Häuser aus dem 3D-Drucker

Die Vision: Menschen in Armut helfen und ihnen ein Zuhause geben. Neu gebaut. Innerhalb von 24 Stunden. Was utopisch klingt, hat den Praxistest schon bestanden: Der 3-D-Drucker „The Vulcan“ spuckt – die Zementwände.

Häuser aus dem 3D-Drucker

Die Vision: Menschen in Armut helfen und ihnen ein Zuhause geben. Neu gebaut. Innerhalb von 24 Stunden. Utopie? Von wegen. Läuft schon

Ein Hausbau ist teuer. Und unrealistisch für Menschen an der Armutsgrenze. Das weiß auch New Story. Mehr als 850 Häuser nach herkömmlicher Bauweise hatte die US-amerikanische Non-Profit-Organisation bereits gebaut, um Menschen, die sonst in den Slums leben würden, ein sicheres Dach über dem Kopf zu geben. Aber das dauerte alles zu lange. Deshalb taten sie sich mit dem US-amerikanischen Startup-Bauunternehmen Icon zusammen und entwickelten einen speziellen 3-D-Drucker: „The Vulcan“. Das Ziel: innerhalb kürzester Zeit ein Haus zu drucken, es aus dem Nichts aufzubauen. Die Schwierigkeit: Der 3-D-Drucker sollte unter extremen Bedingungen funktionierten, an Orten wie Haiti und El Salvador. Orte, an denen die Stromversorgung keine Selbstverständlichkeit ist, genauso wenig wie laufendes Wasser und der Elektriker um die Ecke.

    Gesagt, getan: acht Monate später, im März 2018, bauten New Story und Icon das erste Haus in Austin, Texas. Drei Zimmer, Küche, Bad, Veranda. Innerhalb von 24 Stunden: Das Fundament wurde auf herkömmliche Weise gegossen. Die Zementwände, drei mal stärker als traditionelle Schlackenbetonblöcke, kamen aus dem 3-D-Drucker. Fenster, Türen und Dach wurden manuell eingesetzt.

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    Dieser Prototyp kostete 10.000 US-Dollar. Künftig soll ein Haus aber nur noch 4.000 US-Dollar kosten, finanziert durch Spendengelder – vor Ort aufgebaut von vier Personen. Diese Ziele haben sich die Organisatoren für das nächste 3-D-Haus in El Salvador gesetzt. Wenn alles läuft, folgen Belize und Haiti, danach weitere Städte. Bedarf gibt es schließlich genug.

    Text: Esther Acason | Foto: New Story

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