QM des Zufalls KV
Gery Keszler

Plötzlich kann sich das Leben auf unterschiedlichste Art und Weise, sowie von Ort und Zeit beeinflusst, ändern. Aber lässt sich das auch auf beschränktem Raum erlebbar machen. Diese Frage und dem damit verbundenen Projekt stellte sich eine Persönlichkeit, die man eher auf großen Bühnen, als in großen Baumärkten vermuten würde.

QM des Zufalls Gery Keszler

Der breiten Öffentlichkeit ist Gery Keszler als Mitgründer und Organisator des Life Ball bekannt, eine der größten und meistbeachteten Benefizveranstaltungen im Kampf gegen HIV und AIDS. Bisher weniger bekannt waren sein handwerkliches Interesse und Können. Dieses hat er sich bereits in der Jugend, wie etwa bei seiner Ausbildung zum Feinmechaniker an der HTL Mödling, angeeignet.

Dass Gery Keszler auch auf kleinerer Bühne etwas Aufmerksamkeitsstarkes und von Bedeutung erschaffen kann, zeigt er mit seinem Quadratmeter: Beim Einwurf einer Kugel kann man nie vorhersehen, an welchem der Ausgänge diese wieder herauskommt. Denn wie das Leben selbst nimmt sie Wege, die nicht beeinflussbar, sondern schicksalhaft bestimmt werden. Währenddessen ist aus den Rohren auch ein Gedicht zu hören, in dem der Zufall ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.

Ursprünglich aus der Geschichte „Der Kaufmann und der Dschinni“, zu finden in der Sammlung von „Tausendundeine Nacht“, hat jenes Gedicht auch eine persönliche Bedeutung für Gery Keszler. Denn damit wurde am Abend des 25. Mai 2013 der 21. Life Ball am Wiener Rathausplatz eröffnet. In der im Quadratmeter des Zufalls zu hörenden Version, wird es von der Schauspielerin und Autorin Chris Lohner gesprochen.

Geplant und gebaut wurde von Gery Keszler in seinem Garten. Für den Quadratmeter selbst kamen Abflussrohre, Gewindestangen, Rohrschellen und Trichter zum Einsatz. Zum Transport und zur Vorführung ist er außerdem mit einem Podest aus Kunststoff verbunden, in dessen Inneren die akustischen Elemente verbaut sind, um das Gedicht abspielen zu können.

Damit sich jeder mit dem Quadratmeter des Zufalls beschäftigen kann, wurde er vom 7. bis 19. November 2023 in der Kunsthalle Wien im Museumsquartier ausgestellt und öffentlich zugänglich gemacht. Danach wird er am 1. Dezember, dem internationalen Welt-AIDS-Tag, von Gery Keszler versteigert und der Erlös kommt AIDS-Hilfsprojekten zugute.