„The Bike Caravan“: ein Anhänger, ausgebaut zum Wohnwagen, zum Andocken ans Fahrrad. Im Inneren ausgestattet mit zwei Stühlen, einem Teppich und einer Deko-Pflanze. Geschlafen wird auf dem Boden, mit Schlafsack. Außen eine Solar-Anlage für den Strom im Inneren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und es funktioniert: Bei der rund 60 Kilometer langen Fahrt von Luzern nach Zürich lief alles glatt. Inzwischen wurde das Rad durch ein Moped ausgetauscht. Grund: Das Gewicht des Wohnwagens war doch zu groß für den Drahtesel – und den Macher.

Fabio Gugliotta, 17 Jahre alt. Schweizer, Auszubildender zum Fachmann Betriebsunterhalt EFZ. Im Freundeskreis bekannt dafür, Unmögliches möglich zu machen. Oft mit seinem Kumpel Christian unterwegs, der ihn auch auf seiner Probefahrt nach Zürich begleitete. Und der Fabio, seinem Rad und dem Camper manchmal Starthilfe gab – indem er sie wacker anschob.

Fabio Gugliotta fährt auf seinem Moped mit seinem selbstgebauten Wohnwagen Anhänger

Beim Straßenverkehrsamt informiert. Dort gelernt: Erlaubte Normen für den Straßenverkehr können eingehalten werden – der Startschuss für Fabios Bauprojekt. Also: Transportanhänger gekauft, Streben aus Aluminium mit einer dicken Siebdruckplatte fest auf das Fahrgestell geschraubt. Aus transparenten Hohlkammerplatten Wände hochgezogen. Beim Dach war Hilfe nötig: Fabios Vater hielt die Hohlkammerplatte gekrümmt, damit Fabio sie festschrauben konnte. Fehlte nur noch die Tür: einfache Platte plus Griff und Schloss. Fertig. Den Innenraum mit Styroporplatten isoliert und den Boden laminiert. Zum Abschluss zwei Drücklichter – es wurde hell.

Fabio wollte immer schon campen. Seine Eltern nicht. Als die Schule ein Abschlussprojekt forderte, stand Fabios Entschluss fest: Ein Wohnwagen sollte es sein. Von ihm selbst gemacht.

Materialkosten: ca. 1.600 Schweizer Franken, umgerechnet rund 1.400 Euro. Das Teuerste: die Hohlkammerplatten zum Bau von Wänden und Dach. Ein eigener Wohnwagen für Fabio: unbezahlbar.

Text: Esther Acason | Fotos: Marvin Zilm