Lampen, Videoüberwachung, Heizung, Rasenmäher – immer mehr Geräte in Haus und Garten sind mit dem Internet verbunden. Die Hersteller versprechen mehr Komfort, Sicherheit, mehr Energieeffizienz. Laut einer Umfrage von Bitkom besaß im Jahr 2018 bereits jeder vierte Deutsche mindestens ein Smart-Home-Gerät. Auch in Baumärkten stehen immer mehr smarte Produkte im Regal, selbst für Akkuschrauber gibt es mittlerweile eine App.
Das Problem: Die Hersteller bieten zumeist Insellösungen, die nur ihre eigenen Marken einbinden. Wer sein komplettes Zuhause automatisieren will, hat auf diese Weise schnell ein Dutzend Apps beisammen. „Für uns war es keine Option, einfach nur die verschiedenen Einzelsysteme zu listen und die Kunden mit dem Kompatibilitätsproblem alleine zu lassen“, erklärt Sven Schönmehl, Spezialist im Einkauf für den Bereich Smart Home. „Unsere Kunden sollten die Möglichkeit haben, alle für sie relevanten Lösungen über eine zentrale App steuern zu können.“
Also beschloss HORNBACH, eine eigene Plattform zu entwickeln, die nach und nach alle relevanten Geräte in Haus und Garten herstellerübergreifend integriert. „Das System sollte möglichst einfach in Betrieb zu nehmen und intuitiv zu bedienen sein sowie durch aktuelle und zukunftssichere Technologien gewährleisten, dass sich die Investition für unsere Kunden auch langfristig lohnt“, so Christian Rapp, Projektmanager aus dem Bereich Technologie. Eine wesentliche Voraussetzung war auch der wirksame Schutz vor Datenklau, Hackerangriffen und Manipulation, der inzwischen auch durch den Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) mit der Zertifizierung für Informationssicherheit bestätigt wurde.
Im Rahmen eines internen Piloten verwandelten mehr als 100 HORNBACH-Mitarbeiter ihr Zuhause zu Versuchszwecken in ein Smart Home und trugen damit maßgeblich zur Weiterentwicklung und Marktreife des Systems bei. Im April 2018 war es schließlich soweit: „SMART HOME by hornbach“ wurde erstmals über den deutschen Onlineshop verkauft, wenig später startete der Rollout in den HORNBACH-Märkten. Inzwischen ist das System auch in Österreich und Schweden verfügbar, weitere Regionen sollen folgen. „Ein ganz wichtiges Thema war die Qualifizierung der Kollegen im Verkauf, die in kurzer Zeit zu Smart-Home-Experten ausgebildet werden mussten“, erzählt Schönmehl. „Es nützt uns nichts, wenn wir eine geniale Lösung im Regal stehen haben, aber niemand erklären kann, worin die Vorteile bestehen. Mit einer guten Beratung vor Ort können wir uns von anderen Smart-Home-Anbietern abheben.“ Ein anspruchsvoller Job für die Mitarbeiter im Markt – denn durch die stetige Weiterentwicklung von SMART HOME by hornbach gibt es fast täglich etwas Neues, in Form von neuen Produkten, Funktionen oder Features.
Über die Märkte, den Onlineshop und das Kundenservicecenter bekommt das Smart-Home-Team immer wieder wertvolles Feedback von Nutzern. So lassen sich beispielsweise seit dem letzten Update nicht benötigte Funkstandards deaktivieren und durch „Expertenregeln“ individuelle Einstellungen für bestimmte Szenarien vornehmen – beides Anregungen von Kunden.
Anfragen von Herstellern, die in die Plattform integriert werden möchten, gibt es genügend. „Die Herausforderung dabei ist, im Sinne unserer Kunden die Produkte mit dem größten Mehrwert auszuwählen“, so Schönmehl. „Auch weitere Services wie zum Beispiel Sicherheitsdienstleistungen könnten zukünftig eine Rolle spielen.“