Die allermeisten Menschen verbringen den Großteil ihres Tages in geschlossenen Räumen. Doch nicht überall fühlen wir uns gleich wohl. Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die unser Wohlbefinden in einem Raum beeinflussen, dieses steigern oder uns im umgekehrten Fall sogar krank machen können. Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Allergien und Konzentrationsstörungen sind keine Seltenheit – und vermeidbar, wenn man weiß, wo man suchen muss.
Häufigste Verursacher von körperlichen Beschwerden und Unwohlsein in einem Raum: Schadstoffe in der Luft. Bleiben diese über längere Zeit in der Raumluft enthalten, kann dies gesundheitliche Folgen haben.
„Grundsätzlich emittieren alle Materialien, von Harzen aus Hölzern bis zu Duftstoffen aus ätherischen Ölen. Das ist etwas ganz Natürliches und grundsätzlich erst einmal auch nicht schlimm“, erklärt Andreas Back, Leiter Qualitätsmanagement und Umwelt der HORNBACH Baumarkt AG.
„Interessant wird es, wenn man die Luftwechselrate in die Betrachtung mit einbezieht.“ Und diese hat sich in vielen Räumen dank besserer Dämmung und luftdichter Fenster in den letzten Jahren drastisch verringert. „Können Schadstoffe aus der Luft nicht mehr ausreichend abtransportiert werden, steigt die Gefahr, Allergien oder Krankheiten auszubilden“, so Back.
Wenn die eigenen vier Wände krank machen
Wann also gilt ein Raum als wohngesund?
Vereinfacht gesagt: Wenn die emittierenden Schadstoffe in möglichst großem Umfang reduziert werden konnten. Wir erinnern uns: Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Luftqualität bzw. der Luftwechselrate zu. Durch regelmäßiges Lüften werden Schadstoffe wie Kohlenstoffdioxid (CO2) und sonstige Ausdünstungen aus Lacken, Möbeln und Gegenständen gegen frische, sauerstoffreiche Luft ausgetauscht.
Außerdem wird durch das Lüften die Luftfeuchtigkeit im Raum reguliert. Auch Pflanzen können zur Verbesserung der Raumluft beitragen, indem sie Kohlendioxyd effektiv in Sauerstoff umwandeln, zum Teil gefährliche Schadstoffe aus der Luft filtern und die Luft mit Feuchtigkeit anreichern. Ihre Blätter sorgen zudem für eine angenehme Raumakustik.
Ob wir uns in einem Raum wohlfühlen, hängt jedoch nicht alleine vom Grad seiner Schadstoffbelastung ab. Auch Licht, Farbe und Akustik tragen zu Wohlbefinden und Entspannung bei – und diese werden zwischenzeitlich als wichtige Bausteine einer ganzheitlichen Betrachtungsweise von Gesundheit gesehen.
Gut für die Umwelt, gut für mich?
Eine Frage der Perspektive
Gesundheitsbewusstsein und grünes Gewissen schließen sich also nicht aus. „Die Erfahrung der Pandemie lehrt uns, dass unser individuelles Wohlergehen untrennbar mit unserer Umgebung zusammenhängt – und damit auch nicht losgelöst von der Gesundheit unseres gesamten Planeten betrachtet werden kann“, bringt es Corinna Mülhausen,Trend- und Zukunftsforscherin, in einer aktuellen Studie des Zukunftsinstituts zum Thema Gesundheit auf den Punkt. Wenn das keine guten Aussichten sind – für unsere Gesundheit und unser Klima.