst Du breitere Randfliesen. Beachte auch den Übergang von Deinem Bad zum angrenzenden Raum oder Flur. Wenn dort Fliesen in gleicher Größe verlegt sind, sollten die Fugenverläufe übereinstimmen.
Arbeitsschritte
Fliesen verlegen
Beginne mit dem Verlegen der Bodenfliesen in der Raummitte oder an einer geraden Wand, am besten gegenüber der Tür. Dann kannst du problemlos Richtung Tür arbeiten und verbaust Dir nicht den Weg. Zuerst den Fliesenkleber nach den Verarbeitungsanleitungen des Herstellers anrühren. Am besten verwendest Du einen Flexkleber. Verwende zum Anrühren ein sauberes Mischgefäß und ein langsam laufendes Rührwerk oder einen Wendelrührer an der Bohrmaschine. Beachte die Herstellerangabe auch beim Mischungsverhältnis. Rühre nur so viel Kleber an, wie Du in der offenen Zeit verarbeiten kannst.Den Fliesenkleber mit einer Glättekelle mit passender Zahnung auf der Verlegefläche auftragen und durchkämmen.
Tipp
Fliesenformate von 60 cm Seitenlänge werden mit einer Zahnung von mindestens 10 mm verarbeitet. Die Wahl der Zahnung hängt auch vom Kleber ab.Führe das Werkzeug im 45°-Winkel über die Fläche.
Setze dann die erste Fliese ins Kleberbett, in diesem Beispiel am Rand beginnend. Die Fliese mit leicht schiebenden Bewegungen mit dem Kleber verbinden. Schaffe mit Fliesenkeilen eine Randfuge zur Wand und zu Sanitärobjekten.
Tipp
Keine Wand ist zu 100 % gerade. Mit den Fliesenkeilen kannst Du diese Unregelmäßigkeiten ausgleichen, damit die Bodenfliesen einen geraden Fugenverlauf bekommen.
Wenn die erste Fliese sitzt, folgen die nächsten Fliesen in dieser Reihe.
Tipp
Platziere die nächste Fliese direkt neben der vorherigen und ziehe sie dann im Fugenabstand zur Seite. Das hat den Vorteil, dass kein Fliesenkleber aus der Fuge quillt. In die Fugen zwischen den Fliesen kannst Du Fliesenkreuze einsetzen. Das funktioniert gut bei Fliesen mit exakt gleicher Größe. Sind die Fliesen nicht einheitlich groß, lassen sich die Unterschiede durch mehr oder weniger breite Fugen ausgleichen. Verwende dazu Fugenkeile statt Fugenkreuze.
Gerade, durchgängige Fliesenschnitte machst Du mit dem Fliesenschneider. Für große Fliesenformate muss der Fliesenschneider ausreichend groß sein.
Tipp
Wenn sich eine Anschaffung für Dich nicht lohnt, kannst Du ein Gerät ausleihen. Du kannst den Anschlag am Fliesenschneider nutzen, um die benötigte Fliesenbreite einzustellen. Dann das Schneidrad am Fliesenschneider vorne ansetzen und mit leichtem Druck über die Fliese führen. Dann kannst Du die Fliese direkt mit der eingebauten Vorrichtung abknicken. Verlege die Schnittkante immer Richtung Wand.
Ecken und Aussparungen schneidest Du am besten mit dem Winkelschleifer aus der Fliese aus. Achte auf die Arbeitssicherheit und trage bei der Arbeit mit dem Winkelschleifer immer eine Schutzbrille!Zeichne die Ecke oder Aussparung auf der Fliese an. Lege eine Schneidunterlage unter die Fliese, am besten eine Hartschaumplatte. Die Fliese muss sicher aufliegen. Berücksichtige bei diesen Schnitten die Breite der Trennscheibe. Schneide nun mit dem Winkelschleifer von beiden Seiten bis zum Schnittpunkt der Linien.
Lege die Fliese dann ins Kleberbett. Lasse auch hier eine Fugenbreite Abstand zu den angrenzenden Objekten oder zur Wand. Arbeite dann reihenweise weiter.
An problematischen Stellen wie Heizungsrohren musst Du schmale Ausschnitte aus der Fliese herausschneiden. Dazu die benötigte Breite und Länge messen und die Maße auf die Fliese übertragen. Führe dann zuerst zwei Schnitte mit dem Winkelschleifer aus. Danach kannst Du den Streifen mit einer Kneifzange oder einer Fliesenlochzange herausbrechen. Achte darauf, dass das Stück nicht zerbricht. Markiere die benötigte Länge und kürze den Streifen entsprechend. Trage Fliesenkleber auf die Rückseite des Abschnittes auf und setze ihn in die Lücke hinter dem Heizungsrohr ein. Die entstandenen Fugen durch die Breite der Trennscheibe werden nachher verfugt. Den Bereich um das Rohr kannst Du mit einer Rosette abdecken.
An den nicht gefliesten Wandflächen musst Du einen Fliesensockel anbringen. Dieser schützt vor Feuchtigkeit. Falls Du keine passenden Sockelfliesen hast, kannst Du sie aus den Bodenfliesen herausschneiden. Verwende nur die beiden Randstücke einer Fliese, damit Du immer eine Originalkante oben anordnen kannst. Die Sockelbreite kannst Du frei wählen, in der Praxis haben sich aber Breiten von 6 bis 8 cm bewährt. Trage den Fliesenkleber dabei auf die Rückseite der zugeschnittenen Sockelfliese auf und setze sie an der Wand an. Zur jeweiligen Bodenfliese eine Unterlage, z. B. Fliesenkeile, einsetzen. Diese Fuge wird später dauerelastisch mit Sanitär-Silikon verfugt.
Verfugen
Bevor Du verfugen kannst, sollte der Fliesenbelag sauber sein. Kleberreste oder sonstige Verunreinigungen dürfen sich nicht mit dem Fugenmörtel vermischen. Auch die Fliesenfugen sollten frei von Kleber sein, damit der Fugenmörtel ausreichend tief in die Fugen eindringen kann.Verwende zum Verfugen der Fläche am besten einen Flexfugenmörtel und mische ihn nach Herstellerangabe an. Ein Portionseimer erleichtert Dir das Ermitteln der richtigen Wassermenge. Den Fugenmörtel mit einem Gummibrett diagonal zu den Fliesenfugen auftragen und ansteifen lassen.
Die Fläche mit sauberem Wasser abwaschen. Das Schwammbrett immer gründlich auswaschen.
Tipp
Falls Du Dir ein Fliesenwasch-Set zulegst, sind Gummibrett und Fliesenwaschbrett gleich dabei. Die Abstreifrollen des Wasserbehälters sorgen für ein sauberes Schwammbrett.
Die Übergänge zwischen Bodenfliesen und Wandfliesen oder Sockelfliesen sowie alle Fugen zu angrenzenden Objekten werden dauerelastisch mit Sanitär-Silikon verfugt.
Nach dem Auftragen der Fugenmasse wird diese mit einem Fugenglätter gleichmäßig abgezogen.